Vielleicht kannst Du ja auch ein
Buch lesen.
Ich finde das total witzig (aber ich muß ja auch nicht stundenlang im Flieger sitzen) , hier mal ein paar Auszüge aus
Spiegel Online:
Sie schwenkt die Arme, lässt Gurtschnallen zuklicken, pustet andeutungsweise ins Röhrchen: Die Stewardess ist zum "Sicherheitsballett" angetreten, wie Vielflieger die Einweisung vor Flugbeginn bezeichnen. Mit ausgeklügelter Choreografie und leicht gequältem Lächeln ringt sie um die Aufmerksamkeit eines wenig dankbaren Publikums. Dieses vertreibt sich die Wartezeit bis zum Start hinter raschelnden Zeitungen, mit einem Schwatz unter Kollegen oder versucht, mit angstfeuchten Händen die Fassung zu bewahren. Eine Szene, die sich tagtäglich unzählige Male auf Flughäfen abspielt.
Der Crew auf einem Flug von Köln nach Manchester jedoch gelang es, ihre Fluggäste aus der Routine zu reißen. "Ihre Schwimmweste verfügt über eine neckische Leseleuchte, die beim Kontakt mit Wasser automatisch aufleuchtet", blödelte eine der Flugbegleiterinnen, "sowie über eine Pfeife, um Haie anzulocken." Sie zog sich den gelben Rettungskragen über und zupfte vor einer amüsierten Zuhörerschaft an den Strippen.
Die Präsentation der grellfarbenen Weste ist oft der Höhepunkt dieser Ballettaufführung - auch wenn von Meer, Fluss oder See weithin nichts zu sehen ist und etwa in Europa die wenigsten Flüge über größere Wasserflächen führen. Aber auch wenn es über den Ozean geht oder auf einer Piste am Meer gelandet wird, ist die Wahrscheinlichkeit, nach einem Absturz im Wasser zu treiben, im Jet-Zeitalter verschwindend gering. Und damit auch die Sicherheit, die eine Weste bieten kann.
Bei Flügen über Land sind europäische Fluggesellschaften nicht verpflichtet, Rettungswesten mitzuführen. Aber sie tun es, obwohl das Gewicht der Westen den Treibstoffverbrauch erhöht. Logistisch wäre das Aus- und Umpacken zu aufwendig, heißt es, doch noch ein Faktor könnte eine Rolle spielen: Der Kontrollgriff nach dem Paket unter dem Sitz wirkt beruhigend auf flugängstliche Passagiere. Die zwar nicht der Hochtechnologie des millionenteuren Flugzeugs vertrauen, aber ihre Hoffnungen in das dünnschichtige Nylon-Utensil setzen - samt Pfeifchen, Lämpchen und Aufblasautomatik.
Der Glaube an die Rettungsweste ist so groß, dass Air Canada Jazz im August 2008 einen Sturm der Entrüstung entfachte, als sie - mit den Gesetzen ihres Landes konform - beschloss, auf Rettungswesten zu verzichten, und Sitzkissen als Schwimmhilfen deklarierte: Die kanadische Regionalfluglinie wollte Kerosin und Kosten sparen. Dass sie damals praktisch ausschließlich über Festland flog, beruhigte wenig. "Wie sollen sich denn Arthritis-Patienten an ein Kissen krallen", entsetzte sich eine Frau im Fernsehen und sah sich ihrer Sicherheit an Bord beraubt.
Da nehmen viele Fluglinien wie Lufthansa, Alitalia oder Singapore Airlines mehr Rücksicht auf die Gefühle ihrer Kunden: Sie verzichten sogar in ihren Flugzeugen auf die Sitzreihe 13 - damit Flugangst und Aberglaube sich nicht potenzieren.
Auf einem Lufthansa-Flug von Hamburg nach Frankfurt erklärte die Crew: "Bei einem Druckverlust ziehen Sie eine der Stewardessen ganz zu sich heran und drücken Sie sie fest auf Mund und Nase." Da schauten sogar die vielen Geschäftsleute und Vielflieger morgens kurz nach 6 Uhr lächelnd hinter der Zeitung hervor.
Dirk Hüttemann, Berlin
Auf einem Flug von Hamburg nach Mallorca sagte die Stewardess bei der Sicherheitseinweisung: "Da wir heute über Wasser fliegen, müsste ich Ihnen normalerweise noch Hinweise zur Wasserlandung geben. Laut Statistik beträgt die Chance, eine solche Landung zu überleben, weniger als ein Prozent. Daher spare ich mir heute die Gymnastik."
