Es regnet fast nie in Kalifornien

Yume Disney Historikerin
Dienstag, 27.09.
Ein neuer Tag und ein neues Glück, dieses Mal in “Walt’s Original Magic Kingdom”, dem Disneyland Park. Wir waren um ca. halb neun Uhr morgens an den Toren zum Park und erhielten wieder vier Papiertickets, damit wir auch getrennt voneinander den Park verlassen sowie betreten konnten.

Ein großer Moment, den wir sichtlich genossen. Wir schlenderten zur Mainstreet und wollten es am heutigen Tage anders machen. Erst ein paar Rides, dann frühstücken, um nicht wieder mit exorbitanten Wartezeiten kämpfen zu müssen. Doch zuerst dem guten Walt die Ehre erweisen und einen kleinen Knicks vor seiner Wohnung im Feuerwehrhaus machen - also ich, die anderen guckten nur etwas verwirrt und fragten sich: Was macht sie denn schon wieder?! Danach ging es richtig los.

Natürlich gehörte die erste Fahrt des Tages einem “Main Street Vehicle”. Das Feuerwehrfahrzeug war noch in der Garage, also setzen wir uns in einen der doppelstöckigen Busse und ließen uns nach zwei bis drei Minuten Wartezeit zum Schlösschen kutschieren. Auf der Fahrt haben wir ganz viel nach draußen gewunken.





Am Schloss stiegen wir aus, winkten der Fahrerin zum Abschied und umrundeten den Hub bis zum “Adventureland”, denn die “Jungle Cruise” hatte nur 15 Minuten Anstehzeit. Von der Warteschlange aus bestellten wir bereits per “mobile order” bei der “Jolly Holiday Bakery” unser Frühstück, denn mir wurde schon halb verhungertes Flehen entgegengerufen. Ja, dann doch nur zwei Rides vor dem Frühstück. Aber immerhin eine, die mir sehr am Herzen lag.





Die aktualisierte Variante der Jungle Cruise gefiel mir ganz wunderbar, auch die Wortwitze waren köstlich. Ein paar wenige Fotos konnte ich schießen:



























Natürlich stimmte ich freudig in den “O-Two-H”-Ruf ein, als wir das achte Weltwunder, “The Backside of Water”, durchfuhren. Das muss einfach sein und gehört für mich zum guten Disney-Ton.

Sichtlich amüsiert und erheitert verließen wir das Bötchen und gaben in der Disneyland-App bei Jolly Holiday Bescheid, dass wir bereit waren, unser Essen in Empfang zu nehmen. Es gab Croissants mit Ei und Fruchtsalat, Ei und Speck, Zimtschnecken, einen Zitronen-Zuckerkeks in Fledermausform (speziell für Halloween), und Kaffee satt.





Den Keks zeige ich Euch dann später im nächsten Post. Deshalb werde ich für jetzt auch beenden, und hoffentlich nach Feierabend noch heute weitermachen! :dd
 
Yume Disney Historikerin
Der Halloween-Keks:

20220927_100927.jpg

Wir wurden ziemlich flüssig durch die Warteschlange geführt, und so stellte sich die Zeit des Wartens eigentlich als Zeit des langsamen Gehens heraus. Nur wenige Unterbrechungen von wenigen Sekunden Stehens hielten uns auf. Ich bemerkte beim Eintreten in das Show-Gebäude, dass der hochgelobte Geruch von “Pirate Water” nichts anderes als Chlor versetzt mit Meersalz ist. Ich weiß nicht, warum man sich diesen Geruch als Duftkerze (Pirate Water®️ Candle) ins Wohnzimmer stellen möchte, aber wer bin ich zu urteilen?











Die Fahrt jedenfalls war wie immer sensationell und die kleinen Erweiterungen, die es nur hier und nirgends sonst gibt, waren fantastisch eingewoben.























Nach den Piraten zog es uns in eine Galaxie, weit, weit entfernt. Das Geisterhaus ließen wir erst mal links liegen, denn wir wollten erst nach Einbruch der Dunkelheit dorthin. Aufgrund der saisonalen Umthematisierung zu “A Nightmare before Christmas” wollte die Warteschlange von gefühlten 120 Minuten nie heruntergehen. Wir hofften trotzdem, dass bei Anbruch der Nacht die größten Massen verschwunden sein mögen, also spätestens, wenn die große, abendliche Projektionsshow am Schloss stattgefunden haben würde.





Wir zogen unbeirrt weiter. Der “Black Spire Outpost” auf dem Planeten Batuu bot sich zur eifrigen Erkundung an. Als wir beim Eingang zur Attraktion “Rise of the Resistance” vorbeikamen, ich die Wartezeit von 180 Minuten sah und nicht glaubte, dass es sich in absehbarer Zeit bessern würde, entschied ich mich dazu, eine “Individual Lightning Lane”, also einen außerhalb von Genie+ erwerbbaren Drängelpass, für uns vier zu kaufen. Machte 80 Dollar extra und landete bei mir unter der Kategorie: Souvenir, denn ich hatte immer noch keine Lust, in irgendeinen Shop einzufallen. Daher verwandte ich das angesparte Geld zum Teil also dafür - und ja, am späten Abend setze dann meine Shopping-Lust doch wieder ein, denn kurz vor Parkschließung wurde es angenehm leer und ich nahm zwei Langarmshirts mit.











Doch wir befinden uns chronologisch gesehen ja noch am späten Vormittag des 27. Septembers, und ich hatte für 13 Uhr einen Vierer-Slot zum Eintritt in Rise of the Resistance gekauft. Bis dahin sollten noch eineinhalb Stunden vergehen. Wir machten also mal wieder eine Fotosafari und spielten mit einige Missionen mit der Play-Disney-App, die aus einem Smartphone ein “Datapad” aus dem Star-Wars-Universum macht, sobald man sich in Galaxy’s Edge befindet. Es gibt Missionen für die Rebellen oder die Imperialen, und man kann sich für eine der Allianzen entscheiden - oder beide nacheinander. By the way: Chewie liebte meine Haare und Rey übersetzte sehr gut für ihn. Sie scherzte mit ihm, ob er sich vorstellen könne, einen kleinen Regenbogen ins Fell zu färben, das stünde ihm sicher ganz ausgezeichnet.



















Auch die lebensgroße Millennium-Falke-Replik am “Smuggler’s Run”-Simulator entlockte uns einige “Ohhs”,”Ahhs” und “Wowsers”. Zu Smuggler’s Run sind wir nicht rein, das wollten wir uns noch etwas aufheben.







So vertrieben wir uns die Zeit bis zum Startpunkt unseres Drängelpasses. Ich war sehr beeindruckt davon, welchen Aufwand Disney in die Gestaltung des Themenlandes steckte, wenn zum Beispiel Animatronics in Souvenir-Läden, Restaurants oder gar in Wasserspendern Platz finden. Obwohl wir keine Reservierung für “Oga’s Cantina” hatten und somit auch R3X (oder Rex) nicht live sehen konnten, finde ich die Hommage an den ersten Piloten der Star Tours super!

Leider konnten wir den Animatronic im Wasserspender nicht zum Auftauchen bewegen, aber von den anderen haben wir genügend Fotos. Alsbald kündigte die Disney-App an, wir sollten uns zum Besuch von Rise of the Resistance aufmachen. Ich sammelte den weiterhin sich an Missionen abarbeitenden Bruder ein, und so wuselten wir durch die Menschenmenge, den Rebellen zur Hilfe kommend. Am Eingang schnell die App gescannt und ab durch die Mitte.

Es ist auch so wie alle es beschreiben: Ein absoluter Wahnsinn und State of the Art. Wirklich außergewöhnlich. Kein Wunder, dass der Strom von begeisterten Gästen nicht abreißt.








Aber nach diesem Ride legten wir eine Mittagspause im Hotel ein. Eigentlich wollten wir die Monorail von Tomorrowland aus nach Downtown Disney nehmen, doch sie wurde wegen zu großer Hitze aus dem Betrieb genommen, denn sie ist nicht klimatisiert. Ein absolutes No-Go in den USA, aber so war es. Deshalb sind wir wieder per Pedes zurück ins Hotel zum Abkühlen und Ausruhen. Ich weiß schon gar nicht mehr, was wir zum Mittagessen hatten, wenn überhaupt.









Es ging auch wieder in den Pool, ein wenig planschen und die angespannten Muskeln im Whirlpool leicht massieren lassen.

To be continued.
 
