Wenn Träume nochmals wahr werden - Mein 2. Besuch in Walt Disney World 2010

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Reto hat seit Jahren ne Jahreskarte fürs MSE
Wenn Träume nochmals wahr werden – mein zweiter Besuch in Walt Disney World 2010

Teil 1: Das einleitende Vorwort

Nachdem mich Walt Disney World in Florida vor einem Jahr während meinem Erstbesuch in den Bann gezogen und mich definitiv zu einem Disney-Parks-Fan gemacht hat, war es klar, dass ich so schnell wie möglich und regelmässig dort hin zurückkehren musste. So oft hab ich davon geträumt, einmal vor dem riesigen Schloss im Magic Kingdom zu stehen und meine Lieblingsfiguren persönlich zu treffen.

Doch würde es mir gelingen, Vater als notwendige Begleitperson und Nicht-Disney-Fan nur ein Jahr nach dem First Visit erneut davon zu überzeugen, eine weitere Woche in Walt Disney World zu verbringen? Und könnten die zauberhaften Momente, die ich damals beispielsweise mit meinem Lieblings-Disney Character - Baloo aus dem Dschungelbuch – erlebt hatte, gar noch getoppt werden?

Ich hätte nicht geahnt, dass ich nun, nach der Rückkehr von meinem zweiten Aufenthalt in Walt Disney World, beide Fragen mit einem 100%igen „Ja“ beantworten kann.

Anfang Oktober war es soweit: Vater gab für mich relativ unerwartet dann doch noch das OK, um wiederum Ferien für die ersten 3 Novemberwochen zu buchen. Durchsetzen konnte ich mich mit 2 Nächten in Miami, gefolgt von 8 Nächten in Walt Disney World. Auf Wunsch von Vater wurde dann noch eine Woche Südkalifornien angehängt. 8 Nächte in der Walt Disney World – damit habe ich bekommen, was ich wollte. Ich mag diese Destination nicht im Schnelldurchlauf innert 4, 5 Tagen sehen, sondern will es – getreu dem Motto von meinem Baloo – mit Gemütlichkeit nehmen. Daher buche ich möglichst keinen Walt Disney World-Aufenthalt unter einer Woche Aufenthaltsdauer.

Flüge, Mietwagen, sowie die erste Nacht in Miami wurden im Reisebüro meines Vertrauens gebucht. Der Aufenthalt in Walt Disney World endlich zum ersten Mal „selbstständig“ online via disneyworld.com – mit Vorteilen, die sich ausbezahlt haben.

Begleitet mich also nun virtuell während meinem zweiten Aufenthalt an dem Ort, wo Träume noch immer wahr werden. Ich habe diesen reich bebilderten Bericht in verschiedene Teile eingeteilt:

à Anreise und „Vorprogramm“
à Mein diesjähriges Resort in Walt Disney World, Disney’s Animal Kingdom Lodge
à Meine zauberhaftesten Erlebnisse – die unzähligen Momente mit Baloo, dem Bären aus dem Dschungelbuch.
à Ein Disney-Urlaub mit Charakter – Eindrücke von den Treffen mit den übrigen Disney Characters.
à Attraktionen, Shows und Paraden – ein bunter Streifzug durch die Parks (ggf. in mehreren Teilen)
à Der Non-Disney Day: Ein kurzer Ausflug zu Busch Gardens in Tampa und an den Strand in Clearwater.
à Wie man bereits im November, auf amerikanisch und im Disney-Stil Weihnachten feiert: Osborne Family Lights und Mickey’s Very Merry Christmas Party
à Im Konsumrausch: Shopping und Souvenirs aus Walt Disney World und den Disney Stores
à Weiterreise nach Los Angeles, Erlebnisse an der Westküste, sowie Abschluss dieses Berichts.

