Embassy Suites Garden Grove

Tipp 
Dan Dreiberg steigt in manche Attraktion mit ein
Im Anschluß an eine herbstliche Dienstreise habe ich – wie auch schon in vielen Jahren zuvor – die Chance genutzt, Disneyland einen Besuch abzustatten. Vom 9. bis 12. November 2010 habe ich deswegen im Embassy Suites Hotel in Garden Grove am Harbor Boulevard übernachtet. Das Hotel liegt unmittelbar neben dem Hampton Inn, wo ich in den vergangenen Jahren abgestiegen war und wo es mir stets gut gefallen hat. Aber ein wenig Abwechslung kann ja nicht schaden...

Lage: Der Ortsname 'Garden Grove' sollte nicht irritieren. Das Grundstück des Embassy Suites grenzt faktisch an die Stadtgrenze zu Anaheim. Das Hotel liegt ungefähr einen Kilometer südlich von Disneyland am Rande der sog. 'Anaheim Resort Area'. Ich würde sogar behaupten, daß die Entfernung vom Hotel zum Eingang des Disneyland Resorts KÜRZER ist als von manchen Hotels, die innerhalb der Resort Area liegen. Der ART Shuttle Bus, der sehr häufig und zügig verkehrte, benötigt ca. 10 bis 15 Minuten zum Park. Im Prinzip könnte man auch zum Park laufen, was nach meiner Schätzung mindestens eine halbe Stunde Fußmarsch bedeuten würde. Nach einem langen Tag in den Parks wollte ich aber stets meinen müden Beinen eine Auszeit gönnen und habe deswegen den Shuttle genommen.



Äußere Gestaltung: Das Embassy Suites beeindruckt von außen mit einer markanten Fassade. Die Parkplätze sind so rund um das Hotel angeordnet, so daß man Lobby und Fahrstühle immer innerhalb kürzester Zeit erreicht. Ich erwähne dies hier ausdrücklich, weil dieser angenehme Umstand bei vielen Hotels der Resort Area NICHT der Fall ist. Im Inneren des Hotels wird man mit einem beeindruckenden Atrium konfrontiert. Der gesamte Bau ist faktisch 'hohl' und ein riesiger überdachter Innenhof zieht sich bis ins oberste Stockwerk. In der Mitte des Atriums ist eine Art 'Safari-Themenlandschaft' angelegt. Kinder werden hier sicherlich Spaß haben. Das Atrium dient zudem als Restaurantbereich, wo auch das Frühstück eingenommen wird. Zum Hotel gehören außerdem ein Fitnessraum und ein relativ großer und offenbar beheizter Außenpool, den ich morgens sehr gerne in Anspruch genommen habe.







Preis: Weil ich an einem Bonusprogramm der Hilton-Hotelkette teilnehme, habe ich das Zimmer als kostenlose Prämie erhalten. Normalerweise würde die 'Rack Rate' für das 119,- US $ pro Nacht betragen. Zuzüglich Tax käme man also umgerechnet auf einen Zimmerpreis von ca. 100,- € pro Nacht. Damit ist aber noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht: Das Parken kostet noch einmal 6,- US $ pro Nacht; der Internetzugang via W-LAN kostet 10,- US $ für 24 Stunden; ein Tagesticket für den ART Shuttle kostet 4,- US $.
Im Preis für die Übernachtung ist allerdings ein sehr reichhaltiges Frühstücksbuffet enthalten. Man kann sich vom Koch sogar ein Omelett machen lassen. Zusätzlich gibt es Rührei, Speck, Würstchen, Toast, Obst, Muffins, Donuts, Corn Flakes, Kaffee, Säfte, usw. usw. Wer hier ordentlich zulangt, wird sicherlich einen Teil der Zimmerpreises 'zurückfressen' können. Ich habe einige Gäste beobachtet, die dies offensichtlich erfolgreich praktiziert haben.
Von 17:00 Uhr bis 19:00 Uhr gibt es auch noch während der sog. Manager's Reception kostenlose (alkoholische) Getränke an der Bar. :cheers:

