Vorbereitung – Eine neue Hoffnung
Tag 1. 19 August 2019 – Alle verdammten 108 Minuten
Der Morgen der Anfahrt verläuft ohne besonderen Vorkommnisse.
Ich freue mich schon darauf endlich mal mein T-Shirt der kultigen TV-Serie „Lost“ anzuziehen.
Etwas schwarzer Humor muss sein, also trage ich ein T-Shirt mit dem Logo von Oceanic Airline.
Leider war mir nicht die ganze Geschichte dieser Airline bewusst. Es ist in den USA wohl die bekannteste fiktive Airline, die immer bei Filmen für Abstürze und Kidnapping genommen wird. Ich dachte bisher dass sie nur bei der Serie Lost vorkommt. Danke hierbei ans Forum, leider konnte ich mich später nicht mehr umziehen.
Diesmal nutzen wir keinen Bekannten der uns zum Flughafen bringt und abholt.
Daher wird uns Rally-Marni heute mit dem Marnimobil sicher ins Parkhaus bringen.
Meine Perle kann über jahrelange Fahrpraxis zurückgreifen.
Wir sind am Flughafen angekommen.
Frankfurt Flughafen…. Nirgendwo wirst du mehr Abschaum und Verkommenheit vorfinden als hier.
Ben hat die berühmten SSSS auf seinem Ticket, die haben bestimmt seinen Laptop angezapft und gesehen was er alles zu spielt. Oder seine Browserverlauf ausgelesen…
Leider unvermeidlich treffen wir thorroth auf dem Flughafen, zugleich starten wir die erste Aktion unseren Frauen peinlich zu werden. Das ist auch unser verdammter Job als Ehemänner!
Die Zeit zum Boarding rückt immer näher, dann allerdings verschiebt sich die Zeit immer mehr nach hinten. Wir bekommen die Info das unser Flug nach Detroit wegen eines Defekts zwei Stunden Verspätung hat. Ich lache. Mein T-Shirt zeigt Wirkung.
Klar, das Flugzeug ist defekt, aber der Fehler ist Delta bekannt und sie arbeiten dran. Ich bin erleichtert.
Um die Zeit zu vertreiben fülle ich 108 Minuten später online einen Lottozettel aus, die Zahlenreihe ist mir irgendwie zugeflogen…
Ich kann es schon einmal vorweg nehmen, ein Hugo „Hurley“ Reyes wurde nach der Ziehung nicht aus mir.
Thorroth und mir werden von unseren Kurtisanen beim Einstieg verboten unser allzeit beliebtes und erheiterndes „ZICKE ZACK“ zu schmettern. Spaßbremsen.
Was bleibt mir dann noch anderes übrig als mich durch die Bord Bar zu probieren um etwas Spaß zu haben, bitte um Kenntnisnahme dass diesmal das Tablet nicht auf meiner Wampe aufliegt.
Die Mädels machten natürlich auch mit. Darauf ein dreifaches Zicke zacke zicke zacke: HOI HOI HOI!
Das Essen empfinden meine Frau und ich als gut. Ben ist nicht so der große Flugzeug Esser, er ernährt sich da eher von Keksen oder Kuchen. Gut für mich, ich staube Extrafutter ab.
Ich habe Ravioli in Sahnesoße und Spinat. Ben das Hähnchen mit Kartoffelbrei und Möhren, welches ich ihm wegfuttere. Danach noch zweimal Salat. Ich bin satt.
Die Truppe wird müde, während wir munter Fotos machen.
Zusätzlich malen wir thorroths Frau noch einen Schnurrbart auf, um das Bild später auf der Website „Betrunkene dekorieren“ hochzuladen.
Während dem Flug quälen thorroth und ich die Delta App.
Yeah, ich kann unsere Familie in den Anschlussflug einchecken, Familie thorroth stehen auf einer Warteliste, allerdings auf Stelle 1-3. Im Laufe des Fluges rutschten sie aber weiter runter.
Bis nach der Landung war uns nicht klar ob die drei mit uns weiter fliegen werden.
Die Immigration verlief ohne weiteren Probleme und wir sind einigermaßen gut durchgekommen.
Wie alle mussten wir mit unseren Reisepässen zuerst an die Automaten für die Fotos.