Yume Disney Historikerin








Mit Beginn des Sonnenuntergangs setzen wir die Segel zurück ins Disneyland. Unsere erste Anlaufstelle: “Walt Disney’s Enchanted Tiki Room”. Ich war noch immer ein wenig betrübt, dass wir den berühmt-berüchtigten Castmember Maynard und seine kongeniale Einweisung in die Gepflogenheiten des Tiki Rooms nicht mehr miterleben durften, da er im Frühjahr in den Un-Ruhestand geschickt wurde.

Daher nun von MiceChat zwei Maynard-Tribute-Video, um diesen großartigen Mann zu ehren:

The Wacky World of Disneyland’s Maynard:
Opera House Tour with Maynard:

Ach, eines geht noch. Einer der schönsten Maynard-Momente, eingefangen von Fresh Baked:
(Der Moment endet bei Minute 6:28)

Ganz ehrlich: Er muss eine offizielle Disney-Legende werden. Wenn es einer - neben den großartigen anderen, langjährigen Mitarbeitern - verdient hat, dann er. Nehmt Robert Downey Jr. den Preis wieder weg, er hat es sowieso nicht wirklich gefühlt, und verleiht die Anerkennung an ECHTE Disney-Legenden.

Zurück zum Thema. Bevor wir aber im Tiki Room Platz nahmen, sollte es noch ein “Dole Whip” vom “Tropical Hideaway” sein. Übrigens, wer sich schon immer gefragt hat: “What happened to Rosita?” wird hier eine Antwort finden. Als angehende Hollywood-Diva wartet sie darauf, endlich von einer standesgemäßen Yacht abgeholt zu werden.



Jetzt, wo mir (coronabedingt?) endlich Ananas gut schmecken, gönnte ich mir auch ein klassisches Dole Whip, um es im Wartebereich vor dem Tiki Room zu schnabulieren: Wie unendlich lecker das ist!
Und nun, Ladies and Gentlemen, boys and girls, wird es Zeit für den Tiki Room. Mit Maynard. Nach den Bildern.






Enchanted Tiki Room with Maynard (ab Minute 6:07 - davor die entzückende Pre-Show mit den Tiki-Göttern):

Es war auch erstaunlich, welch ein Fanliebling diese kleine Show ist. Ich platzierte mich neben einem Mann, der während der Pre-Show und der Einweisung fröhlich Zeitung las, doch als es dann begann, war er - wie ich - ganz in seinem Element. Er sang mit, er pfiff mit, er kannte auch die Text in- und auswendig. Beim Verlassen der Show entdeckte ich, dass er ein leidenschaftlicher Pin-Trader war und alle seine Pins am Rucksack und an Schärpen wunderschön angesteckt hatte.

















Nach dieser wirklich zauberhaften Aufführung erklommen wir die Stufen des Dornröschen-Schlosses und erlebten den Zeichentrick-Film als Dioramen mit magischen Spezial-Effekten nach.





Wir befanden uns im Fantasyland und schauten uns die Wartezeiten an, die immer noch - für unseren Geschmack - oberhalb dessen lag, wofür wir bereit waren anzustehen. Daher gingen wir einfach zur Haltestelle der “Disneyland Railroad”, eine alte Dampfeisenbahn, wobei der Dampf heute nur noch von Wasser stammt und zu Show-Zwecken dient. Wir ließen uns bis zur Station vom “New Orleans Square” fahren. Unterwegs wurden wir in der Zeit zurücktransportiert und schauten Dinos beim alltäglichen Leben zu.













Diese Dino-Szene stammt noch von der Attraktion “The Magic Skyway”, die Walt Disney und sein Imagineering-Team für die Ford Motor Company zur Weltausstellung 1964 - 65 in New York konzeptionierte.

Am altbekannten New Orleans Square wanderten wir wieder in den “Black Spire Outpost”, wie das Galaxys-Edge-Areal im erweiterten Star-Wars-Universum heißt. Wir spielten noch ein paar Datapad-Missionen, um uns auf dem Weg “Smuggler’s Run” zu unterhalten. Dann standen wir wieder vorm Millennium Falken.







Dieses Mal betraten wir auch die Attraktion, die uns zu einer Crew für eben dieses Raumschiff machen sollte. Es waren 25 Minuten, die wir warten mussten, bevor man uns in einen Simulator bugsierte, damit wir für den Schmuggler Hondo Ohnaka mit dem Falken eine ‘Fracht’ von der “First Order” mopsen, und sie ihm möglichst unbeschädigt in den Outpost liefern. Das heißt also, nicht nur gemütlich in die Sitze kuscheln und sich durchrütteln lassen, wie bei Star Tours, sondern selbst Hand anlegen. Piloten müssen den Falken steuern, eine Person waagrecht und die andere senkrecht (also abheben und landen), die Schützen Asteroiden sowie angreifende Schiffe außer Gefecht setzen und die Mechaniker die Hülle des Falken reparieren.







Das war ein ganz schöner Husaren-Ritt, aber weitaus geschmeidiger als Star Tours. Trotzdem ging es meinem Mann danach nicht gut, die Motion Sickness hatte ihn erwischt. Aber er sagte, dafür habe es sich gelohnt. Sowas mache man nicht alle Tage. Unsere Mägen meldeten sich wieder. Es war kurz vor neun, was bedeutete, dass wir entweder jetzt zur Projektionsshow am Schloss, beziehungsweise an “It’s a Small World” hechten mussten, oder sie für ein Abendessen sauen ließen. Die Entscheidung wurde von unserem körperlichen Bedürfnis übernommen. Also suchten wir uns einen Tisch bei “Ronto Roasters”, und gönnten uns den Ronto-less Garden Wrap mit einer Tatooine Sunset Lemonade. Als wir zufrieden und satt den Bereich wieder in Richtung Fantasyland verließen, war es bereits halb zehn Uhr abends. Wir wollten noch “It’s a Small World” sowie ein paar Fantasyland-Rides mitnehmen, bevor wir mit der Fahrt im Haunted Mansion den Tag beschließen und unseren Disneyland-Ausflug beenden würden. Daher schnell in die Schlange vor Small World und eine Viertelstunde später bereits im Bötchen an den singenden Kindern dieser Welt vorbei schippern lassen.































Beschwingt mit einem Pfeifen ging es nun weiter. Wir hatten die Auswahl zwischen “Alice in Wonderland”, “Peter Pan’ Flight”, “Snowhite’s Enchanted Wish”, “Mr. Toad’s Wild Ride” und “Pinocchio’s Daring Journey”. Bei Peter Pan war noch recht viel los und ich mag die Fahrt nicht so gerne, weil ich sie als technisch veraltet und “billig” empfinde. Alice haben wir gar nicht erst gefunden und Mr. Toad kannte keiner von uns, also gingen wir nacheinander zu Schneewittchen und Pinocchio. Zumal der Schneewittchen-Fahrt eine ordentliche Modernisierung verpasst wurde. Die Attraktion enthält inzwischen Elemente, die es auch im “Seven Dwarfs Mine Train” in Walt Disney World gibt. Mir hat das Update vom “Scary Adventure” zum “Enchanted Wish” sehr gut gefallen. Auch der Pinocchio-Ride ist mehr nach meinem Geschmack als der ollsche Peter Pan.







Langsam begannen meine Männer abzubauen. Bruder Eins verabschiedete sich direkt nach dem Verlassen von Pinocchio ins Bett und mein Mann wollte auch die Segel streichen. Er begleitete noch Bruder Zwei und mich zum Haunted Mansion, hatte dann aber keinen Bock mehr sich in die 30-Minuten-Schlange zu stellen. Also sind die wackeren Zwei noch in die Geisterbahn, welche von den Spukgestalten des “Nightmare before Christmas” übernommen wurde, und die noch bis zum Ende der Weihnachtssaison ihren Schabernack verbreiten dürfen.













Ich war jedenfalls sehr begeistert vom sogenannten “Holiday Overlay”. Sehr viel hübscher als das normale Haunted Mansion, dem ich eher wenig bis gar nichts abgewinnen kann, was unter anderem am nervigen Jahrmarkt-Orgel-Soundtrack liegt. Aber auch daran, dass “Phantom Manor” für mich immer noch die schönste aller Disney-Geisterbahnen ist, vor allem, weil sie nun die Stimme von Vincent Price als “Ghost Host” laufen lassen!





So kam es also, dass die zwei Tapferen den Park abschlossen und den “Kiss Goodnight” anhörten. Bevor auch wir zu den anderen beiden gesellten, wollten wir zumindest eine Runde durch den großen Merch-Shop “Main Street Emporium” drehen, wo ich zumindest die weiter oben genannten Kleidungsstücke mitnahm.