Markus Schmidt, Schenefeld
Ansage eines Stewards bei Ryanair während der Sicherheitseinweisung: "Im Falle einer Evakuierung oder sollten Sie vor meinen Kolleginnen fliehen wollen, hat diese 737 mehrere Notausgänge."
Christian Wolf, Hamburg
Vor dem Start eines Fluges von Oakland nach Frankfurt meldete der Pilot aus dem Cockpit: "Leider ist unser fünftes Triebwerk ausgefallen, wir werden aber trotzdem starten." Eine Stewardess erklärte dann aber, dass nur die Klimaanlage ausgefallen sei, der Pilot mache gern Späße. Das Problem mit der Klimaanlage sei ganz einfach zu lösen - indem während des Fluges ein Schlauch herausgelassen werde.
Lukas Klumpp, Leinfelden-Echterdingen
Auf einem Flug von Dubai nach München wurde ein neuer A 340-600 eingesetzt, die Besatzung kam offenbar mit den Neuheiten noch nicht gut klar. Eine Stewardess versuchte mehrmals, eine Ansage zu machen. Sie dachte, es würde nicht funktionieren. Aber die Passagiere konnten alles hören: "Eins, zwei, Test, Test. Hallo? Scheißtechnik." Als sie merkte, dass die Passagiere ihren Kommentar mitbekommen hatten, entschuldigte sie sich und meinte: "Hoffentlich kommen die Jungs vorne im Cockpit mit dem neuen Flieger besser klar als ich."
Werner Portner, Berlin
Auf dem Flug von Las Vegas nach Los Angeles mit Pacific Southwest Airlines gab es Probleme mit dem Fahrwerk. Zweimal flogen wir über den Flughafen, damit die Mitarbeiter im Tower gucken konnten, ob unser Fahrwerk ausgefahren ist. Dann meldete der Pilot: "Ich habe gute Neuigkeiten. Wir können jetzt landen. Bitte ignorieren Sie die kleinen gelben Feuerwehrautos."
Klaus D. Jaspert, Aichtal
Auf dem Flug von Frankfurt am Main nach Detroit weckte uns auf etwa halber Strecke das Knacken der Lautsprecheranlage. Ein verschlafen klingender (nette Auslegung) beziehungsweise betrunken klingender (meine Auslegung) Steward informierte uns: "Meine, ähm, Damen und Herren - (Pause) - es ist schlimm." (Längere Pause). Und dann: "Aber nicht so schlimm." Wir schwankten zwischen Neugier und Anspannung. "Ein Triebwerk ist ausgefallen", klärte er uns auf. Dann ein Knacken in der Leitung. Stille. "Aber wir haben insgesamt drei Triebwerke. Wenn noch eins ausfällt, können wir immer noch fliegen. Und wenn alle drei ausfallen, können wir immer noch landen!"
Sandra Voglreiter, Rostock
Ein paar Sekunden nach dem Start unseres Fluges mit Qantas von Singapur nach Frankfurt erschütterte ein enormer Schlag das Flugzeug, dann war ein metallisches Kreischen zu hören. Die Boeing 747 vibrierte, und ohne Gurt hätten einige auf dem Gang gesessen. Kurz darauf kam eine Durchsage des Piloten: "Äh, wie einige von Ihnen vielleicht bemerkt haben, hatten wir ein Problem während des Take-off. Zurzeit untersuchen wir die Ursache. Alle Instrumente zeigen an, dass wir noch fliegen. Und dass wir noch in der Luft sind und ich mit Ihnen reden kann, bedeutet, dass dieses Problem nur vorübergehend war und wir unseren Flug fortsetzen können." Ein paar Minuten später folgte die Ansage der Flugbegleiterin mit zittriger leiser Stimme: "Da wir uns immer noch in der Luft befinden, besteht kein Grund zur Sorge." Beruhigend war das nicht.
Carsten Steimel, Bielefeld
Vor dem Start unserer Boeing 777 von Chicago nach Frankfurt kam die Durchsage: "Meine Damen und Herren, unter unserem Flugzeug wurden diverse Schrauben gefunden. Der technische Dienst überprüft gerade, ob sie von unserem Flugzeug stammen." Nach etwa einer Stunde kam wieder eine Durchsage: "Wir haben eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gefundenen Schrauben sind nicht von unserem Flugzeug. Aber die Kontrolle hat ergeben, dass uns da Schrauben fehlen, wo eigentlich welche sein sollten." Nach einer weiteren Dreiviertelstunde folgte dann die letzte Durchsage: "Wie es scheint, haben wir wieder alle Schrauben an Bord und werden in Kürze starten."
