Disney verbietet Jorker Kinder-Theater

Tron MOTL
""Magic Nanny" verletzt Disneys geistige Eigentumsrechte. Die Kleine Jorker Bühne muss erstmals nach 32 Jahren Weihnachtsstück absagen."

"Die "Disney Enterprises", ein Konzern, der in Hamburg mit dem "König der Löwen" residiert, verbietet über seine Anwälte der weltweit agierenden Wirtschaftskanzlei "Bird & Bird" dem Jorker Laienensemble, das einstudierte Stück "Magic Nanny" aufzuführen, "weil sie damit Disneys geistige Eigentumsrechte verletzt sieht". Zu nahe liege die deutsche Theaterfassung, die aus dem Berliner Verlag "RazzoPENuto" stammt, an "Mary Poppins", teilte Bird & Bird-Anwalt Richard Dissmann dem Jorker Regisseur des Stückes, Florian Rohloff, und der Kleinen Jorker Bühne Ende September mit."

Den ganzen Artikel findet ihr hier:

Kleine Jorker Bühne - Disney verbietet Jorker Kinder-Theater - Hamburg -Harburg - Hamburger Abendblatt
 
Disneymom kennt diverse Charaktere beim Namen
Das ist einfach ohne Worte.

Wieviel Schulaufführungen wohl noch verboten werden müssen ;)

LG
disneymom
 
Dan Dreiberg steigt in manche Attraktion mit ein
Klingt auf den ersten Blick hart, ist für mich auf den zweiten Blick aber völlig nachvollziehbar.

Ich habe selbst in den Neunziger Jahren in der Dramaturgie eines großen deutschen Theaters hospitiert. Die Recherche von Urheber- und Aufführungsrechten ist eine fundamentale Aufgabe, mit der man sich intensiv beschäftigen muß lange bevor (!) die Proben beginnen.

Allerdings möchte ich hinzufügen, daß Disney vielleicht große Sympathien gewinnen könnte, wenn man hier mal ein Auge zudrücken würde und mit der Laien-Truppe eine Einigung erzielen könnte, so daß die Aufführung stattfinden kann.

Cheers!

Dan
 
Stephie Königin der Frösche
Teammitglied
Schade für die Beteiligten, aber auch in meinen Augen ein nachzuvollziehender Schritt von Disney und seinen Anwälten.
Offensichtlich wurde das Stück schon mehrfach von anderen Gruppen aufgeführt und da war diese Reaktion eigentlich nur eine Frage der Zeit. Doof halt, dass es jetzt solch eine Institution trifft, und das auch noch zur Weihnachtszeit.

Viel interessanter fände ich jetzt aber, was das für Konsequenzen für den Verlag des Stückes bedeutet. Klar wird da die ganze Zeit von "unbeabsichtigten Paralellen" gesprochen, doch irgendjemand sollten diese doch bei dem Verlag aufgefallen sein?!
 
3
3 little Sailorkids Guest
Viel interessanter fände ich jetzt aber, was das für Konsequenzen für den Verlag des Stückes bedeutet. Klar wird da die ganze Zeit von "unbeabsichtigten Paralellen" gesprochen, doch irgendjemand sollten diese doch bei dem Verlag aufgefallen sein?!
Ich vermute(!) dem Verlag "blüht" ähnliches wie jedem, der Verwertungsrechte verletzt:

1) Androhung von Schadensersatz
2) Zahlungsaufforderung (einer Summe x) und der Verlag muss die weitere Verwendung sofort einstellen, dafür wird seitens des Rechteinhabers von weiteren rechtlichen Schritten abgesehen.

__________________
Grüße von der Küste! :captain:
 
thorroth Böser Zwerg
Was ist dann mit "Eine zauberhafte Nanny"? Das ist doch auch sehr ähnlich zu Marry Poppins und kein Disneyfilm, soweit ich weiß.
 