Beim Verlassen des Parks erwies ich Walt noch mal die Ehre und verbeugte mich vor seinem Appartement. Er wird immer über uns wachen, dessen bin ich mir einfach sicher.



So endete mit diesem Tag unser Aufenthalt in Anaheim.



 
dörthe Administrator
Teammitglied
Danke für Deinen tollen Bericht. Ich habe zwar etwas hinterhergehinkt, aber Dank einer dicken Erkältung endlich Zeit gefunden, aufzuholen.
Wahnsinn für mich ist, dass ich zu Beginn der Lektüre im September noch keine Ahnung hatte, dass ich bald auf Deinen Spuren wandeln werde.
 
Yume Disney Historikerin
@dörthe: Noch ist der Bericht gar nicht fertig. Ich komme lediglich mit dem Hochladen der Bilder ins Album nicht nach. :muha:
Wenn mich anstrenge, dann bin ich sicherlich Ende Februar mit allem durch. :dd
 
Yume Disney Historikerin
Wieder mehr als einen Monat habe ich verstreichen lassen. Sorry, es war und ist leider viel los. Außerdem nervt mich das Bilder-hochladen ins Album, aber ich wollte es so. Jetzt habe ich zumindest drei Reisebericht-Tage an Bildmaterial vorbereitet, die direkt hintereinander weg abfeuern kann. Los geht es mit: Mittwoch, 28.09.

In der Nacht hatte ich den dritten von vier Wadenkrämpfen. Wieder in der linken Wade. Ich machte den Tigerbalsam leer und hüpfte vor dem Frühstück noch mal rüber in die Walgreens Drogerie nebenan, um mich mit neuem Tigerbalsam und einer weiteren Dose Schmerzmittel zu versorgen. Dann fiel mir eine Flasche rotes Mountain Dew auf, welche ich auch noch einpackte. Außerdem beschloss ich spontan, ins Grand Californian Hotel zu laufen, um mir wenigstens ein Souvenir mitzunehmen. Es wurden dann doch zwei weitere Sachen: Ein Langarmshirt mit “Grand Californian”-Aufdruck und ein H20-Reiseset, das mit 50 % Rabatt verkauft wurde. Ich meine, solange es noch nicht aus den Regalen geräubert wurde, wäre es eine Schande nicht zuzuschlagen. Es gab auch noch erstaunlich viele H20-Produkte im Disneyland-Resort, während sie in WDW anscheinend komplett ausverkauft sein müssen.



Für alle, die den Hintergrund nicht kennen: H20 war DIE Kosmetik-Marke, die in den Disney-Hotels und auf den Kreuzfahrtschiffen verwendet wurde, bis sie Anfang 2022 ihre Schließung anmelden mussten. Das fiel zeitlich mit der Ankündigung zusammen, dass Disney eine neue Kosmetik-Linie zur Verwendung in den Hotels und auf den Schiffen einsetzen wird. Ob nun die Schließung daran lag, dass Disney einen neuen Partner für die Körperpflege fand oder umgekehrt, kann wohl kaum jemand mit Sicherheit sagen.

Das war ein solcher Schnellschuss, dass ich meine Begleiter nicht vorwarnte und damit fast den Zeitplan zerriss. Aber die anderen trödelten auch noch rum.

Nach dem Check-out, der einfach durch die Abgabe der Schlüsselkarten erfolgte, sind wir los in Richtung Arizona. Auf dem Parkplatz vorm Hotel hatte gerade ein Motorrad-Polizist eine Autofahrerin am Wickel, welche irgendein Verkehrsdelikt begangen hatte. Aber es war eine dieser Begegnungen, die man lieber beobachtet, als selbst drinzustecken.

Der Rest des Tages verlief dann eher langweilig, weil wir die meiste Zeit auf den Highways verbrachten. Eine sehr ermüdende Fahrt von etwa 11 Stunden. Auch wenn Google Maps was von sechseinhalb Stunden anzeigte. Diese Verzerrung kann jedoch weder von den drei Pausen noch vom Zeitzonen-Wechsel (eine Stunde Unterschied) herrühren. Daher weiß ich nicht, wie wir uns um vier Stunden verspäten konnten. Wir mussten tatsächlich alle mal ans Steuer, weil jedem nach zwei bis drei Stunden hinterm Steuer die Augen drohten zuzufallen.

Die Strecke bot auch einfach keinerlei optische Abwechslung, links Wüste, rechts Wüste, vorne Wüste und Berge, die nie näher kamen. Eine wahre Tortur, nur von den kurzen oder etwas längeren Pausen unterbrochen. Wir fielen dabei in unterschiedliche Supermärkte ein, um uns mit Wegzehrung zu versorgen. Was mich immer noch fasziniert, ist, dass die Läden immer über eine Kundentoilette verfügen. So etwas wünsche ich mir für hier auch, gerade in Lebensmittel-Geschäften.










































Wie dem auch sei, es war schon dunkel und fast 21 Uhr, als wir beim Schild “Sherwood Forest” auf die letzten Meter ab. Ich war ziemlich perplex, weil ich nicht ahnte, dass wir in einem mythischen Wald unsere Hütte gebucht hatten. Mir hätte etwas auffallen sollen, als ich “East Robin Hood Road” ins Navi tippte, aber da war mein Hirn noch nicht vollständig hochgefahren. Doch zu dem Zeitpunkt fiel es mir dann wie Schuppen von Augen. Noch ein ganz spezieller Ort, nur ein paar Meilen entfernt von Williams, direkt an der Route 66. Ich liebte die Hütte schon als ich nur die Bilder auf booking sah: Cabin by Grand Canyon Backing to Natl Forest, Williams, USA

Jetzt, wo wir tatsächlich drin standen, war sie sogar noch hübscher. Wir holten schnell die Koffer und Einkaufstüten rein, machten eine kurze Tour der Örtlichkeit und ein paar Fotos. (Die hochgeladenen Bilder sind auch vom nächsten Morgen, da wir nicht alle Zimmer in der Dunkelheit ablichten konnten).

















Dann wärmten wir uns die in Williams gekauften Mikrowellen-Gerichte auf, um kurz darauf bereits völlig erledigt ins Bett zu fallen.
 
Yume Disney Historikerin
Donnerstag, 29.09.

Heute sind wir etwas später aufgestanden als die Tage zuvor, vermutlich wegen der einen Stunde Zeitverschiebung. Es ist acht Uhr und ich schlüpfte schnell ins Bad. Danach ging es runter in die Küche, wo Bruder Eins schon an der Kaffeemaschine werkelte. Er machte den Kaffee für uns alle und ich schnappte vier kleine Teller für das Frühstück.

Nur ein paar Minuten später saßen wir alle zusammen am Tisch und verspeisten Frühstückskekse aus Hafer. Ich checkte noch einmal den Weg zum Canyon, während mein lieber Mann noch Fotos von der Hütte im Hellen knipste.













Kurze Zeit später machten wir uns auf in Richtung Grand Canyon. Der Nationalpark am South Rim lag etwa eine Stunde von uns entfernt. Wir fuhren gerade ins Grand Canyon Village ein, da meldete sich der Hunger mal wieder. Wir hielten am Grand Canyon Visitor Center, um uns vorab die Eintrittskarte zu kaufen und ein Wendy’s lag nebenan. Bei Wendy’s gab es außer Pommes leider nichts rein Pflanzliches, aber die waren tatsächlich sehr lecker.

Dann ging es weiter. Der Moment war gekommen. Wir fuhren in den Gran Canyon Nationalpark. Wir suchten uns einen Parkplatz in Laufweite zum Canyon. Im ersten Moment dachte ich noch, dass wir einfach vor einer Fototapete standen. Es war so surreal, diese Weite mit den Augen zu erfassen, und dann wirkt es erst mal wie ein 2D-Bild. Ich habe einige sehr Mutige gesehen, die sich auf natürlich gewachsene Plattformen hinaus wagten, um tiefer in den Abgrund zu blicken und sich dabei ablichten zu lassen. Mir wurde da zu schwindelig. Ich hielt mich schön im Hintergrund und lugte nur vereinzelt in die Tiefe. Und jetzt, meine lieben Mitreisenden, eine Flut an Bildern:































































Im Übrigen finde ich, dass die Fotos ziemlich genau widerspiegeln, was ich beim Anblick dort sah, denn wirkliche Raumtiefe konnte ich gar nicht erkennen. Liegt womöglich an mir. Aber das majestätische Gefühl und die Demut, die mich überkam, die kann man wirklich nur von Angesicht zu Naturgewalt spüren.

