So hart es klingt, aber man kann nicht auf jeden Rücksicht nehmen. Eine Einschränkung der Grundrechte, weil sich eine vergleichsweise kleine Gruppe nicht mit einer Impfung schützen kann, geht zu weit. Die können sich immer noch mit Eigenverzicht und FFP-Masken schützen.
Weil man eine kleine Gruppe nicht schützen kann, da bin ich bei Dir. Diese Gruppen wird es immer geben.
Die Erleichterugen von Maßnahmen für Geimpfte und Genesene sehe ich allerdings kritisch, so lange nicht die Priorisierung aufgehoben ist und der Impfstoff für jeden zeitnah nach Registrierung zur Verfügung steht.
Ich kann beide Seiten verstehen.
Zum einen durchaus die, der Jüngeren, zu der ich mich mal noch zähle. Natürlich haben die jetzt über mehr als 1 Jahr massiv Solidarität gezeigt, obwohl für sie selbst viel weniger Gefahr bestand, um die Älteren und die Angehörigen von Risikogruppen zu schützen. Und so lange es noch kein Impfangebot für alle gibt, jetzt aber tatsächlich die Mutationen die Jüngeren auch stärker gefährden, weil diese Mutationen häufiger auch bei jüngeren Menschen für schwerere Verläufe sorgen, soll diese Solidarität umgekehrt nicht gelten, obwohl noch nicht 100% nachgewiesen ist, dass Geimpfte Corona nicht mehr übertragen können und wenn tatsächlich nicht mehr, ob das auch bei allen Impfstoffen gilt? Das ist schon eine Frage, die man auch stellen dürfen muss.
Müssten jetzt nicht auf die Älteren und die anderen Risikogruppen Solidarität zeigen, bis entweder Impfstoff für alle verfügbar ist oder zweifelsfrei klar ist, dass Geimpfte nicht mehr als Überträger fungieren können?
Zumal wenn die Unsolidarität vieler Älterer inzwischen soweit geht, dass sie im Supermarkt etc. Masken zu verweigern versuchen, mit dem Hinweis darauf, dass sie ja geimpft sind.
Andererseits ist die Wahrscheinlichkeit, dass Geimpfte es noch übertragen können nicht groß und selbst wenn, dann wahrscheinlich nur mit deutlich geringer Viruslast, als Ungeimpfte und die inititiale Viruslast bei der Ansteckung ist wohl ganz maßgeblich für den Verlauf. Gleichzeitig wäre es, jetzt mal ganz unabhängig davon, dass es für die, die wieder mehr machen dürfen, persönlich schön ist, eben für Gastro, Tourismus und andere wichtig, wenn sie wieder mehr Kunden bedienen dürften.
Ganz anders sähe das natürlich aus, wenn allen ein, jeweils zeitnah nach Willensbekundung, verfügbares Impfangebot gemacht werden kann. Aber sobald das so ist, gehören, mit einer Karenzfrist, um die Zeit für die Immunisierung nach der Impfung abzudecken, ohnehin alle Maßnahmen aufgehoben.