Ankündigung des buy-outs durch die WDC

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Orlando steigt in manche Attraktion mit ein
Soviel ich weiß gibt's auch in Frankreich ein generelles Rauchverbot und in vielen anderen europäischen Ländern auch.
In Frankreich gilt kein generelles Rauchverbot. Das ist Quatsch. In Frankreich darf, genauso wie in Deutschland, nicht in öffentlichen Gebäuden, Bars, Cafes und den öffentlichen Bereichen von Hotels geraucht werden. Überall anders ist es erlaubt.
Sogar in Hotelzimmern wäre es erlaubt, wenn der Betreiber zustimmt.
 
Orlando steigt in manche Attraktion mit ein
In Europa ruhen sich einfach viele Menschen auf sozialen Sicherheiten aus, Fixanstellungen, Gewerkschaften, Streikmöglichkeit, Krankentage/jahre..... - in den USA muss nach Vorschrift gearbeitet werden und wenn jemand nicht performt, fliegt er raus und verliert seine Krankenversicherung. Ob diese Angst-"Motivation" erstrebenswert ist? ICH möchte nicht in so einem System arbeiten, aber ich arbeite in einem Job in Europa und bin motiviert und freundlich zu meinen Kunden. Warum? Weil meine Firma mir ausreichend Geld/Anerkennung/Motivation liefert.
Wenn in meiner Firma ständig zu wenige Leute angestellt wären, die Ausbildung schlecht ist und die Kunden tun, was sie wollen, würde es mir auch irgendwann reichen und ich würde nur mehr mürrisch Dienst nach Vorschrift machen.
Genau. Jeder sollte sich mal selbst hinterfragen, ob er in einem amerikanischem Arbeitssystem eingebunden sein möchte. Man sollte immer bedenken wie diese Freundlichkeit zustande kommt.
Der Druck seinen Arbeitsplatz zu verlieren und damit seine komplette soziale Absicherung inkl. Krankenversicherung ist dort um ein vielfaches höher als hier in Europa.
Wer nicht funktioniert, der fliegt eben. Es gibt dort recht wenige Gesetze zum Schutz der Arbeitnehmer und Kündigungsfristen sind oftmals unbekannt bzw. gesetzlich gibt es da keine (sehr geringe) Vorgaben.

Deshalb haben es bisher auch eher wenige amerikanische Firmen es geschafft in Europa dauerhaft "Fuß zu fassen". Und die Wenigen haben ihre Arbeitssysteme auf die europäischen Systeme angeglichen.

Aus diesem Grund sehe ich eine "Amerikanisierung" im DLP als unwahrscheinlich an. Ich persönlich würde das aber auch nie wollen.
 
basti007 steigt in manche Attraktion mit ein
Spätestens wenn der Mutterkonzern das DLP komplett übernimmt, dürfte es damit vorbei sein. Auch Disney hat nix zu verschenken, die geben ja nicht 1,5 Milliarden Euro aus, um dann kräftige Rabatte zu verteilen. Es wundert mich, das diese Meldung kaum bemerkt wurde. Noch nicht mal auf den Freizeitparkfachseiten wurde diese Meldung besonders hervorgehoben.
Es kennt sich da vielleicht auch nicht jeder mit Aktienrecht aus und vermutlich weiß auch nicht jeder dort, in wie weit Probleme beim DLP mit der SCA zusammenhängen. Ich könnte mir vorstellen, dass es dort nochmal ein größeres Thema wird, wenn der Buy-Out gelingt.

Ich weiß aber auch immer noch nicht genau, ob wir uns wirklich so sicher sein können, dass die TWDC den Park dann selbst betreibt. Vielleicht ist dieser relativ leise Buy-Out eher ein Zeichen dafür, dass man als Walt Disney gar nicht unbedingt mit dem Park in Verbindung gebracht werden will (und den Buy-Out eben nun nur macht, um die Eigenkapitalkrise zu beheben). Wenn ich TWDC wäre würde ich die Betriebspflicht vermutlich relativ schnell wieder in eine neue Firma auslagern, an die ich zwar Mehrheiten habe, die aber möglichst nicht in meiner Unternehmensbilanz auftaucht. Und schon würde sich daran nichts verändern, denn dass diese unliebsamen Töchter dann die ganzen Verluste einzufahren haben, versteht sich von selbst... :-/ Aber als Fan hoffe ich natürlich, dass man das nicht macht... spannend ist es so oder so.
 
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torstendlp Unser DVC-Waschbär mit Bart
Teammitglied
Wenn ich TWDC wäre würde ich die Betriebspflicht vermutlich relativ schnell wieder in eine neue Firma auslagern, an die ich zwar Mehrheiten habe, die aber möglichst nicht in meiner Unternehmensbilanz auftaucht.
Warum "wieder"?
So ist es doch aktuell und so bleibt es auch zunächst. Zumindest habe ich nichts gelesen, dass daraufhin deutet, dass sie komplexen Unternehmensverflechtungen aufgebrochen werden sollen.

Den momentanen Pländen nach geht das Resort nicht direkt in den Besitz von TWDC über.
TWDC übernimmt lediglich die Mehrheit an der Euro Disney SCA - und diese nicht einmal direkt, sondern nur über ihre Töchter:
EDL Holding LLC
Euro Disney Investment SAS
EDL Corporation SAS
Dein dreien wird dann weiterhin, wie jetzt schon zu 75% die Euro Disney SCA gehören.

Es bleiben also mehrere Schritte bis zu Parks und Hotels etc.
Ein Zwischenschritt (über drei Töchter) bis zur Euro Disney SCA.

Zwei Zwischenschritte (von 18% abgesehen, s.u.) zu den Parks, dem Disneyland Hotel, Ranch und Golfplatz.
Denn die gehören nicht einmal der Euro Disney SCA, sondern der Euro Disney Associes SCA, die wiederum eine 82%ige Tochter der Euro Disney SCA ist (und zu je 9% eine Tochter von Euro Disney Investment und EDL Corporation, deshalb zu 18% nur ein Zwischenschritt).

Zu den anderen Hotels und dem Disney Village ist es nochmal ein Schritt mehr von TWDC.
Denn diese gehören nicht einmal der Euro Disney Associes SCA, sondern der EDL Hotels SCA, die selbst eine 99,9%ige Tochter der Euro Disney Asscocies SCA ist.

Lediglich das Kongresszentrum am Newport ist näher an TWDC dran, denn das gehört der Centre de Congres Newport SNC - einer 100%igen Tochter der TWDC.