Wir hielten uns bestimmt drei bis vier Stunden am Canyon auf und ließen uns mit einem Shuttle-Bus von einem Aussichtspunkt mit Mini-Museum zurück zum Parkplatz kutschieren. Danach stiegen wir wieder in den Turkey und fuhren zurück zur Hütte.

Unterwegs überlegten wir, ob wir noch etwas vom Supermarkt brauchen und setzten die Überlegung in die Tat um. In Williams war ein Safeway-Markt, den wir besuchten. Außerdem hielt ich spontan am “Route 66”-Schild und machte ein Beweisfoto: Wir sind auf der “Mother Road” gefahren, jawoll!



Williams ist auch ein sehr hübsches Dörfchen, komplett auf Touristen ausgelegt. Auch die Architektur gefiel mir sehr gut. Im Safeway holten wir noch Snacks und saisonales Obst für das Frühstück. Unter saisonalem Obst verstand man in diesem Supermarkt unter anderem Erdbeeren und Orangen. Nun. Wir sackten also eine große Packung Erdbeeren ein, ich vermute, es waren um die 500 gr. sowie fünf Äpfel.

Wieder zurück im Haus machten wir uns erst mal wieder für eine Weile lang, die müden Knochen ausruhen. Zum Abend bestellten wir beim “Pine Country Restaurant” Spaghetti Napoli sowie den “That sounds good Salad - vegan option” für die Pflanzenfresser und das “Amazing Babyback Ribs” Dinner zum Teilen für die anderen.

Bruder Eins und ich fuhren zum Restaurant, das Essen holen. Ich nutzte den Ausflug dazu, ein paar nächtliche Eindrücke von Williams einzufangen.





Ich mochte das Örtchen wirklich gern. Nach unserem Abendessen mit IPA-Genuss verquatschten wir uns noch ein wenig, die Erlebnisse des Tages Revue passieren lassen. Mit entsprechender Bettschwere verteilten wir uns auf die unterschiedlichen Betten. Die Nacht verlief ohne besondere Vorkommnisse.
 
Yume Disney Historikerin
Freitag, 30.09.


Wir standen um acht Uhr auf. Bis Zehne sollten wir das Haus verlassen haben, im aufgeräumten Zustand selbstverständlich. Wir fingen zeitgleich mit den Vorbereitungen für das Frühstück und dem Aufräumen an. Zwei Leute zogen von den benutzen Betten die Wäsche ab und sammelten sie wie in der Hausordnung angegeben im Flur. Die anderen berieten den Kaffee und wuschen die Erdbeeren. Um kurz vor neun trafen wir uns dann zum Frühstück. Danach kehrten wir die letzten Dinge zusammen und verließen um exakt zehn Uhr das Haus.







Wir hatten dieses Mal etwas mehr als vier Stunden vor uns im Auto. Unterwegs hielten wir noch am Hoover Dam. Eigentlich wollte ich auch gemütlich Boulder City und Lake Mead mitnehmen, doch am Hoover Dam waren wir dann so fasziniert von der Gewaltigkeit dieses Monuments, dass wir länger als geplant auf dieser unglaublich windigen Brücke über der Talsperre verbrachten. Im Auto machte ich dann etwas, was so amerikanisch ist wie Erdnussbutter-Gelee-Stullen: Mit einer großen Tüte Tortilla-Chips auf dem Schoß hinters Steuer klemmen und während der Fahrt dieses Junk-Food in mich reinstopfen, während ich das alles mit Cola aus dem Universal-Souvenir-Becher runterspülte.























Der restliche Weg nach Las Vegas war von stockendem Verkehr und Stau bestimmt. Das gab uns allerdings die Gelegenheit, die riesigen Solarfarmen an den Seitenrändern des Highways zu betrachten. Diese gewaltigen Photovoltaik-Anlagen versorgen Las Vegas komplett mit erneuerbarer Energie, auch nachts. Das heißt, sie haben auch die entsprechenden Speicher-Möglichkeiten geschaffen, den produzierten Strom bis zum Einsatz aufzubewahren.

Beim Hineinfahren nach Las Vegas schon staunten wir über die Megabauten der Hotel- und Casinokomplexe. Die Werbetafeln blinkten schon tagsüber wie wild und versuchten alle möglichen Shows von mehr oder weniger berühmtem Unterhaltungspersonal an die Vorbeifahrenden zu bringen.

















Ich hatte mir auch hier den Verkehr furchtbarer vorgestellt, also ja, es ging wahrlich langsam voran und von Sicherheitsabstand oder Rettungsgasse hat hier auch nie jemand etwas gehört. Allerdings zeigen sich die Autofahrer vorbildlich, wenn es darum geht, dass eine Touri-Clique von ganz links nach ganz rechts die Spuren wechseln musste - oder umgekehrt. Jedenfalls wurde ich anstandslos reingelassen, wenn ich brav den Blinker setzte. Das fand ich sehr gut und so kamen wir am “Luxor” ohne größere Nervenaufreiberei an. Ich entließ meine drei Männer samt Gepäck, und beschied ihnen auf mich in der Lobby zu warten, denn dort war es weitaus kühler als im heißen Wüstenwind.

Ich fuhr indes zum großen Mietwagenzentrum des Flughafens und gab den Wagen in die treuen Hände eines Avis-Mitarbeiters, der mit mir zusammen den Wagen kontrollierte. Er schien ein paar Punkte auf einer Liste abhaken und sagte, es sei alles in bester Ordnung, ich dürfe gehen.
Vom Mietauto-Parkhaus gelang ich in eine riesengroße Lobby, wo jede bekannte Leihwagenfirma vertreten war, die man in der westlichen Welt so kennt.

Am Informationsschalter erkundigte ich mich, wie ich von hier aus zum Luxor gelänge und die freundlichen Menschen deuteten mir den Weg zu den Haltestellen von Taxen und den üblichen Mitfahrdiensten wie Uber oder Lyft. Da es in Las Vegas mittlerweile Fix-Preise für unterschiedliche Zonen gibt, und somit auch kein Anbieter günstiger sein konnte als ein anderer. Daher nahm ich das erste Taxi, welches sich mir bot und ließ mich zum Luxor zurückfahren. Ich unterhielt mich sehr nett dem Fahrer, darüber wie unterirdisch gerade de Verkehr war, typisch Wochenende, er kenne das zur Genüge und so weiter. Jedenfalls ließ er mich an einem ganz anderen Eingang raus, als ich vorher meine Gefährten, sodass ich quer durch das Hotel laufen musste, damit ich sie an der anderen Seite aufsammeln konnte. Ich fand die Herren draußen vor, was mich einigermaßen irritierte, und sie waren ebenso erstaunt, dass ich aus dem Hotel heraus kam. Ich klärte die Situation schnell auf und schnappte mir einen Koffer sowie die Tasche mit unseren übrigen Snacks und Getränken. Während wir also wieder zur Haupthalle zurückliefen, versuchte ich uns online einzuchecken, was nur leider gar nicht funktionierte. Also mussten wir uns in die lange, jedoch sich schnell vorwärts bewegende Schlange einreihen.

Wie gesagt, bewegte sich aber alles recht schnell vorwärts. Eine bizarre Szene entspann sich an einem der hinteren Schalter, wo sich mehrere Personen mit Securitys und Rezeptionistin in einem Streitgespräch befanden, was zwischenzeitlich zu eskalieren drohte. Irgendwie hielt ich diese Art Auseinandersetzung für recht normal an einem Ort wie diesen und war weder beunruhigt noch befremdet. Las Vegas eben.

Ich checkte meine Gruppe ebenso flüssig ein wie all die unzähligen Male zuvor; und wir zogen schnell von dannen. Unsere Zimmer lagen im 14. Stock, mit Blick auf den von Sphinxen und Obelisken gesäumten Pool.

Was ich jedoch nicht wusste, ist, dass in Las Vegas das Rauchen in den Casinos, bzw. Casino-Etagen der Hotels erlaubt war. Plötzlich stand ich nämlich in der Rauchwolke einer billigen Zigarre und hatte den Hustenanfall des gesamten Urlaubs. Wir bahnten uns anschließend einen Weg durch das Gewusel zu einem von zwei Aufzügen, die uns bis zum 14. Stockwerk bringen würde. Allerdings offenbarte sich an einer offen stehenden Klappe, aus der diverse Kabel raushingen, der desolate Zustand des Hotels, welcher ansonsten unter einer dicken Schicht Chi-Chi versucht wurde zu verstecken. Die besagte Klappe stand auch noch bei unserem Auszug am Sonntag sperrangelweit offen. Um die Wartung kümmerte man sich hier also auch nur noch sporadisch. Ebenso waren wohl während Corona die Kaffeebereiter und Minibars aus den Zimmern ersatzlos gestrichen. In den Zimmern klafften die Lücken, wo die Geräte vorher mal standen, wie frisch rausoperierte Karies-Zähne. Ab diesem Zeitpunkt war ich mir nicht mehr so sicher, ob wir das richtige Hotel gebucht hatten. Doch trotz dieser Unzulänglichkeiten war das Zimmer sehr schön, geräumig und die Betten waren wundervoll bequem.