Stephie Königin der Frösche
Teammitglied
Nur mal so als Anmerkung, die Beschreibung des Musicals auf der Verlags-Webseite:

Magic Nanny
Ein Kindermädchen namens Mary
von Jacques Picarelle

>Mary Poppins , das Bühnenmusical< (diese Worte stehen unsichtbar auf der Seite und werden nur sichtbar, wenn man den Text markiert)

Dieses wunderbare Musical kennen Sie sehr genau, denn es ist in enger Anlehnung an das wohl berühmteste Kindemädchen der Welt geschrieben. Die Musik verzaubert, wie Mary selbst und bringt in einer Londoner Familie frischen Wind hinein. Ihr Publikum wird es Ihnen mit stehenden Ovationen danken.
Sorry, aber für mich hört sich das so an, dass die Paralellen zu Mary Poppins definitiv gewollt sind und nicht aus Versehen entstanden sind. Insofern finde ich das dann schon eine Frechheit, solch ein Stück so anzubieten.
 
Dan Dreiberg steigt in manche Attraktion mit ein
Die Angelegenheit ist vermutlich viel komplizierter als wir es hier als Außenstehende wahrnehmen können.

Der Disney Film Mary Poppins basiert nach meiner Kenntnis auf einer Serie von britischen Romanen. Die ersten Bände dieser Serie sind dreißiger Jahren erschienen. Würde man nun ein Theaterstück schreiben, welches einen der Romane adaptiert, so müßte man sich vermutlich vertraglich mit demjenigen auseinandersetzen, der das Urheber- bzw. Verwertungsrecht der Romane hat.

Oder um es mal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten: Nur weil es einen Disney Film namens Mary Poppins gibt, ist es aller Wahrscheinlichkeit nach nicht grundsätzlich verboten, ein Theaterstück mit demselben Namen oder derselben Thematik zu veröffentlichen. Denn dann dürfte es beispielsweise auch keine weiteren Verfilmungen von Robin Hood, Peter Pan , Pocahontas oder der Schatzinsel geben. Disney hat ja kein Monopol auf solche Stoffe, die man selbst nur adaptiert hat - es sei denn, daß der Disney Konzern alle Rechte des Stoffes in einem 'buy out' komplett erworben hat.

Jetzt kommt der entscheidende Knifff: Ich vermute stark, daß das strittige Theaterstück in größeren Teilen inhaltsgleich mit dem Disney Film ist. Vielleicht gibt es auch identische Dialogpassagen. Diese enorm wichtigen Informationen fehlen aber in dem Zeitungsartikel.

Statt dessen wird in dem Artikel lieber ein wenig polemisiert, daß da eine arme kleine Laienbühne von bösen Konzernanwälten bedroht wird und deswegen die Weihnachtsaufführung absagen muß. Ist eben eine schlagzeilenträchtige und herzergreifendere Story, die man gerne veröffentlicht. Die entscheidenden Informationen wurden nicht recherchiert oder sie sind nicht 'spektakulär' genug.

Cheers!

Dan
 
Stephie Königin der Frösche
Teammitglied
Das Problem wird nichts mit der Romanserie von P.L. Travers an sich zu tun haben, sondern eher mit dem von Walt Disney Theatrical inszenierten Musical Mary Poppins und den darin vorkommenden Songs aus dem gleichnamigen Disneyfilm. Und die Rechte an der von den Sherman Brothers komponierten Musik liegen eben eindeutig bei Disney. :nick

Schaut euch mal das Video hier an und macht euch eure eigenen Meinung, in wie weit das Gedankengut Disneys betroffen ist

 
Konsolenfreund steigt in manche Attraktion mit ein
Das Problem wird nichts mit der Romanserie von P.L. Travers an sich zu tun haben, sondern eher mit dem von Walt Disney Theatrical inszenierten Musical Mary Poppins und den darin vorkommenden Songs aus dem gleichnamigen Disneyfilm. Und die Rechte an der von den Sherman Brothers komponierten Musik liegen eben eindeutig bei Disney. :nick

Schaut euch mal das Video hier an und macht euch eure eigenen Meinung, in wie weit das Gedankengut Disneys betroffen ist

http://www.youtube.com/watch?v=iyFGuNUfgMs
Bezahlen Menschen wirklich Geld dafür um sich mit so einen Dreck quälen zu lassen?

Das eine Einigung zustande gekommen ist finde ich persönlich, bei aller Menschenliebe nicht richtig.

Was sagt denn eigentlich die Buchautoren-Seite dazu???