An der Geschäftsführung ist TWDC aber schon seit Beginn an näher dran, als am Besitz. denn die Geschäft der 3 Hauptunternehmen, denen Parks, Hotels etc. gehören also der Euro Disney SCA, der Euro Disney Associes SCA (hier gemeinsam mit der Euro Disney Commandité SAS, einer 100%igen Tochter der Euro Disney SCA) und der EDL Hotel SCA führt die Euro Disney SAS - die ist aber schon immer eine 100%ige Tochter der TWDC.
Deshalb ist es auch in der Regel entscheidender, wer diese führt, so wurde ja auch Catherine Powell zunächst Präsidentin der Euro Disney SAS und erst im zweiten Schritt CEO der Euro Disney SCA (wobei die Jobs eigentlich immer in Personalunion vergeben werden).

Ich verlinke hier nochmal auf unsere Grafik zur Unternehmensstruktur des Komplexes rund um die Euro Disney SCA. (die Anteile sind Stand April 2016, ich passe die jetzt für die Übergangsphase nicht nochmal extra neu an ;) )

 
gila kennt diverse Charaktere beim Namen
In Frankreich gilt kein generelles Rauchverbot. Das ist Quatsch. In Frankreich darf, genauso wie in Deutschland, nicht in öffentlichen Gebäuden, Bars, Cafes und den öffentlichen Bereichen von Hotels geraucht werden. Überall anders ist es erlaubt.
Sogar in Hotelzimmern wäre es erlaubt, wenn der Betreiber zustimmt.
In Europa hätte man dich aber vor 15 Jahren ausgelacht, wenn du gesagt hättest, dass es mal ein Verbot für lffentliche Gebäude und Restaurants geben wird in naher Zukunft :muha: Und dass das sogar eingehalten wird :muha:

Ich finde, im Verhältnis dafür, wie lange Rauchen noch überall alltäglich war, hat der Nichtraucherschutz in den letzten Jahren so viel erreicht in Europa wie sonst fast nichts. Gerade in Europa mahlen die Mühlen doch soooooo langsam und bis da mal was umgesetzt wird... Dass es den Nichtrauchern noch nicht genug ist heute und den Rauchern zu viel ist natürlich ein anderes Thema, aber das ist wohl klar.

Ich glaube trotzdem fest daran, dass ein Rauchverbot im Park (mit Ausnahme der Flächen dafür) oder Selfiestickverbot ein Zaun-Kletterverbot oder ein Rasen-Lager-Verbot oder ein Wildpinkelverbot auch in Frankreich funktionieren kann. Solange es das Verbot auch kontrolliert und sanktioniert wird.

In Amerika halten sich die Leute ja auch nicht an die Regeln weil es so lustig ist, sondern weil sie Konsequenzen zu befürchten haben.
In WDW ist jeder X.te Besucher ein "Mystery Shopper" und wenn man nicht zu jedem Kunden super freundlich ist, ist man schnell entlarvt. In Europa hat sich dieses System (noch?) nicht viel verbreitet bzw. scheitert auch an Arbeitnehmerschutzgesetzen.

Und - nicht, dass Benehmen mit Geld zu tun hat (in jeder Gehaltsklasse gibt's unmögliche Personen) - aber wir haben schon gesehen, dass an den Wochenenden und abends die Pariser "Unterschicht" (soweit man das dem Aussehen und Benehmen nach beurteilen/vorverurteilen kann) den Park stürmt. Kein Wunder bei den Jahrespasspreisen. Das kann sich ja wirklich fast jeder leisten und man bekommt eine Menge Inklusiv-Spaß ein ganzes Jahr lang, nur eine Zugfahrt von zuhause entfernt. Und einigen dieser Familien(vätern) hätte ich als weiblicher CM alleine nicht das Rauchen verbieten wollen ;) Da bräuchte ich schon noch ein paar Kollegen als Unterstützung :)
 
basti007 steigt in manche Attraktion mit ein
Warum "wieder"?
So ist es doch aktuell und so bleibt es auch zunächst. Zumindest habe ich nichts gelesen, dass daraufhin deutet, dass sie komplexen Unternehmensverflechtungen aufgebrochen werden sollen.
Danke, Torsten, für deine wie immer hervorragenden Erklärungen. Bist du in dem Segment eigentlich beruflich aktiv? :) Es klingt so.

Mir ging es jetzt mal primär um die Bilanzierungen. Soviel ich weiß tauchten die Schulden der SCA nie bei der TWDC in den Berichten auf. Im Gegenteil müssten ja die License Fees eher als Assets gebucht worden sein, oder?

Jetzt ging ich davon aus, dass mit der kompletten Übernahme der SCA auch deren Verluste die TWDC Bilanz schmälern könnte. Wirklich verstehen tu ich diese Regeln aber nicht. Das letzte Mal, wo mir sowas untergekommen ist, war bei der Ausgliederung der Daedalic Entertainment und Oolipo aus der Lübbe Gruppe. (Die hatten den umgekehrten Schritt gemacht und eine Firma im eigenen Besitz anteilig nach England an eine (ebenfalls selbst kontrollierte) Venture Group outgesourced, damit ihre Verluste nicht in der AG mitbilanziert wurden (mit dem Argument, dass sie direkt nur noch zu 48% daran beteiligt seien)).

Verstehe ich es also richtig, dass das Resort formal eh weiter an TWDC Lizenzgebühren zahlen würde, deren Verlust dort aber nicht auftaucht, oder wie genau läuft das dann ab? Wieso entchuldet die TWDC die SCA dann überhaupt? Nur wegen der Eigenkapitalquote?
 
Orlando steigt in manche Attraktion mit ein
In Europa hätte man dich aber vor 15 Jahren ausgelacht, wenn du gesagt hättest, dass es mal ein Verbot für lffentliche Gebäude und Restaurants geben wird in naher Zukunft :muha: Und dass das sogar eingehalten wird :muha:

Ich finde, im Verhältnis dafür, wie lange Rauchen noch überall alltäglich war, hat der Nichtraucherschutz in den letzten Jahren so viel erreicht in Europa wie sonst fast nichts. Gerade in Europa mahlen die Mühlen doch soooooo langsam und bis da mal was umgesetzt wird... Dass es den Nichtrauchern noch nicht genug ist heute und den Rauchern zu viel ist natürlich ein anderes Thema, aber das ist wohl klar.

Ich glaube trotzdem fest daran, dass ein Rauchverbot im Park (mit Ausnahme der Flächen dafür) oder Selfiestickverbot ein Zaun-Kletterverbot oder ein Rasen-Lager-Verbot oder ein Wildpinkelverbot auch in Frankreich funktionieren kann. Solange es das Verbot auch kontrolliert und sanktioniert wird.