Auch die Innenarchitektur war einfach bombastisch. Ich zeige Euch eine kleine Auswahl an Bildern, die wir bei der ersten Erkundungstour nach Bezug der Zimmer aufnahmen:















Es ist schon wirklich erstaunlich, welche surrealen Ausmaße ein Gebäude und sein Inneres annehmen kann, wenn man den Kreativen den Satz “Geld spielt keine Rolle!” als Freigabe für alles entgegenwirft. Aber nicht nur das Luxor strahlt trotz des offensichtlichen Alters diesen maßlosen Exorbitantismus aus. Da gibt es ja noch das “New York-New York”, das “MGM Grand Hotel”, den “Caesar’s Palace”, das “Paris Las Vegas” und vor allem das “Venetian”. Wir wollten so viele dieser Hotels besuchen, wie möglich. Doch die Zeit war knapp und wir nahmen als allererstes unsere eigene Unterkunft genau in Augenschein. Wir begannen im Erdgeschoss, das fast ausschließlich aus Casino bestand und vereinzelt Bars sowie zwei Restaurants. Im Luxor gibt es auch eine E-Sports-Arena, die an den Wochenenden verschieden Turniere für alle anbietet. Meine Brüder waren begeistert, und gleichzeitig traurig, weil sie sahen, dass sie nur knapp eine Anmeldung zu einem “Super Mario Smash Bros.” Wettbewerb verpasst hatten, bei dem sie sich einigermaßen guten Chancen ausrechneten. Wir schritten nun noch den inneren Rand der Pyramide ab, und entdeckten dort kleiner Läden, die vor allem Nippes und Kosmetik-Krams offerierten. Zusätzlich waren hier zwei Theater für die Shows “Amercia’s got talent presents - Superstars live” mit ehemaligen Teilnehmern der Sendung und “Fantasy” - ein knapp bekleidetes Showgirl-Varieté. Den unteren Bereich hatten wir damit relativ schnell erforscht, daher ging es eine Rolltreppe hinauf in die erste Etage.





Im ersten Obergeschoss befand sich neben dem Food-Court mit mehreren Imbissständen und einem von drei Starbucks noch zwei weitere Theater, wo die “Blue Man Group” und ein Comedy-Magier namens “Carrot Top”, den ich schon ab und an mal im Fernsehen in irgendwelchen Sitcoms wahrgenommen hatte, auftraten. Außerdem gab es hier auch zwei Ausstellungssäle. Einer war der “Titanic Experience” gewidmet, die mein Mann und ich am Samstag besuchen wollten und die andere war “Bodies… The Exhibition” oder zu Deutsch “Körperwelten”.













Meine Brüder waren ganz heiß darauf, in Las Vegas eine Show zu sehen, weil auch das zum Vegas-Erlebnis dazugehört. Daher schlugen wir direkt bei der Blue Man Group zu, ohne zu wissen, dass ganz in der Nähe noch eine Jabberwockeez-Show lief und unfassbare sechs Cirque-du-Soleil-Shows. Ich liebe den Cirque du Soleil und freute mich früher immer darüber, dass oftmals an meinem Geburtstag in Arte eine Aufnahme von einer deren Shows lief.

Wir jedoch kauften unbedarft, wie wir nun mal sind, drei Tickets für die blauen Männer am Samstag, um 20 Uhr. Als Bewohner des Luxors gab es auf den Ticketpreis 10 % Rabatt und ich sackte als Mitglied des “MGM Rewards”-Programm, mit dem ich auch bei den Zimmern einen kleinen Rabatt erhielt, zusätzlich Prämienpunkte ein.

Da der Foodcourt direkt nebenan lag, wollten wir dort unser Abendessen verspeisen. Dort angesiedelt waren die Ketten “Johnny Rockets” (Burgerladen), “Bonanno's Pizzeria”, “L.A. Subs”, “Nathan's Famous Hotdogs” und “Original Chicken Tender”. Mein Mann und ich holten uns bei Johnny Rockets den “Streamliner”-Veggie-Burger mit Pommes, die beiden anderen hatten ein riesiges Stück Pizza und Hühnchen-Teile. In dem Foodcourt konnte man zudem einen Souvenir-Becher für 10 Dollar kaufen, mit dem man bei den aufgedruckten Restaurants unter Vorlage des Kassenbons (muss aktuell sein!) für den Rest des Aufenthalts kostenfrei auffüllen lassen konnte. Da die Getränke in Las Vegas mega teuer sind, war es für mich keine Frage, einen solchen Becher zu kaufen. Ich teilte mir die Getränke immer mit meinem Angetrauten, und wir nutzten den Becher ausgiebig. Ich trug ihn mit mir herum, und ließ auffüllen, wo möglich. Bei der Menge an herumgetragenen Bechern fiel ich gar nicht weiter auf. Allerdings waren die Becher der anderen meistens mit Alkohol gefüllt. Meiner nicht. Die Füllmenge liegt bei ungefähr einem Liter, schätze ich.



Mit vollen Mägen ging es wieder weiter. Die Brüder wollten sich unbedingt das Turnier in der E-Sport-Arena anschauen, also begleiteten wir sie und nach erfolgreichem Abladen machten wir eine Fotosafari im nächtlichen Las Vegas. Es war so bunt und glitzernd, wie alle beschrieben, aber schaut doch selbst.























































Wären es weniger Menschen, also mindestens 70 % weniger Menschen, dann hätte ich mich im Himmel gewähnt. Ich mag das total, wenn die Lichter einer Stadt um mich herum den verheißungsvollen Schein von exquisiten Genüssen und Aufführungen von Klasse und Format verbreiten. Ich stellte mir vor, wie es wohl damals war, als das Rat Pack um Frank Sinatra hier aufgetreten sind oder Wayne “Mr. Las Vegas” Newton seine Stimme ins Auditorium sandte; und dann fantasierte ich von gut gekleideten Menschen in feinem Zwirn, Krawatten und Hüten. Dass ich ein großer Fan von “Fallout: New Vegas” bin, lässt sich wohl einfach erraten (außer man kennt das Spiel nicht).

Es war schön. Wirklich sehr schön, abgesehen von den vielen anderen Besuchern und Animateuren, die versuchten uns in ihre Läden zu locken. Als Deutsche kann man da ja immer sagen: Hää, nix verstehen und das Weite suchen. Immerhin. Ich glaube, wenn wir Las Vegas noch einmal besuchen, dann eher dienstags bis donnerstags. Freitags reisen die Wochend-Ausflügler an und montags werden noch die letzten Schnapsleichen vom Asphalt gekratzt, daher sind diese Zwischendrin-Tage für mich die Alternative.

Danach ging es auch schon bald wieder zurück, wir sind gerade mal bis zum Flamingo gelaufen, die wirklichen Paläste wie das Venetian lagen noch weiter entfernt als wir im Moment laufen konnten.

Zurück im Hotel rauchte ich noch eine Gute-Nacht-Zigarette und legte mich schlafen. Diese Nacht verlief ohne besondere Vorkommnisse.

 
Yume Disney Historikerin
Samstag, 01.10.

Mit großen Schritten nähert sich das Ende unseres Urlaubes. Es ist der vorletzte Tag in den USA, am Tag darauf ging es wieder zurück nach Deutschland. Nur wollten wir heute davon noch nichts wissen.

Zunächst aber Frühstück! Wir hatten beim Kontrollgang gestern im Erdgeschoss am Rand des Casino-Bereichs das “Pyramid Cafe” entdeckt, welches ein preislich angenehmes Frühstück anbot. Wir kamen zum Check-In-Counter und ich zeigte meine MGM-Rewards-App, die uns eine bevorzugte Behandlung auf der Warteliste garantierte, nur war noch mehr als genügend Platz, sodass wir sofort zu einer schnuckeligen Eckbank gebracht und mit den Menü-Karten versorgt wurden.

Man fragte uns auch direkt, ob wir lieber die klassische Kanne Kaffee wünschten oder nachher spezielle Getränke ordern möchten. Wir nahmen dankend die Kanne, da wir noch kein Koffein genossen hatten. Das Getränk samt den ebenfalls obligatorischen Wasser-Gläsern kamen prompt.