Wenn ich bedenke, das Disney prsönlich sein halbes Leben lang gefleht hat, diese Geschichten verfilmen zu dürfen, und was für hohe Auflagen dafür in Kauf genommen werden mußten, kann ich nicht glauben das die Bücherrecht- Inhaber diese Grütze so einfach zulassen.

Vielleicht sollte man mal nen Tip geben.....

Der Disney Konzern ist nun mal, wie auch immer Eigentüner des Stoffes.( zumindest wie schon erwähnt der Musik!)

Grade weil das Original herausragend ist, kommen irgendwelche dahergelaufenen Nachahmer doch erst auf den Gedanken, sich mit fremden Federn zu schmücken.

Ich kann es absolut verstehen wenn eine Unternehmen mit einer eigenen guten Idee, selber Geld verdienen möchte.

Würde es diesen einen Film nicht geben....vielleicht würde die Geschichte gar nicht kennen!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sandmann Homer
Teammitglied
[...]Bezahlen Menschen wirklich Geld dafür um sich mit so einen Dreck quälen zu lassen?[...]
Das ist ganze ist ein Kindertheater und wenn man sich den Ausschnitt anschaut, denn ist klar das Kindertheater hier nicht meint, das die Darsteller Kinder sind sondern offensichtlich das avisierte Publikum. Demenstprechend sind die Akteure, und das ist auch offensichtlich, Laien.
Vor dem Hintergrund finde ich Deine Aussage, dass ganze als Dreck von dem man sich Quälen lassen müsste zu bezeichnen und 3 Zeilen später aufzurufen zu denunzieren (einen Tipp geben) völlig unangebracht und über die Maßen arrogant.
Das muss sicher nicht jedem Gefallen und mir gefällt es auch nicht. Die rechtliche Frage lasse ich mal außen vor. Aber Dreck ist das sicher nicht, wenn Menschen in ihrer Freizeit was einstudieren, was natürlich kein Profi-Niveau hat - bzw. haben kann.

Grüße,
Olli
 
Konsolenfreund steigt in manche Attraktion mit ein
Das ist ganze ist ein Kindertheater und wenn man sich den Ausschnitt anschaut, denn ist klar das Kindertheater hier nicht meint, das die Darsteller Kinder sind sondern offensichtlich das avisierte Publikum. Demenstprechend sind die Akteure, und das ist auch offensichtlich, Laien.
Vor dem Hintergrund finde ich Deine Aussage, dass ganze als Dreck von dem man sich Quälen lassen müsste zu bezeichnen und 3 Zeilen später aufzurufen zu denunzieren (einen Tipp geben) völlig unangebracht und über die Maßen arrogant.
Das muss sicher nicht jedem Gefallen und mir gefällt es auch nicht. Die rechtliche Frage lasse ich mal außen vor. Aber Dreck ist das sicher nicht, wenn Menschen in ihrer Freizeit was einstudieren, was natürlich kein Profi-Niveau hat - bzw. haben kann.

Grüße,
Olli
Das wird ja immer besser!

Kindertheater bedeutet doch nich gleich das es von Laien gespielt wird.

Haben Kinder, nur weil es Kinder sind keinen Anspruch auf Qualität?

Die Vorführung in dem Ausschnitt ist und bleibt trotzdem Dreck!

Das ändert nichts daran das das für Kinder gedacht ist.

Und sollte es wirklich arrogant sein das ich meinen Kindern solch eine Zumutung nicht antun würde, wär ich stolz drauf.
 
Dan Dreiberg steigt in manche Attraktion mit ein
Meine Güte! Bitte bleibt doch auf dem Teppich und lasst es nicht zu einem überflüssigen Streit kommen. Der Clip zeigt offensichtlich eine Kinderaufführung eines LAIENTHEATERS, die von einem Videoamateur aufgenommen wurde.

Das bedeutet: Da spielen vermutlich ein paar Amateure, die hauptberuflich Metzger, Busfahrer, Lehrer, etc. sind, vor einem Publikum, das höchstwahrscheinlich aus Freunden, Verwandten, Bekannten und Nachbarn besteht. Die Aufführung genügt insofern natürlich keinen professionellen Ansprüchen, aber die Bezeichnung "Dreck" finde ich überzogen.

Cheers!

Dan
 

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