Im Detroit haben wir erst einmal keinen Zuständigen gefunden, Thorsten hat recht lange telefoniert. Es hat dann doch geklappt, sie sitzen mit uns im nächsten Flieger. Die Familien sitzen einigermaßen zusammen, aber halt mit Leuten dazwischen.
War jetzt etwas stressig, nun sind wir aber alle erleichtert das es geklappt hat.
In einem unbedeutenden kleinen Moment habe ich die Contenance verloren und musste den ollen Grummelzwerg mal kurz an mich drücken. Man leidet halt doch mit. Selbst bei thorroth.
War diese verfluchte feminine Seite von mir die kurzfristig ausbrach. Jetzt geht es wieder, bin ein Mann, grunz.
Das Umbuchen wurde von Delta absolut nicht gut gelöst, aber Schwamm drüber. Denen werden wir es noch zeigen!
Wir essen aus Mangel an Alternativen bei McDonalds eine Kleinigkeit, dann geht es weiter.
Was und negativ auffällt sind die unverschämten Mitreisenden die Handgepäck jenseits der erlaubten Maße mit sich führen. Wieder ein Minuspunkt an Delta, so etwas hatten wir bisher bei Lufthansa nicht.
Der Anschlussflug verlief ohne besonderen Vorkommnisse und wir landeten kurz nach 23 Uhr in Orlando.
Thorroths holen ihren Mietwagen ab und fahren weiter zum happiest Place On Earth, Universal, wo sie ein schickes Zimmer mit magischen Blick auf Gestrüpp und Erde bekommen.
Meine Vorstellung von einem schönen Urlaubsstart ist im Hotel ankommen, aufs Zimmer gehen, Mugs holen und den Abend am Pool ausklingen lassen.
Das war diesmal leider nicht möglich.
Durch unsere Verspätung, stehen wir also ziemlich k.o. gegen 23 Uhr an der Magical Express Station. Natürlich gibt es weitere Verzögerungen und müssen noch lange in dem Bus sitzen bis es endlich losgeht.
Die Fahrt verläuft unspektakulär, ist diesmal aber irgendwie anders… es ist dunkel, wir sind hundemüde, in Deutschland wäre es jetzt schon nach 5 Uhr gewesen. Um 4 Uhr am Vortag sind wir aufgestanden. So haben wir fast die Fahrt zum Coronado Springs Resort verpennt.
Der Bus biegt dann letztendlich zum Resort ein und lädt uns vor dem Tower ab.
Es ist dunkel, warm, und schon wie erwähnt… wir sind hundemüde. Die Stimmung war teilweise gereizt. So stehen wir vor dem neuen Grand Destino Tower, einsam und verlassen, kein Mensch weit und breit. Die Blicke gehen nach links und rechts und man sieht teilweise (Rechtsseitig zum Cabanas Bereich) zwei Zäune, Bau oder Engineering Maschinen und noch nicht vollendete Bepflanzungsarbeiten. Es wirkte alles so leer, man fühlt sich einsam, sich selbst überlassen, etwas surreal.
Dann der Blick nach oben direkt vor dem Tower. Wow! Gerade nachts wenn der Tower angeleuchtet wird und man direkt davor steht, haut einem das komplett weg. Der sieht so gigantisch aus und ist so toll beleuchtet. Ich musste gleich an meinen NY Urlaub denken wenn man so direkt vor den Hochhäusern steht. Leider können die Fotos mit dem Smartphone das nicht so wiederspiegeln, deshalb habe ich auch darauf verzichtet.
Es ist mittlerweile nach Mitternacht, die Lobby vom Tower ist komplett leer, keine Menschenseele zu sehen. Er wirkt sehr stylisch, edel, aber auch leider sehr kühl.
Wir sind auf dem Stockwerk „LL“, man nimmt dann entweder die Treppen die an der unteren Bar links und rechts sind oder einen der sechs (oder acht?) Fahrstühle.
Die Fahrstühle haben innen keine Knöpfe für die Stockwerke, man muss zentral vor den Fahrstühlen ein Stockwerk auswählen und bekommt dann einen Fahrstuhl zugewiesen. Nettes, frisches Design, mal was anderes. Der Empfang ist hierbei das Stockwerk „L“.