Wir schauten derweil wieder einmal fasziniert auf die dargebotenen Essensvorschläge und grübelten, worauf wir am meisten Appetit hatten. Mein Mann nahm Waffeln mit Beeren, Bruder Eins eine merkwürdige Kombi aus Pommes und Tortillas, während Bruder Zwei und ich beide den “Pyramid Pancake Staks” verfielen. Dabei dachten wir noch, ach, so eine kleine Pyramide mit fünf kleinen Pancakes, das wird schon nicht so viel sein. Oh Junge, wie falsch wir lagen.





Die Ausstellung war allerdings noch nicht geöffnet, weswegen wir uns stattdessen mal das Casino anschauten. Wir entschlossen uns einmal an einem der Einarmigen Banditen auszuprobieren. Mein Mann meinte, er wolle dafür etwas Geld wechseln, außerdem entdeckte ich an der Wechselstube noch ein angeschlossenes MGM-Rewards-Büro, bei dem ich zwei Essensrechnungen von gestern auf mein Bonusprogramm anrechnen lassen wollte, weil ich es vergessen hatte. An diesem Schalter wurde mir auch direkt eine Plastik-Karte zum Vorzeigen angefertigt, weil das halt so üblich sei und nur mit App wäre ja auch umständlich. Von mir aus, dann eben jetzt mit einer seegrünen Karte, auf der mein Level “Sapphire” (das niedrigste) eingeprägt war. Ein bisschen stolz auf dieses kleine Stück Plastik, trappelte ich zu meinem Angetrauten und zeigte ihm mein neues Souvenir. Die Dame, welche das Geld wechselte, sah meine Karte und gab uns den Hinweis, dass wir sie bei den Spielautomaten einstecken könnten, um fürs Spielen ebenfalls Treuepunkte sammeln zu können. Ich bedankte mich höflich bei ihr und so zogen wir dann los, einen ansprechenden Automaten suchen.



Viele der Automaten waren Lizenzprodukte von bekannten Serien oder Filmen, wie “Game of Thrones”, “Wonder Woman”, “Der Zauberer von Oz” usw. Schatzi ging zur Frau voller Wunder und steckte beherzt einen 20-Dollar-Schein in den Schlitz. Ich wiederum machte das Gleiche mit der Bonuskarte an der vorgesehenen Stelle.

Wir spielten sodann eine kleine Weile, bis das Geld fast vollständig im Automaten versenkt war. Mittlerweile war auch die Ausstellung eröffnet und wir gingen Tickets kaufen, inklusive Rabatt für Hotelgäste und Bonuspunkte auf meine Belohnungskarte. Wir reihten uns in die Schlange ein, und am Eingang erhielten wir Bordkarten von damaligen Passagieren, mit einer kleinen Biografie derselben. Ich bekam Mrs. Elizabeth Ramell und mein Mann Mr. Frederick James Banfield. Am Ende der Ausstellung konnten wir mithilfe eines QR-Codes überprüfen, ob unsere zugewiesenen Passagiere das Unglück überlebten oder nicht.

Dann ging es wortwörtlich an Board. Die ersten beiden Räume waren dem Bau der Titanic gewidmet.



















 
Yume Disney Historikerin
Ich werde nun einfach eine Bilderserie mit den einzelnen Sektionen darstellen.

1. Gangway und Dritte Klasse:























2. Zweite Klasse















3. Grand Staircase

Ein kleiner Zwischenschub: Es gab auch den Raum mit der imposanten “Grand Staircase”, doch dort waren Fotos strengstens verboten, denn dort - wer hätt’s gedacht - wurden gegen einen Obolus Aufnahmen durch das Ausstellungs-Personal angefertigt. Daher davon nur wenige Vitrinen-Fotos.









4. Erste Klasse















5. Die Nacht des Untergangs



















In diesem Bereich gab es auch einen Eisblock, an den man die eigene Hand auflegen konnte. Auf diese Weise war es möglich, eine ungefähre Vorstellung zu erlangen, in welch kaltem Gewässer die Titanic unterwegs war, und wie unvorstellbar schmerzhaft es gewesen sein muss, jenem Wasser hilflos ausgesetzt zu sein.

7. Das Wrack der Titanic (Nachbildung) und Exponate, wie sie am Boden des Meeres gefunden wurden








































8. In Memoriam







Ich hatte im Übrigen die Aufgabe mit der Bordkarte falsch verstanden und suchte auf den Tafeln mit allen Passagieren, ob meine Mrs. Elizabeth Ramell zu den Überlebenden gehörte; und ja, sie wurde gerettet. Der Passagier meines Mannes bedauerlicherweise nicht. Er ertrank im eisigen Wasser.







Ich hatte im Übrigen die Aufgabe mit der Bordkarte falsch verstanden und suchte auf den Tafeln mit allen Passagieren, ob meine Mrs. Elizabeth Ramell zu den Überlebenden gehörte; und ja, sie wurde gerettet. Der Passagier meines Mannes bedauerlicherweise nicht. Er ertrank im eisigen Wasser.

Wie so üblich endete auch diese Ausstellung in einem Souvenir-Laden. Wir schauten und überlegten, ob und falls ja, was wir mitnehmen wollten. Wir erblickten ein Set Korkuntersetzer, auf dem das Logo der Reederei “White Star Line” aufgedruckt war. Das wanderte dann in unseren Besitz.

Übrigens nutzen wir seit Rückkehr diese Korkuntersetzer.

Im Anschluss daran wollten wir mit meinen Brüdern noch eine weitere Erkundungstour über den Strip mit all den gloriosen und prunkvollen Hotels. Ich hatte einen 2-für-1-Gutschein für das Tagesticket der “Las Vegas Monorail“ geschossen, die vom “MGM Grand Hotel” bis zum “Sahara” fährt. Zwischenstopps sind unter anderem das “Paris”, “Flamingo”/”Caesar’s Palace” und das “Las Vegas Convention Centre”. Dort konnte man jeweils aussteigen und sich schön gemütlich umgucken.
 
Yume Disney Historikerin
Wir machten uns im Zimmer noch mal frisch, ich schnappte meinen Becher, um ihn unterwegs bei partizipierenden Food-Court-Etablissements füllen zu können, und holten die Brüder ab. Die Hotels Mandalay Bay, Luxor, Excalibur und New York-New York sind miteinander verbunden, weil sie mittlerweile alle zur Hotelkette “MGM Resorts International” gehören. Vom Mandalay bis zum Excalibur verlässt man nicht mal die Sicherheit klimatisierter Gebäude, da diese drei schon vorher unter der “Mandalay Resort Group” verschwistert waren. Nur zwischen dem Excalibur und dem New York-New York führt eine nicht überdachte Brücke durch die brennenden Sonnenstrahlen.



Hiernach ging es einmal über die große Straße, die Fußgänger bequem mittels einer Brücke queren können. Es fiel schon jetzt auf, dass massig fliegende Händler ihre überteuerte Ramschware (von Leitungswasser in Flaschen bis hin zu angeblichen UV-Schutzschirmen) feilboten. Ich kam mir vor wie auf einem Flohmarkt, nur ohne den Charme von angemufften Dachboden-Schätzen (und ich mag Flohmärkte nicht mal!). Es hieß schnellstmöglich wieder das sichere Innere eines Hotels, dieses Mal das MGM Grand, zu erreichen.

Eigentlich wollte ich ja schon immer im MGM Grand ein Zimmer haben, denn es war an die “Smaragdstadt” aus “Der Zauberer von Oz” angelegt. Leider ist diese Thematisierung so gut wie verschwunden, nur die grüne Glasfassade erinnert noch an das einstige Motiv.

Aber es ist immer noch sehr schön anzusehen, und ich war schwer begeistert ob der innenarchitektonischen Schönheit. Gut, man muss Kitsch abkönnen oder gar mögen, um dem Hotel, respektive ganz Las Vegas etwas abgewinnen zu können, doch dieser bauliche Gigantismus allenthalben ist schon respekteinflößend.







Von diesem Hotel aus ging es dann mit der Monorail weiter. Zunächst bis zum Flamingos, wo wir aussteigen, um von dort aus über den Caesar’s Palace zum Venetian zu gelangen. Wir malten uns noch utopisch aus, dass wir es vielleicht in die Nähe der Freemont Street schaffen könnten. Dass alles, wie immer, ganz anders kam, wussten wir noch nicht.