In Amerika halten sich die Leute ja auch nicht an die Regeln weil es so lustig ist, sondern weil sie Konsequenzen zu befürchten haben.
In WDW ist jeder X.te Besucher ein "Mystery Shopper" und wenn man nicht zu jedem Kunden super freundlich ist, ist man schnell entlarvt. In Europa hat sich dieses System (noch?) nicht viel verbreitet bzw. scheitert auch an Arbeitnehmerschutzgesetzen.

Und - nicht, dass Benehmen mit Geld zu tun hat (in jeder Gehaltsklasse gibt's unmögliche Personen) - aber wir haben schon gesehen, dass an den Wochenenden und abends die Pariser "Unterschicht" (soweit man das dem Aussehen und Benehmen nach beurteilen/vorverurteilen kann) den Park stürmt. Kein Wunder bei den Jahrespasspreisen. Das kann sich ja wirklich fast jeder leisten und man bekommt eine Menge Inklusiv-Spaß ein ganzes Jahr lang, nur eine Zugfahrt von zuhause entfernt. Und einigen dieser Familien(vätern) hätte ich als weiblicher CM alleine nicht das Rauchen verbieten wollen ;) Da bräuchte ich schon noch ein paar Kollegen als Unterstützung :)
Es ging mir darum, daß es kein generelles Rauchverbot in Frankreich gibt. Ich stimme dir absolut zu, dass sich da viel getan hat.
In den USA sind die Leute es aber genereller schon gewöhnt Verbote einzuhalten, weil sie es von klein auf gewöhnt sind.
Das beginnt ja schon mit dem Eintritt in den Kindergarten/Schule, wo sie lernen wie wichtig es ist Verbote einzuhalten bzw. das Rituale sehr wichtig sind. Z.B. das tägliche Hissen der Fahne und damit verbunden das Singen der Hymne, Schuluniformen etc. Das "drillt" schon die Kids anders als hier.

Unsere Jungs haben auch erst hier gelernt, daß Vorschriften in den Schulen doch eher "Richtlinien" sind (danke, Jack Sparrow :giggle:). Hier werden Verfehlungen in den Schulen nicht so geahndet wie es dort der Fall ist. Also lernen schon die Kleinsten, dass das Einhalten von Vorschriften, Gesetzen wichtig ist und wenn nicht, dass es Sanktionen nach sich zieht.
Wird z.B. ein Schüler beim Rauchen erwischt, dann bekommt er hier "einen Klaps auf die Finger" und eventuell werden die Eltern benachrichtigt. In den USA nimmt man ihm für mind. 1 Woche das was ihm am Liebsten ist. Das kann die Teilnahme am Sporttraining sein, Ausschluß vom nächsten Footballspiel, Ausschluß von Theatergruppen etc. oder im Wiederholfall Ausschluß aus der Schule mit Hausarrest.

Natürlich gibt es dort auch Ausnahmen. Ich beziehe das hier jetzt ganz bewußt auf die amerikanische Mittelschicht. Das es auch Orte gibt wo sich die Lehrer kaum in die Schulen trauen, ist ja allgemein bekannt. Diese Bevölkerungsgruppe besucht aber auch seltener bis nie einen Freizeitpark.

Und da glaube ich einfach nicht, dass man das so ohne Weiteres nach Europa transportieren kann. Vor allem weil die Amerikanern das ja schon seit fast 30 Jahren vergeblich versuchen. Viele amerikanische Firmen haben ja in Europa schon wieder aufgegeben, weil es ihnen nicht möglich ist die Mitarbeiter "so unter Kontrolle" zu bekommen wie es in den Staaten der Fall ist.

Aber ich schweife ab. Wenn ich mir die Aufstellung von Torsten so ansehe, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Mutterkonzern die komplette Leitung in absehbarer Zeit übernimmt eher unwahrscheinlich. Es bleiben weiterhin französische Firmen zwischen geschaltet. Was dann wieder bedeutet, dass auch ein bestimmter %-Satz der Mitarbeiter Franzosen sein müssen.
 
gila kennt diverse Charaktere beim Namen
Das hat aber weniger was mit der Mentalität zu tun als mit den französischen Gesetzen. Man kann als ausländischer Konzern nicht so einfach eine Firma in Frankreich besitzen... genauso wie man als Konzern mit einer Tochtergesellschaft/Niederlassung in Frankreich akzeptieren muss, dass die Mitarbeiter dort 2 Stunden Mittagspause haben :giggle:, egal, wie es im Rest vom Konzern ist :icon_mrgreen:

ich glaube, wenn man das Management auf die örtlichen Gegebenheiten anpasst, kann das schon klappen. Das amerikanische Modell drüber zu stülpen hat noch keiner Niederlassung gut getan.
Andererseits: Wenn man bei den Counter Service Restaurants anfängt. McDoof arbeitet auch in FR nach dem amerikanischen Prinzip "Systemgastro". Wenn ein McDoof es schafft, eine ganze Schlange französischer Kunden in annehmbarer Zeit zu bedienen, warum dann ein Disney-Counter-Service nicht? Da kann es nicht am Land alleine liegen...
 
basti007 steigt in manche Attraktion mit ein
Andererseits: Wenn man bei den Counter Service Restaurants anfängt. McDoof arbeitet auch in FR nach dem amerikanischen Prinzip "Systemgastro". Wenn ein McDoof es schafft, eine ganze Schlange französischer Kunden in annehmbarer Zeit zu bedienen, warum dann ein Disney-Counter-Service nicht? Da kann es nicht am Land alleine liegen...
Das ist doch eigentlich ein ganz gutes Beispiel. Bei anderen Firmen, die weltweit agieren ist es ja ähnlich (von Starbucks bis IKEA). Mit Sicherheit ist Frankreich da auch nicht ganz einfach, aber Lösungsmöglichkeiten gibt es da durchaus.