Zimmer: Die Embassy Suites gehören zur Hilton Kette, weswegen das Mobiliar einen wertigen und gepflegten Eindruck macht. Wie der Name des Hotels verrät sind die Zimmer ausschließlich Suiten. Es gibt ein 'Wohnzimmer', das zum Atrium hinausgeht, einen kleinen Flur mit Küchennische und Bad und ein Schlafzimmer. Das Zimmer machte einen augenscheinlich sauberen und gepflegten Eindruck.
Leider hat die Suite trotz ihrer reichhaltigen Ausstattung ein paar Macken: Das Wohnzimmer hat – wie oben erwähnt – nur ein Fenster, das zum ohnehin schwach beleuchteten Atrium hinausgeht. Auf diese Weise herrscht in dem Raum stets ein Dämmerlicht, was noch durch das unsinnig dunkelbraune Mobiliar verstärkt wird. Die Beleuchtung war – wie in fast allen kalifornischen Hotels – mit Energiesparlampen bestückt, die den Raum in einem eklig-blassen Licht erhellten. Yuck! Vor allem im Bad machten sich die Energiesparerei und das funzlige Licht negativ bemerkbar. Es mir fiel schwer, mich im Badezimmerspiegel zu rasieren, den ich konnte schlicht die Barthaare nicht erkennen. Dies scheint aber ohnehin ein generelles Problem in vielen amerikanischen Hotels zu sein. Sogar in der WDW Animal Kingdom Lodge war dies der Fall.
Das Fenster des Schlafzimmers, das zum Parkplatz hinausgeht, lies sich leider nicht öffnen. Lüften kann man die gesamten Räumlichkeiten ausschließlich (!) über die Klimaanlage. Und hier gab's es ein echtes Problem, denn das Ding lies sich entweder nur auf 'erwärmen' oder auf 'abkühlen' stellen, aber keinesfalls auf 'Fan Only' (sprich: Lüften) schalten. Ergo war es mir in der Bude immer zu warm oder zu kalt. Nachts habe ich die Klimaanlage deswegen abgeschaltet. Sollte man die Suite aber ggf. mit vier Personen belegen, so könnte es schnell stickig werden. :icon_rolleyes:
Die kleine Küche habe ich gerne zum Kaffeekochen und zum Kühlen des Biers genutzt. Vermisst habe ich einen Safe. Wertsachen muß man an der Rezeption deponieren.
Der Lärmdämmung im Hotel ist ambivalent. Vom Verkehrslärm am Harbor Boulevard habe ich nichts gehört. Dafür bin ich morgens allerdings mehrmals von der vermutlich achtköpfigen (?) Familie geweckt worden, die das Zimmer nebenan bewohnte. :furious3: Offenbar sind die Suiten nur durch dünne Holzwände voneinander getrennt.






Und sonst? In der Lobby gibt es einen Disney-Kiosk, wo man Tickets für die Parks kaufen kann. Eine sehr angenehme Sache, denn an dem Feiertagswochenende (Veteran's Day), an dem ich das Resort besucht habe, bildeten sich vor dem Parkeingang lange Schlangen an den Kassen. Der ART Shuttlezum Resort, mit dem ich in der Vergangenheit auch schon mal Ärger hatte, war übrigens überaus zuverlässig.

Fazit: Viel Licht und viel Schatten. :0025: Eine beeindruckende äußere Aufmachung (Theming im Atrium), ein tolles kostenloses Frühstück und ein großzügiger Pool können nicht darüber hinwegtäuschen, daß es an wichtigen Details hapert. Die funzlige Beleuchtung im Zimmer und die mangelhafte Belüftung sollten bei einem Hotel dieser Preiskategorie nicht vorkommen. Zudem ärgerte mich der überteuerte W-Lan Zugang, den es z.B. im Hampton kostenlos gab.
Ich habe mich für meine Verhältnisse im benachbarten und etwas bescheideneren Hampton wohler gefühlt. Dort fiel das Frühstück nicht ganz so üppig aus, aber man konnte z.B. auch draußen auf der Terrasse frühstücken. In Zukunft würde ich also im Vergleich eher das Hampton wählen. Das Embassy käme für mich nur in Frage, wenn ich das Zimmer für deutlich weniger als 80,- € pro Nacht bekommen könnte. Allerdings könnte das Hotel für Familien mit Kindern interessant sein. Das Theming im Atrium und der große Pool dürften wohl dem Nachwuchs gut gefallen. Zudem kann man auch noch reichlich Geld sparen, weil man für einen Übernachtungspreis mit bis zu vier Personen das kostenlose Frühstück in Anspruch nehmen kann.
 
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