Erst einmal liefen wir von der Haltestelle aus durch das Flamingos, um dann wieder per Brücke auf die andere Straßenseite zu gelangen, damit wir dem ollen Cäsar einen guten Tag wünschen konnten. Auch das Flamingos hatte ich mal als Übernachtungsstätte in Betracht gezogen, doch ich konnte bei unserem Spaziergang durch das Hotel den Pool sehen, und dass dort gerade eine heftige Ballermann-artige Party gefeiert wurde, sodass ich mir nur dachte “zum Glück haben wir uns für das Luxor entschieden!”.

Jedenfalls sind wir dann so schnell als möglich aus dem pink thematisierten Gebäude wieder raus und über die Gass’ zum Caesar’ Palace. Ich sollte an dieser Stelle auch noch mal betonen, dass es überall - wirklich überall - nur so vor Menschen wimmelte. Um Euch nicht länger mit Text zu langweilen, gibt es jetzt wieder eine Flut von Bildern.























Wenn ich ehrlich bin, ist eine Hoteltour eigentlich nicht sonderlich spannend. Man läuft von A nach D über B und C, schaut sich Innenräume an und macht Fotos. Die Architektur ist dabei schon richtig imposant, allerdings gibt es relativ wenig zu erzählen, außer: “Wir sind dann hier und dahin gegangen und haben diese schönen Dinge gesehen” Es gibt wenig Narrativ, das ich in eine spannende Geschichte ummünzen kann. Zumal bei so vielen Menschen um einen herum der Sinn für Details im allgemeinen Geschubse und Gedrängel so schnell untergeht. Wir haben übrigens auch keine der kostenlosen Minishows wie die tanzenden Fontänen vor dem Bellagio oder “Fall of Atlantis” eben im Caesar’s Palace angeschaut, gerade weil die Mischung aus extremer Hitze, Gewusel und Geräuschkulisse uns dann schnell ermattete und wir keine Geduld aufbringen konnten, irgendwo länger als fünf Minuten rumzustehen. Etwas, das mir in der Nachbetrachtung schon leid tut, aber in dem Moment selbst einfach ein Ding der Unmöglichkeit war.

Daher werde ich immer nur ganz kurze Einwürfe machen, die lieblos klingen, aber exakt aussagen, was passierte. Die Zeit der großen Erzählung hat sich leider erschöpft.

Also, den Caesar’s Palace hatten wir durchquert und begaben uns wieder über den Las Vegas Boulevard auf die Straßenseite mit dem Flamingos, denn wir steuerten fokussiert auf das Venetian zu. Das Hotel an sich hat all die Lobpreisung von allen Seite verdient, denn es ist wirklich wunderschön. Doch nun das große Manko: Es ist unglaublich laut vom marktschreierischen Gebaren der Verkäufer, die in einem der gepachteten Shops arbeiteten. Teils so aggressiv, dass die geneigten Besucher aufpassen müssen, nicht am Ärmel geschnappt und in die Konsumtempel geschleift zu werden. Du darfst wirklich nicht länger als fünf Sekunden vor einem Laden halten und auch nicht zu fest hingucken, sonst wirst Du direkt ‘verhaftet’.

Ich nehme an, dass diese Leute auch nur an den Wochenenden so durchdrehen, und man sich unter der Woche recht unbehelligt bewegen kann.







































Nach diesem sehr auszehrenden Erlebnis wollten wir auch nicht noch weiter, sondern zurück in die luxorische Ruheoase, die wir nun mehr als zu schätzen wussten. Daher Marsch, Marsch zurück ins Flamingo und ab in die Monorail. Meinen Becher hatte ich übrigens pflichtbewusst schon zwei Mal neu befüllen lassen, weswegen ich gleich drei Boxenstopps auf dem Rückweg brauchte.

Da es mittlerweile schon vier Uhr nachmittags war und wir, also mein Mann und ich, den Pool noch gar nicht besucht hatten, ging es für uns noch mal dahin. Bruder Eins schloss sich an, Bruder Zwei machte lieber Wellness im Zimmer (ein Nickerchen).

Unser Hotelpool war im Gegensatz zu dem, welchen ich im Flamingos beobachtet hatte, fast schon still. Wir plantschten noch bis zum Ende der Öffnungszeit um 18 Uhr durch das kühle Nass, und genossen die letzten Sonnenstrahlen. Dann ab auf die Zimmer, für das Abendessen einkleiden. Mein Mann war vollkommen erschöpft vom ganzen Tag und bestellte sich etwas zum Mitnehmen. Er verzog sich auch so schnell wieder, dass wir drei anderen die verwegene Idee hatten, im Mandalay Bay nach etwas Essbarem zu suchen. Es gab dort einen Pizzaladen, der sensationell, vegane Pizza anbot. Allerdings war selbst das Mitnehm-Fenster derart überrannt, dass wir schnell weiterschlichen.

Irgendwann landeten wir im sehr gut versteckten Foodcourt, der schon kurz vor Ladenschluss stand. Dabei war erst kurz nach sechs! Wie dem auch sei, wir bekamen aufgrund dessen wenigstens einen ordentlichen Kurz-vor-Feierabend-Rabatt. Mein Becher war schon fest mit meiner Hand verwachsen, sodass ich auch hier in den Genuss eines Refills kam.

Alsbald verließen wir die Hallen, um uns in Richtung Blue-Man-Group-Show zu begeben. Um zwanzig nach sieben kamen wir an, der Einlass hatte schon begonnen, und wir warteten noch ein bisschen ab, damit wir nicht im Pulk mitlaufen mussten. Als die große Traube im Saal verschwunden war, wackelten wir gemächlich hinterher. Wir setzten uns hin und genossen die Pre-Show. Hier wurden schon einige witzige Sprüche an die Leinwände geworfen. Die Show selbst war wirklich richtig vergnüglich; wir waren allerdings sehr froh, nicht in der ersten Reihe oder im ersten Drittel des Saals zu sitzen, da wir so weder von Farbspritzern getroffen noch zum Mitwirken auf der Bühne aufgefordert wurden.























Wir hatten sehr viel Spaß mit den blauen Männern. Ich fragte noch, ob wir eine Runde über den nächtlichen Strip drehen wollten, doch es wurde abgewinkt. Da ich allein auch keine Lust hatte, verteilten wir uns wieder auf die Zimmer und ließen den Abend auf diese Weise ausklingen.
 
Yume Disney Historikerin
Sonntag, 02.10.

Der Tag des Abschieds. Wir frühstückten Reste von unterwegs erworbenen Lebensmitteln, um so wenig zusätzliches Gepäck wie möglich auf die Heimreise mitzunehmen. Um 11 Uhr war Check-out, der Flug ging um 17 Uhr. Wir überlegten, wie wir die Zeit bis dahin vertrödeln wollten. Ob wir noch mal ein wenig über den Las Vegas Boulevard flanieren wollten, oder eine andere Ausstellung in einem anderen Hotel besuchen. Aber ziemlich schnell wurde uns klar, dass all das keinen Sinn ergebe, denn effektiv hatten wir nur zwei Stunden, damit wir dann rechtzeitig zum Flughafen fahren könnten. Daher nahmen wir direkt ein Uber zum Flughafen.

Der Flughafen von Las Vegas ist auch der einzige in den USA (oder vielleicht sogar auf der ganzen Welt?), der spielwillige Touristen bereits herzlich mit Automaten begrüßt, bzw. in unserem Fall, verabschiedet.



Während wir also auf unseren Abflug warteten, hatte ich endlich mal die Zeit, mich in den Souvenirlädchen umzuschauen. Ich sackte kurz vor Schluss quasi noch einen recht hübschen dunkelgrauen Pulli und ein ebenfalls nett anzusehendes T-Shirt.







Mit diesen beiden Sachen im Anschlag begaben wir uns auf den Heimflug, und im Gegensatz zum Hinflug nur in der Premium-Economy. Ein eklatanter Fehler, vor dem mich schon eine Kollegin gewarnt hatte: Einmal Business-Class, immer Business-Class. Sie behielt recht.

Was das für uns heißen wird? Jedenfalls weniger fliegen, also noch weniger als zuvor schon, wo wir alle drei Jahre mal ein Flugzeug bestiegen haben. Vielleicht alle fünf oder sechs, oder eben gar nicht mehr, weil Fliegen sowieso in der heutigen Zeit eine ganz miese Idee ist.

Jedenfalls waren wir nun wieder in Richtung Deutschland unterwegs. Dieser Flug war nicht mal halb so angenehm wie der Erste. Schlafen war kaum möglich, der Sitz ziemlich unbequem und die Geräuschkulisse verständlicherweise auch zu laut. Das kommt einfach davon, wenn man sich zu sehr verwöhnt.