Meine Standard-Ausrede sind aber die französischen Mitarbeiter im Europa-Park. Die arbeiten dort ja unter deutschen Arbeitsbedingungen und der EP fährt bekanntermaßen sein Personal schon immer auf Anschlag. Wie ich schon mal sagte ist es für Mitarbeiter dort auch normal, dass man zu Arbeitbeginn nicht unbedingt weiß, wann man mit der Arbeit aufhört. Wenn der Park am Mittag beschließt, dass am Abend 2 Stunden länger geöffnet ist, dann ist das halt so. Dann wird auch länger gearbeitet. Von 2 Stunden Mittagspause mal ganz abgesehen. ;-)

Und trotzdem sind die französischen Mitarbeiter, die ich dort treffe, immer gut aufgelegt. Sie lächeln, machen Späßchen, begrüßen mich und kümmern sich hervorragend um mich in den Hotels. Da habe ich bei Disneys CM schon ganz anderes erlebt, wobei es dort arbeitsrechtlich doch deutlich besser aussehen müsste als bei den Saisonarbeitern im EP. Deswegen bleibe ich dabei. Die Mentalität alleine ist es ganz sicher nicht. Die arbeitsrechtlichen Vorteile, die einen faul werden lassen (Kündbarkeit) vielleicht ein bisschen. (Aber ich glaube weiterhin, dass einfach die Motivation fehlt, für ein erfolgreiches Unternehmen zu arbeiten, deswegen glaube ich ernsthaft, dass man den CMs unbedingt das Gefühl geben muss, dass es aufwärts geht - auch durch positive Jahresberichte)...
 
torstendlp Unser DVC-Waschbär mit Bart
Teammitglied
Danke, Torsten, für deine wie immer hervorragenden Erklärungen. Bist du in dem Segment eigentlich beruflich aktiv? :) Es klingt so.
Nein, nicht wirklich. Ich habe zwar mal was in dem Bereich studiert (BWL mit Schwerpunkt auf Steuerrecht und Wirtschaftsprüfungswesen) und in einer Wirtschaftsprüfungskanzlei gearbeitet - aber eigentlich hat mir das so gar keinen Spaß gemacht, eigentlich gemacht hatte ich das nur aus finanziellen Gründen, weil man mir in der Kanzlei eine recht frühe Partnerschaft zugesichert hatte, aber ich wäre da eingegangen, alle tollen finanziellen Aussichten wären das nicht Wert gewesen.
Deshalb habe ich dann nochmal komplett gewechselt habe und Lehramt für Gymnasien mit den Fächern Geschichte, Politik und kath. Theologie studiert - das, was ich eigentlich von Anfang machen wollte, aber die Verlockung des Geldes war zunächst zu groß, als ich von der Kanzlei das Angebot eines dualen Studiums, Gehalt während des Studiums etc. bekommen habe...

Aber das wollte irgendwie finanziert werden, weswegen ich während des Studiums zwei kleine Firmen (mit)aufgebaut habe.
Und als das Studium beendet war, stand ich vor der Wahl:
1. ins Referendariat fürs Lehramt gehen
2. meine selbst aufgebauten Sachen weiter machen.

Da meine Berufsaussichten mit meiner Fächerkombi (Geschichte, Politik bis Sek II, also Oberstufe, aber Religion nur bis Ende Sek I, 10 Klasse) nicht gerade gut und die Chance auf Verbeamtung gesundheitsbedingt quasi gleich 0 gewesen wäre, habe ich mich für 2. entschieden.
Denn 1. hätte ja auch bedeutet, wg. der Zuverdienstregeln während des Referendariates, dass ich 2. hätte komplett aufgeben müssen und nicht dahin zurück gekonnt hätte, wenn ich nach 1. keinen Job als Lehrer bekommen hätte.
Und nicht-verbeamteter Lehrer, mit bedeutend weniger Verdienst, weniger Sicherheit, Zeitverträgen bei aber gleicher Arbeit - nee, das hätte ich nicht gewollt.

Klar, das war ein Rückschlag, weil das, Lehrer sein, eigentlich das war, was ich machen wollte, aber als ich mit dem Studium angefangen habe war ich halt noch gesund (hätte also verbeamtet werden können) und die Berufsaussichten waren ingesamt deutlich besser.
Aber mir war dann einfach das Risiko für 1. zu groß - denn das hätte auch bedeutet, während des Referendariats deutlich weniger zu verdienen, als während des Studiums und auch als angestellter Lehrer hätte ich gegenüber den Einkünften aus meiner Selbstständigkeit während des Studiums deutlich weniger verdient.
Da hat dann doch die Vernunft gesiegt, zumal mit meine Tätigkeiten inzwischen auch Spaß machten (im Gegensatz zur vorherigen Vernunftentscheidung BWL, Prüfungswesen, wo ich meine Tätigkeiten gehasst habe) und ich habe den früheren Traum "Lehrer" begraben - auch wenn ich dem ab und an doch noch etwas nachweine.

Naja, nun wurschtle ich mich halt so mit meinen zwei Firmen durch, und meine Frau mit mir, weil die mitarbeitet, und bin einerseits Geschäftsführer eines Online-Weinhandels und andererseits betreiben wir mit einer kleinen Webagentur eigen Portale und beraten andere Anbieter in den Bereichen SEO und Usability.

Das ist in etwa so mein Lebenslauf - also beruflich arbeite ich eigentlich nicht mal mehr annähernd in dem Sektor.
Und eigentlich habe ich mit dem Thema auch weitestgehend abgeschlossen bzw. will normalerweise auch nicht mehr viel damit zu tun haben, weil die Zeit in der Branche mit sehr viel negativen und wenig positiven Erinnerungen verknüpft ist.

Nur bzgl. des DLP ist das anders, weil das halt eines meiner liebsten Hobbies ist und da quäle ich mich auf freiwillig Zeile für Zeile durch die kompletten Referenzdokumente zu den Jahresberichten etc.

Mir ging es jetzt mal primär um die Bilanzierungen. Soviel ich weiß tauchten die Schulden der SCA nie bei der TWDC in den Berichten auf. Im Gegenteil müssten ja die License Fees eher als Assets gebucht worden sein, oder?
Richtig.

Und ich denke, dass das zumindest auch erst einmal so bleiben wird.

Die Schulden der Euro Disney SCA sind aktuell ja quasi sogar Darlehen, die die TWDC der Euro Disney SCA gegeben hat (nachdem die TWDC die Schulden weitestgehend bei den Banken abgelöst hat)

Was eventuell zunächst einmal negativ in der Bilanz der TWDC auftauchen wird, sind die nun angekündigten Direktinvestitionen von 1,5 Milliarden - aber hier schreibe ich auch mal nur "eventuell", weil es dabei ja auch darauf ankommt, in welcher Form das Geld an die Euro Disney SCA fließt. Wenn es wieder in Form eines Darlehens passiert, müsste es für die Bilanz der TWDC eigentlich neutral sein (abgesehen von den Zinsgewinnen, das wären dann sogar wieder Einnahmen).
Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das passiert, denn damit könnte man die Eigenkapitalkrise nicht lösen, weil es eben auch in der Bilanz der Euro Disney SCA neutral wäre (abgesehen von den anfallenden Zinsen) und das Eigenkapital nicht steigen würde.