Robert Bielesch, Köln
Bei einem Flug nach München konnten wir wegen eines schweren Gewitters nicht landen und mussten fast eine Stunde über der Stadt kreisen - was dank der starken Böen dem Gefühl einer Achterbahnfahrt sehr nahekam. Als wir schließlich unsanft gelandet waren, kam die Durchsage einer gutgelaunten Stewardess: "Ich habe eine gute Nachricht für alle Sparfüchse unter Ihnen: Sie sind heute zum normalen Flugpreis mehr als die doppelte Strecke geflogen!"
Dirk Thiesmann, München
Mein Lieblingsspruch auf einem sehr turbulenten Flug um ein Gewitter herum war folgender: "Hier spricht der Kapitän. Ich wurde gerade gefragt, wie weit unsere Tragflächen ausschlagen. Im Moment sind es 2,50 Meter. Bei 2,70 Meter reißt die erste Niete. Und wir haben 10.000 Nieten an Bord."
Volker Rapp, Erkrath
Im Landeanflug auf Mallorca flogen wir in dunkler Nacht und vollständigem Nebel, als die Maschine einen kurzen Ruck machte. Sofort fingen fast alle Passagiere an zu klatschen, weil sie dachten, wir seien gelandet. Dann kam aber die Durchsage des Kapitäns: "Vielen Dank für Ihren Beifall. Aber es ist relativ normal, dass wir vor der Landung das Fahrgestell ausfahren."
Dirk Jung, Berlin
Auf dem Rückflug von Antalya nach Innsbruck tobte kurz vor dem Ziel ein Gewitter. Es war schon recht dunkel, und durch die Fenster war außer den Blitzen nichts zu erkennen. Die Maschine drehte bereits zur Landung ein, und das Fahrwerk war schon ausgefahren. Der Pilot informierte uns, dass er wegen des Unwetters eine etwas harte Landung erwarte und sich dafür schon im Voraus entschuldigen wolle.
Ein paar Sekunden später hörten wir plötzlich vom Cockpit: "Sch..., was macht der Berg auf der Landebahn!" Die Maschine wurde mit brachialer Gewalt vom Piloten nach rechts gerissen. Unter den Passagieren brach regelrecht Panik aus, und alle möglichen Gegenstände flogen durch das Flugzeug.
Beim zweiten Versuch setzte die Maschine sehr schräg auf der Landebahn auf und ruckte nochmals heftig hin und her. Der Pilot entschuldigte sich und begründete den Zwischenfall mit einem technischen Defekt im Flugzeug, durch den er auf Sicht landen musste - welche Sicht?
Achim Mantel, München
Nach dem Flug mit Aero Lloyd von Palma de Mallorca nach Düsseldorf kam die Ansage der Stewardess: "Meine Damen und Herren, bleiben Sie bitte noch sitzen. Es hat noch niemand geschafft, vor uns das Gate zu erreichen!"
Arnd Schöttler, Heiligenhaus
Vor drei Jahren bin ich an Bord einer KLM Boeing 747-Kombi, die Fracht und Passagiere transportiert, aus Los Angeles nach Amsterdam geflogen. Als wir endlich gelandet waren, wurde aus dem Cockpit mitgeteilt: "Wir bitten Sie dringend, noch sitzen zu bleiben! Wir haben kurz vor dem Abflug noch ein Stück schwere Fracht an Bord genommen - wenn Sie jetzt aufstehen und zum Ausgang laufen, würde das Flugzeug auf seine Heckflosse kippen. Darum bitten wir Sie zu warten, bis wir die Fracht ausgeladen haben."
Karsten Qualmann, Amsterdam, Holland
Nach der Landung einer dba-Maschine in Berlin-Tegel kam die Durchsage: "Der Kapitän, der Co-Pilot und der Autopilot verabschieden sich jetzt von unseren Fluggästen und wünschen noch einen schönen Abend in Berlin oder eine gute Weiterfahrt."
Hans-Joachim Fabry, Berlin
Nach der harten Landung unserer WestJet-Maschine aus Vancouver im kanadischen Edmonton - die härteste Landung, die ich bis jetzt erleben durfte - scherzte die Stewardess: "Dank unseres Kapitäns können Sie nach dem Verlassen des Flugzeugs Ihr Gepäck auf Startbahn 5 suchen!"
Armin Braatz, Edmonton, Kanada
augenzwinkernde Grüße und guten Flug,
Olli