Eine ganz andere unangenehme Überraschung erwartete mich beim Aussteigen. Trotz verantwortungsbewussten Tragen von Kompressionsstrümpfen (oder vielleicht sogar deswegen?) war mein linkes Knie stark angeschwollen und leicht taub. Die Schwellung ging Gott sei Dank und mithilfe von Lymphdrainage und Massage schnell wieder weg, aber dieses dezente Gefühl von Taubheit blieb noch ca. einen Monat.

Nachdem wir also das Flugzeug verlassen hatten und die Koffer in Empfang nehmen konnten, marschierten wir zur Bahn. Bedingt durch den Feiertag, es war in Deutschland mittlerweile der 03.10. - Tag der Deutschen Einheit, mussten wir hier etwas länger warten. Unterwegs telefonierte Bruder Eins mit unseren Eltern, die sich anboten, uns vom Ziel-Bahnhof abzuholen.

So konnten wir nach der Fahrt relativ bequem die letzte Meile zurücklegen. Zu Hause angekommen, fielen wir dann völlig übermüdet und erschöpft auf die Couch und machten tatsächlich nichts mehr. Damit endete unser atemberaubender und heftiger Trip durch Kalifornien, Arizona und Nevada.

Fazit:

Wie schon oben erwähnt, war dieser Urlaub atemberaubend und heftig. Heftig im Sinne von teils recht anstrengend. Vor allem die langatmige Fahrt von Los Angeles zum Grand Canyon würde ich so nicht mehr machen. Das war schon extrem ermattend.

Am schönsten empfand ich die zweigeteilte Fahrt zwischen San Francisco und L. A. entlang der Küste mit ihrer unglaublich schönen Landschaft. Die Küste mit ihren steil abfallenden Klippen und der Blick auf den Ozean beim Fahren sowie der unvergleichliche Geruch haben ihren ganz eigenen Reiz. Klar war ich enttäuscht darüber, dass wir Monterey und auch den Big Sur nicht bei Tage in ihrer vollen Pracht auskosten konnten, doch insgesamt hatten wir während dieser Fahrt eine echt gute Zeit. Um nichts in der Welt möchte ich das sensationelle Mittagessen in Santa Cruz missen oder die Stopps am 17-Mile-Drive.

San Francisco war ebenfalls ein wundervolles Erlebnis. Wir hatten wirklich die perfekt gelegene Unterkunft. Die Zimmer waren auch vollkommen in Ordnung, wenn auch etwas abgewohnt, doch alles in allem wunderschön. Ich würde genau dort jedes Mal wieder einkehren. Die Verkehrsanbindung war super, wir sind relativ zügig überall hingekommen, wohin wir wollten. Sie müssen nur noch etwas an der veganen Vielfalt in den Restaurants feilen, doch das dürfte hoffentlich bald so weit sein.

L. A. war mein zweites persönliches Highlight. In der Gegend, wo wir gewohnt haben, fühlten wir uns pudelwohl. Es war im Gegensatz zu Downtown und Zentral-Hollywood sehr aufgeräumt und fast abgeschieden, gerade mit den Bergen als Panorama um uns herum. Natürlich hat auch unsere Ferienwohnung in den ehemaligen Hannah-Barbera-Studios einen Anteil daran, warum ich so wohlwollend auf das Erlebnis blicke. Jedenfalls bekommt North Hollywood/Studio City einen Daumen hoch. Gerne würde ich irgendwann mal durch Burbank zuckeln, um mir die Disney-Studios von Außen anszuehen und eine Tour bei Warner mitzumachen. Wer weiß, vielleicht kommt das irgendwann.

Die Universal Studios Hollywood sind klein, aber fein. Die große Attraktion hier ist die Studio-Tour. Mehr als der Themenpark drumherum. Das ist nur das Tüpfelchen auf dem i und ganz ehrlich, wer sich nicht für die Studio-Tour interessiert, sollte Universal überspringen und sich lieber nach Orlando begeben. Das dortige Universal-Resort mit den zwei Themenparks und dem Wasserpark sind für Park-Fans beeindruckender. Für mich war vor allem die Verbindung mit den Horror Nights eine tolle Sache, da wir so noch mehr nicht alltägliche Attraktionen und Shows geboten wurden. Die Jabbawockeez-Show war so unfassbar gut, dass ich mir daheim erst mal deren Youtube-Kanal abonniert habe. Wobei auch bei den HHN ist Orlandos Variante noch vielfältiger, doch qualitativ sind beide Versionen extrem gut.

Disneyland war einerseits unfassbar schön und aufregend, andererseits war ich etwas enttäuscht, was allerdings eher an meiner schlechten Planung und der erneuten Hitzewelle lag. Disneyland ist auf jeden Fall etwas Besonderes und wenn ich mir mehr Zeit dafür mit mehr Tagen reserviert hätte, dann wäre es ein über die Maße sensationelles Erlebnis geworden. Von dort nehme ich auch meine liebste Erinnerung mit dem tollen Abendessen mit Feuerwerk-Begleitung und den extra Pixie-Dust bei Luigis Rollicking Roadsters den Rest meines Lebens mit.

Zum Grand Canyon habe ich nur ein Wort: Monumental. Mehr geht wohl nicht, na vielleicht noch: Surreal, weil hyper real. Das Gefühl auf eine Fototapete zu blicken ließ mich die gesamte Zeit beim Spaziergang nahe des Abgrunds nicht los. Heute früh hat mir übrigens Windows als Startbildschirm den Havasu-Wasserfall im Grand Canyon gezeigt. Der ist wunderschön und ich möchte ihn in Persona anschauen.

Was mir zu Las Vegas einfällt, ist: Ich brauche mehr Zeit für all die Shows dort! Las Vegas ist ein toller Ort, auch wenn sich ein Ballermann-artiges Geschwür an den Wochen herausbildet. Aber zwischen Montag und Freitag kann ich mir hier durchaus einen längeren Aufenthalt vorstellen. Zumal ich gar nicht in den Genuss der “Freemont Street Experience”, des “Neon Museums” oder der “Area 15” gekommen bin. Da gibt es noch so viel mehr, was nicht nur Glücksspiel und Komasaufen ist.

Falls ich also jemals wieder nach Kalifornien reise, dann werden es wieder Minimum 16 Tage vor Ort, aber ohne Arizona und mit mehr Zeit für den Highway One sowie Disneyland. Vielleicht würde ich in SF auch nur zwei statt vier Tage verbringen, etwas die schönen Parks genießen, in Mel’s Drive In essen und dann direkt weiter. Um die Schönheit und Gewalt der Natur-Monumente in voller Pracht genießen zu können, bräuchte ich allerdings noch eine weitere Reise, damit ich mich nur dieser Thematik widmen kann. Wir haben ja seit dem 22.02.23 auch ein VR-Gerät, eventuell wird es irgendwann möglich, fotorealistische Reisen mit dieser Brille zu unternehmen, dann fiele das Fliegen weg, was mir gut zupasskäme.

Alles in allem war es ein einmaliges Erlebnis, das mich für immer begleiten wird. Ich bin froh, den Trip unternommen zu haben. Denn egal wie es in diesem Leben weitergehen mag, ich behalte das Wissen und die Erinnerungen an diesen phänomenalen Trip. Nichts und niemand kann mir (außer Demenz) das nehmen.

Mein Reisebericht ist nun leider (oder endlich?) zu Ende. Das Schreiben hat mich manchmal Nerven gekostet, manchmal Höhenflüge bereitet. ich denke, das merkt man dem Text auch an den entsprechenden Stellen an. Jedenfalls mit Tränen und Lächeln verabschiede ich mich bis zum nächsten Bericht - höchstwahrscheinlich zum Besuch der “Disney100 Ausstellung” in München und “Disneyland Paris” später im Jahr 2023.
 
notaprincess kennt diverse Charaktere beim Namen
Gaaaanz toll! Lieben Dank!
Das mit der Studio Tour unterschreibe ich direkt mal, ebenso Business Class Flüge 😃
 
Kristina macht ein Foto vom Schloß
Dieser Bericht hat wieder sehr "Heimweh" bei mir geweckt. :love: Vielen lieben Dank, dass du dir die Mühe eines Reiseberichts gemacht hast. Ich weiß wie anstrengend und zeitraubend Reiseberichte sind. Hänge auch mehr als hinterher, schließlich muss man auch die Zeit und Ruhe dafür finden.
 

Wenn Dich "Es regnet fast nie in Kalifornien" interessiert könnten Dich aus diese Themen interessieren


Oben