Deshalb gehe ich in der Tat jetzt wirklich von einer richtigen Investition aus, deswegen auch der Buy-Out, nur, um einen weiteren Kredit zu geben, wäre der Buy-Out nicht notwendig gewesen, aber bei einer Direktinvestition ohne Buy-Out und ohne erneute Kapitalerhöhung würde man ja quasi 25% der direkt investierten Summe an die anderen Aktionäre verschenken.

Und die AMF hatte deutlich gemacht, mittelfristig keine weitere Kapitalerhöhung zuzulassen (dazu gleich noch weiter unten eine Einschränkung)

Verstehe ich es also richtig, dass das Resort formal eh weiter an TWDC Lizenzgebühren zahlen würde, deren Verlust dort aber nicht auftaucht, oder wie genau läuft das dann ab? Wieso entchuldet die TWDC die SCA dann überhaupt? Nur wegen der Eigenkapitalquote?
Ja, zumindest gehe ich, so lange die TWDC nichts anderes verlauten lässt, davon aus, dass das strukturell erst einmal bleiben wird, wie gehabt.

Und ich gehe auch davon aus, dass der Weg der Direktinvestionen vor allem der Lösung des Eigenkapitalproblems dient.

Dazu habe es ja eigentlich ursprünglich drei Wege:
1. Direktinvestitionen innerhalb der bestehenden Eigentümerverhältnisse - was die TWDC abgelehnt hatte (wg. des "Geschenks" an die anderen 25%.
2. Eine weitere Kapitalerhöhung - was die AMF zumindest mittelfristig ausgeschlossen hat
3. Einen externen Investor an Bord holen, der investiert - was aber auch bedeutet hätte, dass TWDC dann wieder eigene Anteile hätte abgeben müssen, was ja gerade dem vorherigen Schritt, bei der letzten Kapitalerhöhung den eigenen Anteil massiv zu erhöhen entgegengelaufen wäre.

Entschieden hat man sich letztendlich nun doch für Möglichkeit 1, allerdings lagert man dieser Variante halt den Buy-Out-Versuch vor.
Dadurch wird der ganze Schritt nochmal teurer (weil man ja den anderen Aktionären erst einmal noch ein über dem Kurs liegendes Angebot unterbreiten muss, um den Verkauf schmackhaft zu machen und die 2 Euro je Aktie bezahlt werden wollen) aber man muss eben keine "Geschenke" in Höhe von 25% des investierten Kapitals machen.

Ein Restrisiko besteht dabei natürlich noch, nämlich, dass nicht genug Aktionäre auf das Angebot anspringen und die 95% nicht erreicht werden.
Dann hat man zwei Möglichkeiten: Angebot nachbessern oder Direktinvestition nur im Zuge einer erneuten Kapitalerhöhung inkl. Bezugsrechten für die verbliebenen Aktionäre um diese an der Maßnahme zu beteiligen.

Für die zweite Variante hat man sich in dem Fall, dass die 95% nicht erreicht werden entschieden (was nicht heißt, dass man nicht doch noch auf die erste umschwenken könnte, aber das wird man ja nicht vorher ankündigen, denn wenn klar wäre, dass notfalls das Angebot nachgebessert wird, wird ja keiner verkaufen).

Das einzige Problem ist aber dabei, wie ja schon oben geschrieben, dass eigentlich die AMF eine weitere Kapitalerhöhung ausgeschlossen hat.
Ich denke aber, dass man die 95% ohnehin erreichen wird.
Und wenn nicht, dann wird die AMF der Kapitalerhöhung unter den neuen Vorrausetzungen viel eher zustimmen, als wenn die direkt gemacht hätte, denn den Aktionären wurde vorher ein ordentliches Angebot gemacht, es wären nur noch viel weniger Aktionäre betroffen etc.
 
basti007 steigt in manche Attraktion mit ein
Schade, dass man nicht mehrfach auf Danke klicken kann! :top: Top! Vielen Dank!

Aber im Umkehrschlusst heißt das dann doch eigentlich auch, dass wir über eine mögliche Verbesserung nicht wirklich spekulieren müssen. Alles bleibt beim alten, wenn man mal vom öffentlichen Handel am Aktienmarkt absieht:

Die Walt Disney Company hat weiterhin die Möglichkeit, ihre Tochter auszuquetschen, da die Schulden bei ihnen in der Bilanz nicht auftauchen wird und die SCA ist damit weiterhin in ihren Handlungsmöglichkeiten bezüglich Cash-Flow beschränkt. Der Direktinvest dient jetzt erst mal nur dazu, die Eigenkapitalkrise zu beseitigen, aber ein Großteil davon wird ohnehin gleich wieder aufgefressen. Ein großes Interesse, weiter ins DLP zu investieren (3rd Gate usw..), braucht die TWDC auch weiterhin nicht haben, so lange genau noch genug Leute kommen, um die SCA über Lizenzgebühren abzuschröpfen und auf absoluter Sparflamme zu fahren. Verlust und Negativpresse wird weiterhin auf die Tochter abgewälzt, selbst wenn einem diese jetzt komplett gehört, weil es die eigene Bilanz nicht betrifft.

So gesehen wäre der Buy-Out eigentlich erst mal bezüglich Prognosen weiterhin ernüchternd, oder? Oder gibt es Gründe, mehr in die 1,5 Milliarden Invest rein zu interpretieren als die Notwendigkeit aus der Eigenkapitalkrise?

(Das einzige Argument für doch etwas mehr zukünftiges Invest ist für mich der generelle marode Zustand des Parks, der Disney irgendwann endgültig zum Problem werden könnte - nämlich dann, wenn man dort alles nur noch abreißen kann und das dann wirklich für ganz Disney ein fatales Zeichen wäre. Aber das Problem gibt es ohne oder mit Buy-Out und durch die Rehabs gerade scheint man das erst mal auf die lange Bank zu schieben. Außerdem ist das eben nur Maintanance und nicht Standortentwicklung...). ;)

Und noch eine letzte Frage: Wenn keiner der Wege klappen, Disney einfach keinen Buy-Out gemacht hätte und auch sonst wie nicht genug Geld in die Kassen gespült kriegt, dann wäre die SCA ggf. aufgelöst worden (bzw. in die Insolvenz gegangen, wenn es da in Frankreich entsprechende Wege gibt). Wäre dieser Weg nicht auch denkbar? Hätte Disney dann nicht einfach dann den Betrieb mit einer neuen Firma übernehmen und damit ggf. Verbindlichkeiten ggü. dritten sparen können? Kurzum: Den Betrieb bewusst gegen die Wand fahren und dann neu starten? Mit einer neuen Betreibergesellschaft hätte man ggf. auch neuen Druck bei den Verhandlungen gehabt (Stellenabbau, neue Tarifverhandlungen, Staatshilfen etc.). Oder schließt das Insolvenzrecht sowas aus?