Einige der Fotos in diesem Bericht sind Standbilder aus Videoaufnahmen – sie wurden mit der Sony Picture Motion Browser Software angefertigt. Die Mehrheit der Bilder sind aber „echte“ Fotos, geschossen mit einer älteren Nikon-Kompaktkamera, der Coolpix P4. Desweiteren haben mich die Disney-Photopass-Fotografen während einer Woche ganze 298x abgelichtet – einige dieser Bilder sind ebenfalls hier zu sehen.

Gefilmt habe ich mit einer Sony HD-Handycam HDR-XR550. Da aber Youtube noch immer nicht in der Lage ist, ein stabil laufendes Uploadportal anzubieten, musste ich die Mehrheit der Videos auf Standardauflösung herunterkonvertieren, um diese schneller und mit weniger Fehlermeldungen hochzuladen. Die Qualität ist aber dennoch OK, immerhin Breitbildmodus und ohne starke Pixelbildung, wie noch letztes Jahr. Um ein Stativ mit herumzuschleppen, war ich dann doch zu bequem und zuwenig ambitioniert. Hoffe, es gefällt dennoch;-)

Genug der Vorworte – im nächsten Teil beginnt die Reise am Flughafen Zürich.
 
Darkwing steigt in manche Attraktion mit ein
Hi Reto,

das hört (liest:)) sich ja schon Super an.
Also nicht nur Vorfreude auf den Kalender, Weihnachten (+ meinen Geburtstag) und Silvester, sondern auch noch auf Deine wie immer sehr ausführlichen und Informativen Berichte.

Von mir schon mal vorab ein Großes Daaanke und
Viele Grüße
Friedhelm
 
Sullivan steigt in manche Attraktion mit ein
Ich kann´s kaum erwarten bis es los geht mein "bäriger Freund".
Also lass die Finger auf der Tastatur und beglücke uns wieder einmal mit deinen Ausführungen.

In freudiger Erwartung
Sullivan
 
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mecky hat seit Jahren ne Jahreskarte fürs MSE
was gibt es sonst noch zu schreiben, außer :jump:jump:jump

leg los balooooooooooo und zwar gaaannnzzz gemütlich :D

:wink: mecky
 
Reto hat seit Jahren ne Jahreskarte fürs MSE
Wenn Träume nochmals wahr werden – mein zweiter Besuch in Walt Disney World 2010

Teil 2: Anreise und „Vorprogramm“

Am Morgen des 2. November 2010 war es soweit: Der Abreisetag war gekommen. Sämtliche Koffer gepackt, die Tickets und Dokumente komplett – es konnte losgehen.

Dank der am 14. November 2009 neu eröffneten Autobahn A4 ist nun endlich auch die Zentralschweiz nahtlos an den Flughafen Zürich angeschlossen. Dauerte die 55 km weite Fahrt vorher gut und gerne 55-70 Minuten, dauert es von meiner Haustür mittlerweile knapp unter 40 Minuten, bis ich mich in der Abflughalle des Terminal 1 vor dem riesigen Anzeigebildschirm befinde.


Zurich Airport Terminal 1 Departures Hall by Reto Kurmann, on Flickr

Angereist sind wir und mein Vater mit total 3 Koffern. Letztes Jahr hatten wir 4 Koffer, bei gleich langer Aufenthaltsdauer. Dass da etwas nicht aufgehen kann, hab ich geahnt und ich wurde dann auch beim Einchecken bestätigt. Ein Koffer knapp 5 kg zu schwer, die anderen gewichtsmässig OK, aber dennoch voll. Also schnell rüber ins Airport Shopping, um eine Tasche zu holen und die Sachen besser zu verteilen. Das ganze Sondennahrungsequipment muss halt doch stets auf 4 Gepäckstücke verteilt werden, um innerhalb der Gewichtslimiten von 23 kg je Koffer zu bleiben – das Volumen täuscht. 18 Nächte auswärts – das ist gerade so das obere Limit, eine solche Menge an medizinischem Equipment kann ich mitführen, ohne Übergepäck zu haben. Genial: Meine Stammfluggesellschaft – die Swiss International Air Lines – ist eine der wenigen verbliebenen Fluggesellschaften, die noch immer 2 Koffer zu 23 kg auf ihren Flügen in die USA gratis befördert. Wie lange noch, bleibt abzuwarten, aber immerhin, momentan besteht diese Möglichkeit noch.