Der Stil vom Empfang zieht sich hier genauso weiter, alles ehr stylisch und modern, natürlich auch ausgelegt auf die zusätzliche Verwendung dieses Hotelkomplexes, es ist ja immerhin auch ein Hotel für Tagungen. Somit wirkt der Tower im Inneren auch so in etwas auch wie der neue stylische Umbau vom Dolphin Hotel.
Wir wollen einchecken. Am Empfang befindet sich einsam und verlassen eine nette Dame die uns wie in jedem Hotel herzlich empfängt und nach unserer Anreise fragt. Alles klappt professionell wie am Schnürchen.
Schade dass wir mitten in der Nacht ankommen, alles ist so leer, es steckte „kein Leben“ drin, es wirkt so nüchtern und man hat nicht das Gefühl „anzukommen“.
Ein wenig habe ich schon das Gefühl „heimzukommen“, was ich aber eher darin begründe dass wir einfach nur froh sind nach dem langen Tag da zu sein. Keine Ahnung wie das bei einer Ankunft tagsüber mit viel Leben ist, so ist es eher wie in einer Bahnhofshalle, wenn auch in einer sehr edlen.
Dennoch, ich habe diesmal, unentdeckt von meiner Familie, etwas Pippi in den Augen. Verdammtes Sandkorn.
Wir fahren danach wieder mit dem Fahrstuhl runter zum Stockwerk LL und laufen rüber in den Casitas Bereich. Der Laufweg zu unserem Zimmer beträgt ungefähr knapp 12 Minuten mit Gepäck und müden Schritten. Und wir waren Preferred!
Der Tower ist mit der alten Lobby und dem Centro (Food Bereich) verbunden und man läuft Innen, also nicht im Freien. Etwas wofür wir immer die Wilderness Lodge oder den Beach Club so geliebt haben.
Die Verbindung vom Tower zur alten Centro Lobby ist sehr edel mit einem tollen Holzmuster Fußboden eingelegt, man riecht noch den frischen Duft, in etwa so wie der Neuwagenduft. Wände im tristen Weis, da hätte ich mir mehr Deko gewünscht.
Wir treffen auf die alte Lobby. Traurig für die Leute die früher hier eingecheckt haben. Ich kenne die Videos wie diese Halle voller Leben steckte, jetzt… nichts. Das war dann auch später, tagsüber so.
Die PCs, Monitore, das ganze Equipment einfach da gelassen. Es sieht so Hals über Kopf verlassen aus, wirkt etwas traurig. Mein ganz persönliches Disney Prypjat.
Wir gelangen zum bekannten Teil mit dem Food Court, Restaurants.
Da der Food Court (den alten Namen fand ich irgendwie einprägsamer) zu hat natürlich auch hier kein Leben. Wir sehen vom Tower bis zum Zimmer keinen einzigen Menschen. Aber klar, was soll man hier auch machen mitten in der Nacht. In anderen Resorts hat man teilweise ab und an Leute gesehen die z.b. aus Springs bekommen sind, hier hätte man zu dem Zeitpunkt wie in schlechten Westernfilmen ein vorbeirollenden Gebüsch erwarten können.
Beim Maya Grill ist dann der Ausgang und die Odyssee beginnt. Für Neubesucher finde ich die Casitat sehr verwirrend, aber als Junior Woodchucks finden wir dann doch letztendlich unser Zimmer.
Natürlich geht unsere Tür nicht auf. Das hatten wir schon einmal, ich glaube in der Wilderness Lodge. Oder war es im Beach Club?
Also parke ich mitten in der Nacht die Kids vor dem Zimmer und laufe mit Frau und den Bändern wieder den langen Weg zurück.
Dort werden unsere Bänder neu programmiert und es geht zurück. Uns wird eine Rückfahrt angeboten die wir dankend ablehnen weil wir ca. 15 Minuten hätten warten müssen.
Auf dem Zimmer erwartet uns eine süße Überraschung die wir aber nicht groß beachten.
Kurz vor 2 Uhr Ortszeit kommen wir dann letztendlich ins Bett, das war unsere 28 stündige Anreise. Wir sind durch diese Umstände einfach nur froh ein Bett zu sehen.