Sorry, wenn ich da immer wieder nachfrage. Ich finde die Sache halt tatsächlich spannend (und nein, ich hab das nicht studiert und mache Gott sei Dank auch das, was mir Spaß macht *g*). :)
 
Zuletzt bearbeitet:
thorroth Böser Zwerg
Es laufen hier ja eigentlich zwei Gedankenstränge:

1. Es wird alles besser, auch das Personal
2. Wie geht es wirtschaftlich weiter

Zu 1. Wie man lesen konnte, waren wir mit unserem Besuch im Januar im DLP nicht wirklich zufrieden. Es gab viel zu bemängeln. Das Personal war mit ein paar (leider schlechten) Ausnahmen nicht darunter.

Ich denke, dass man das auch im französischen Arbeitsrecht in den Griff bekommen kann. Man muss vor allem genug Personal einsetzen. Dann bekommt man auch die Besuchermassen mit den durch Unterschiede in der Mentalität begründeten Problemen in den Griff.

Zu 2. Was mich interessieren würde: Es war immer die Rede vom großen Verlust in DLP. Welche Gesellschaft hat denn Geld verloren und welche Geld verdient? Oder hat alles vom Park bis zu den Hotels in der Vergangenheit nicht geklappt?
 
basti007 steigt in manche Attraktion mit ein
Ich denke, dass man das auch im französischen Arbeitsrecht in den Griff bekommen kann. Man muss vor allem genug Personal einsetzen. Dann bekommt man auch die Besuchermassen mit den durch Unterschiede in der Mentalität begründeten Problemen in den Griff.
Findest du wirklich, dass das DLP zu wenig Personal hat? :0025:

Soviel ich weiß machen beide Sparten dort Verlust. Die Parks glaub ich ein wenig mehr als die Hotels und das Village. Die Ausgaben sind letztes Jahr auch gestiegen während überall weniger Gäste kamen, im Hotel genauso wie im Park selbst. Ist aber auch nur natürlich: Der Zustand des Parks und der Hotels ist/war marode und daher hat man viel Geld in Sanierung investiert - und bei soviel Baustelle kommen halt auch weniger Besucher.

Ich glaube, so richtig Geld verdient hat in 2016 niemand, vielleicht noch die Bauunternehmen. (Ich glaube, nicht mal die TWDC hat dieses Jahr irgendeine Lizenzgebühr gesehen)... Torsten weiß dazu aber bestimmt auch mehr, der hat glaub ich die ganzen Geschäftsberichte gewälzt ;)
 
torstendlp Unser DVC-Waschbär mit Bart
Teammitglied
Aber im Umkehrschlusst heißt das dann doch eigentlich auch, dass wir über eine mögliche Verbesserung nicht wirklich spekulieren müssen. Alles bleibt beim alten, wenn man mal vom öffentlichen Handel am Aktienmarkt absieht:
Doch, ich denke schon (oder hoffe es zumindest), dass sich was ändert.
Auch wenn sich an der eigentlichen Struktur nicht viel ändert, so wird doch nun TWDC viel mehr als eigentlicher und einziger Besitzer wahrgenommen.
Das sieht man ja auch an der ganzen Berichterstattung, da ist nichts mehr von über 3 Ecken etc - TWDC übernimmt Disneyland Paris komplett, das wird jetzt (noch) viel direkter in Verbindung gebracht und noch viel mehr wird es auf TWDC zurück fallen.
Alleine aus Imagegründen macht das jetzt schon Sinn.

Außerdem wäre es ja auch kaufmännisch Blödsinn, nicht was zu tun, zumal jetzt ja nochmal einiges an Geld reingesteckt wird, nicht nur die 1,5 Milliarden an Investitionen, auch der Aufkauf der fehlenden 25% kostet ja schon ein bisschen was.

Wenn man nicht den Willen hätte, was zu ändern, hätte man nicht insgesamt in den letzten Jahren soviel reinstecken müssen, dann hätte man das Ding jetzt in der Eigentkapitalkrise auch die Wand fahren lassen können. Klar, das hätte dem Image von Disney massiv Schaden zugefügt, aber der Schaden, jetzt als direkter und alleiniger Eigentümer und als Alleinverantwortlicher wahrgenommen zu werden und das Ding trotzdem immer noch nicht auf die Reihe zu bekommen, ich denke, das würde dem Image genau so schaden.
Denn auch wenn sich an der Struktur des Unternehmens nicht viel ändert, es weiterhin die zig Unternehmen gibt, die Euro Disney SCA als Sündenbock - die öffentliche Wahrnehmung ist nun eine ganz andere, selbst in Fachpublikationen der Finanzwelt, die eigentlich das Konstrukt kennen müssten, wird quasi ausnahmlos davon geschrieben, das TWDC jetzt das Resort alleine übernimmt.

Alles, was in Zukunft (weiter) schief geht, wird komplett auf TWDC zurückfallen.

Die Walt Disney Company hat weiterhin die Möglichkeit, ihre Tochter auszuquetschen, [...] braucht die TWDC auch weiterhin nicht haben, so lange genau noch genug Leute kommen, um die SCA über Lizenzgebühren abzuschröpfen
Ich finde immer, hier muss man die Kirche mal im Dorf lassen, bei dem Vorwurf des Ausquetschens oder Schröpfens .

Ja, wäre immer alles geflossen, wie die ursprünglichen Verträge es vorgesehen haben, dann wären das sicher die richtigen Bezeichnungen - aber das fand ja schon ab Ende 1992 quasi nie statt.

Den ursprünglichen Vereinbarungen nach, hätte die Euro Disney SCA seit 1992 an Lizenzgebühren und Managementgebühren insgesamt ca. 3,4 Milliarden an TWDC zahlen müssen, wirklich gezahlt worden sind aber wegen der ganzen Zeiten, in denen die ausgesetzt waren, ganz oder teilweise, bisher nur 1,025 Milliarden.

Und auch die ursprüngliche Gebührenhöhe ist keine Regelung, die jetzt extrem wäre - die Lizenzgebühren entsprechen 1:1 den Regelungen, das die Oriental Land Company auch für Tokyo zahlen muss - und da floriert der Laden trotz dieser Gebühren hervorragend, man kann also nicht einmal sagen, dass TWDC da die Euro Disney SCA nun besonders nachteilig behandelt hat, dass generell diese Regelung nicht zwingend jede Luft zu atmen nehmen muss, wenn der Laden ordentlich läuft, zeigt TDL.
Problem war anfänglich viel mehr der Aufbau des Resorts zu zu großen Anteilen auf Fremdkapital in Kombination mit viel zu optimistischen Prognosen - selbst bei deren Eintreten wäre die Finanzierung der Schuldenlast gerade so möglich gewesen, durch das vollkommene Verfehlen der Prognosen ging schon das massiv schief.

Aber nochmal zurück zu Lizenz- und Managementgebühren:
Die bisher gezahlte ca. 1 Milliarde ist sicherlich kein Pappenstil, aber daraus abzuleiten, TWDC hätte selbst mit ihrem europäischen Projekt nun den Reibach gemacht, während die Euro Disney SCA vor sich hin darbte, ist nicht richtig.
Alleine seit und inkl. der finanziellen Neustrukturierung 2012 hat TWDC, wenn man jetzt die angekündigte Investition reinrechnet, mehr als 4 Milliarden in das Unternehmen gesteckt, alleine von 2015 bis zu diesem Sommer dann ca. 2,7 Milliarden, also 4x so viel, wie sie je damit verdient hat.
Und auch vorher gab es ja schon einge Maßnahmen, bei denen TWDC eingesprungen ist.

Also ich denke schon, dass man das nicht machen würde, wenn man nicht Willens wäre, den Laden doch mal noch zum Laufen zu bringen.

Denn TWDC muss ja auch eines klar sein: Selbst wenn man jetzt alles nur halbwegs auf 0 stellt, ohne massive Änderungen wird man die die gewünschten Lizenzgebühren bekommen, weil die Euro Disney SCA nie in der Lage sein wird, diese zu zahlen, im Gegenteil, wenn man es jetzt nicht auf stabile Füße stellt, dann wird es auf ewige Zeiten ein Zuschussprojekt bleiben, denn dann ist die nächste Krise nicht fern.

Verlust und Negativpresse wird weiterhin auf die Tochter abgewälzt
s.o. - ich bezweifle, dass das weiterhin so funktioniert, weil die Wahrnehmung sich nun doch ganz gewaltig ändert.

Oder schließt das Insolvenzrecht sowas aus?
Ich kenne das französische Insolvenzrecht nicht, deshalb kann ich rein gar nichts dazu sagen, ob neue Verhandlungen mit Staat, Gewerkschaften etc. Zugeständnisse gebracht hätten.
Bzgl. der Schuldensituation hätte sich aber nichts geändert, weil die Euro Disney SCA seit der Übernahme der Kredite 2012 ja quasi nur noch einen Gläubiger hat, die TWDC - um aber die Schulden zu erlassen, muss man nicht den Weg der Insolvenz gehen, wenn man selbst der einzige relevante Gläubiger ist.


Torsten weiß dazu aber bestimmt auch mehr, der hat glaub ich die ganzen Geschäftsberichte gewälzt ;)
Also soweit ich weiß, sind die beiden einzigen Unternehmensbereiche, die (zumindest zweitweise) Gewinne machen der Bereich Business Solutions mit den Konferenzzentren und der Bereich der Landvermarktung (Val d'Europe und Parc d'Enterprise).
Aber extra gewälzt habe ich jetzt ehrlich gesagt nicht nochmal.
 
basti007 steigt in manche Attraktion mit ein
Vielen Dank erneut. :top: Die Höhe der Lizenzgebühren und dass Oriental Land die gleiche Höhe zahlt wusste ich noch gar nicht. Insofern ziehen deine Argumente natürlich. Ich hatte über einige andere Berichte den Eindruck, dass die SCA da deutlich schlechtere Konditionen hatte als sein Kollege und es insgesamt für TWDC eben gerade kein Zuschussgeschäft war (da gibt es in anderen Foren, vor allem den französischen, ja genau die gegenteiligen Behauptungen - dass nämlich das DLP zumindest gleich gut laufen würde wie sogar Tokyo aber man wegen der höheren Lizenzgebühren gar nicht auf die Beine kommen könne - da ich die Höhe und vertraglichen Vereinbarungen jetzt aber selbst nicht recherchiert habe, kann ich von hier aus (noch) gar nicht mal sagen, wer nun genau recht hat.).

Von daher: Wenn das mit dem Zuschussgeschäft stimmt (und deine Bewertung erscheint mir äußerst gut recherchiert), dann klingt das natürlich so, dass der Buy-Out ein potentieller Turning-Point für das DLP sein könnte, weil es dann auch für die Mutter gar keine Alternative gäbe.

Zudem habe ich den Eindruck, dass auch die vielen Rehabs der letzten zwei Jahre bereits in diese Richtung gearbeitet haben. Sowohl auf der Ebene, die Parksituation zu verbessern als auch auf der Ebene, den Buy-Out zu rechtfertigen (denn die schlechten Besucherzahlen in 2016 sind natürlich sicherlich auch auf die vielen Baumaßnahmen zurück zu führen und kamen als Arugmentationsgrundlage für TWDC sicherlich auch sehr gelegen). Sowas hat man also möglicherweise auch ganz bewusst angestoßen, um den Park schnell auf Vordermann zu bringen (auch auf Kosten von Besuchern) und dann mittels schlechtem Jahresbericht einen Buy-Out positiv zu konnotieren und dann (hoffentlich) die Situation von dort an konstant zu verbessern. Zu hoffen bleibt es jedenfalls.

Ich bin jetzt einfach mal sehr gespannt, ob/wann wir etwas vom Besitzerwechsel bemerken, was jetzt nicht nur so Randerscheinungen wie Shareholder's Club betrifft.
 
torstendlp Unser DVC-Waschbär mit Bart
Teammitglied
Die Oriental Land Company zahlt der TWDC vertraglich 5% des Umsatzes im Bereich Merchandise sowie Food & Beverage als Lizenzgebühren und 10% des Umsatzes aus den Bereichen der Eintritte sowie ebenfalls 10% aller Gelder, die TDL von seinen Sponsoren erhält.

Bzgl. des DLP ist es etwas kleinteiliger geregelt, nimmt sich im Ergebnis aber nicht viel.
10% werden von allen Umsätzen aus Eintrittskarten, Parkgebühren und Guided Tours fällig.
5% werden für Merchandise, Food & Beverage in allen Einrichtungen des Resorts fällig, die von oder im Auftrag der TWDC gestaltet wurden.
5% werden von den Übernachtungspreisen aller Disney-thematisierten Hotels fällig, wobei explizit nur das Disneyland Hotel als Disney-thematisiert definiert wird. Für die Umsätze aus den Übernachtungen (andere Umsätze daraus, siehe oben) in den anderen Hotels fallen keine Gebühren an.
Für Sponsoren-Einnahmen fallen von der Euro Disney SCA auch 10% an.

Es gibt also nur einen kleinen Unterschied - TDL zahlt keine Lizenzgebühren für Umsätze aus Übernachtungen, Euro Disney SCA zahlt 5% für die Übernachtungen aus dem Disneyland Hotel, aus den Übernachtungsumsätzen der anderen Hotels aber auch nichts.
Ich denke aber nicht, dass der kleine Unterschied so signifikant ist, dass er für den Erfolg von TDL und den Misserfolg des DLP sorgen könnte ;)
Vor allem auch in Anbetracht der Tatsache, dass die Oriental Land Company ihre Gebühren von Anfang an komplett bezahlt hat, die Euro Disney SCA aber weniger als 1/3 der eigentlich fälligen Gebühren wirklich bezahlt hat.

De-facto ist die von der Oriental Land Company erbrachte finanzielle Leistung also WEIT höher, als die von der Euro Disney SCA erbrachte, nicht nur absolut, sondern auch prozentual vom erwirtschafteten Umsatz. Durch die ganzen zweitweilligen Komplett- oder Teilstundungen die TWDC dem DLP gewährt hat, sind die wirklich realisierten Konditionen für das DLP de-facto sogar besser, als die für TDL.

Das ist die Seite der Lizenzgebühren.

Neben denen gibt es auch noch die sog. Management Fees.
Diese zahlt die Oriental Land Company nicht (wenn auch in einigen Publikationen die 10% auf Eintrittskarten als Management Fees und nicht als Royalties bezeichnet werden, warum auch immer).
Die kommen beim Disneyland noch oben drauf. Vertraglich vereinbart wären das nochmal 6% der Umsätze aus allen Bereichen. Nun könnte man argumentieren, dass diese den großen Unterschied zu TDL machen - aber de-facto waren die auch seit 1992 mit der Ausnahme eines Jahres immer teilweise oder komplett ausgesetzt.
Im Ergebnis sind im 24-Jahres-Schnitt nicht einmal 1,5% wirklich angefallen.

Mein Gesamtzahl dessen, was die Euro Disney SCA an Gebühren bisher an TWDC gezahlt hat, beinhaltet schon beide, Lizenzgebühren UND Management Fees.
Effektiv hat die Euro Disney SCA seit 1992 3,7% ihrer Umsätze an Lizenzgebühren und Management Fees wirklich abgeführt, während es bei der Oriental Land Company ca. 7% aller Umsätze waren.

Eine Benachteiligung der Euro Disney SCA kann ich hier absolut nicht feststellen, eher im Gegenteil. Auch wenn nominal die Gebühren für die Euro Disney SCA etwas höher sind, effektiv sind sie deutlich geringer.

Es gibt nur eine einzige Gebühr, bei der die Euro Disney SCA wirklich massiv benachteiligt wäre. Und das ist die Hotel Sales Fee - die liegt bei 35%.
Jetzt könnte man meinen, "Hotel Sales Fee", das könnte ja auch die Übernachtungen meinen, klingt ja so, aber es ist in diesem Fall wörtlich zu nehmen, es betrifft wirklich den Verkauf von Hotels... und da die Euro Disney SCA in ihrer ganzen Geschichte noch keines ihrer Hotels verkauft hat, ist die daraus resultierende bisher gezahlte Gebühr 0,00 Euro ;)
 
basti007 steigt in manche Attraktion mit ein
Moody's findets wohl auch gut:

"Moody's views this transaction as credit positive as Disney will gain full control of Euro Disney, clean up its capital structure, and help alleviate the cash flow profile of the company by removing most if not all the debt at Euro Disney for about $240 million of net cash that otherwise would likely be used to repurchase shares.

Euro Disney's free cash flow has come under pressure over the last five years, with the last annual period of positive free cash flow occurring in FY 2011. In the five years preceding FY 2011, Euro Disney was a consistent free cash flow producer. We expect under Disney's full control, Euro Disney will receive sufficient investment, expertise and influence directly from Disney rather than the existing independent board of Directors. We believe that this best sets the stage for Disney to improve current operating fundamentals with the goal of performing on par with that of other Disney extremely strong brands and resorts around the world."

https://www.moodys.com/research/Moodys-says-Disneys-intent-to-acquire-the-remaining-public-stake--PR_362033?WT.mc_id=AM~RmluYW56ZW4ubmV0X1JTQl9SYXRpbmdzX05ld3NfTm9fVHJhbnNsYXRpb25z~20170210_PR_362033
 
Nala Knuddellehrerin
Teammitglied
Oh Mann... wenn man keine Ahnung hat (so wie ich), sollte man es lieber sein lassen :doh:

Habe mich gerade seit etlichen Jahren mal wieder in meinem DiBa-Depot angemeldet, um die Euro Disney SCA-Aktien zu verhökern. Dass der Verlust über 50% betrug, wusste ich ja (hatte 2008 20 Aktien à 4,50 Euro oder so gekauft, um in den Shareholders Club zu kommen).

Loswerden wollte ich sie eh schon länger, da wir seit 2014 nicht mehr im Club sind. Jetzt dachte ich, na gut, verkauf mal schnell alles, dann kriegste immerhin noch knapp 40 Euro dafür. Über den ersten Button "ohne Zusatzkosten" verkauft, hab ich nun 29,70 Euro für die 20 Aktien erhalten :tease: Was hab ich da falsch gemacht?

Aber ist mir nun eh wurscht, hatte noch Restguthaben auf dem Giro-Konto dort und mir nun alles zusammen auf mein normales Konto bei der VB überwiesen. Damit werde ich DiBa nun endlich mal kündigen, denk ich. Adieu, Disney Shareholders Club und SCA-Aktien, danke für die schöne Zeit im Salon Mickey! :mw
 
Papa2006 schlendert die Mainstreet entlang
9,90 € sind die Gebühren, die die DiBA pro Transaktion nimmt. Mit ohne Zusatzkosten ist der Direktverkauf gemeint, ohne an einer Börse zu handeln, d.h. nur diese Kosten sparst Du Dir.
 
Stubbi411 kennt diverse Charaktere beim Namen
Wie verfahrt ihr denn jetzt alle? Direkt verkaufen? Warten? Ich bin mir unsicher, die 200€ würden meinen nächsten Trip nach Paris bezahlen... aber was, wenn sich doch noch was tut für die Aktionäre?
 

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