Auf Vaters Wunsch sind wir also auch diesmal unserer nationalen Airline treu geblieben und fliegen nonstop in die USA, genauer ab Zürich nach Miami. Seit dem Zusammenbruch der berühmten Swissair, die ohne Übertreibung so was wie unser Nationalstolz war, verbindet seit 2002 also die „Swiss“ unser Land mit der Welt. Mittlerweile vom Lufthansa-Konzern übernommen ist die Swiss momentan wieder stark auf Wachstumskurs und bedient neben 48 Destinationen innerhalb Europas auch 24 Langstrecken-Ziele, was für ein solch kleines Land, wie die Schweiz doch recht beachtlich ist.

Eines der momentan 24 Langstrecken-Ziele ist Miami. Bereits zum dritten Mal fliege ich diese Strecke mit Flug LX 064. Der „64er“ wird also langsam zu meinem Stammkurs, wenn man schon Orlando nicht nonstop ab der Schweiz erreichen kann, dann geht’s halt nach Miami.

Nach einer Umpackaktion und erneutem wiegen der Koffer war ich nun endlich eingecheckt – Zeit, sich zum Gate aufzumachen.

Zurich Airport Departure Screen at Terminal 1 by Reto Kurmann, on Flickr

Wie man sieht, geht um 13 Uhr eine richtige Langstreckenwelle raus – nach 10 Uhr ist das die zweite von 3 Langstrecken-Abflugspitzen. Der Dienstag ist der Tag, an dem am wenigsten geflogen wird, deswegen fehlen hier gar noch 2, 3 weitere Langstrecken, z.B. die Swiss-Flüge nach Shanghai und San Francisco, die an dem Tag nicht bedient wurden.

Gate E34 befindet sich im 2003 eröffneten Dock E, das getrennt von den landseitigen Gebäuden weit im Flugfeld draussen errichtet wurde. Erreichbar ist es mit der Skymetro, einer automatischen Untergrundbahn, die die Strecke in 3 Minuten zurücklegt. Die Bahn löst vor allem bei ausländischen Touristen ein Schmunzeln aus, erklingen doch während der Fahrt ein Jodellied und Kuhglocken. Sucht mal auf Youtube nach „Zurich Airport Train“, denn ich hatte meine Kamera bereits sicherheitskonform verstaut. Unmittelbar nach der Ankunft des Zuges folgen nämlich die Security Checks, die auch diesmal für mich wieder reibungslos und ohne Wartezeiten abliefen. Dank Arztattest konnte ich – wie immer – auch eine Nahrungsration für 2 Nächte im Handgepäck mitführen – dies für den Fall, dass meine eingecheckten Koffer nicht sofort am Zielort ankommen würden.

An Gate E34 im modernen, aber nicht gerade fotografierfreundlich gebauten Dock E stand dann auch schon meine Maschine bereit:


Swiss International Air Lines Airbus A340-300 HB-JME by Reto Kurmann, on Flickr

Als halbwegs Fluginteressierter, interessiert man sich natürlich auch etwas für den Flieger, mit dem man unterwegs sein wird. Die Strecke nach Miami bedient die Swiss momentan mit dem Airbus A340-300 – von dem Modell betreibt die Airline 15 Stück. Heute auf Kurs LX 064 ist der Airbus A340-300 mit der Registrierung HB-JME, Baujahr 2003, getauft auf den Namen der Stadt Lausanne am Genfersee. Die Maschine kam um 6 Uhr früh aus einer anderen Disney-Destination zurück nach Zürich, nämlich als Flug LX 139 aus Hong Kong. Man sieht, Flugzeuge spulen so einige Kilometer im Verlauf eines Tages ab. Nicht mein erster Flug auf diesem Typ, aber an der Registrierung – die ich ja immer auch auf flugstatistik.de erfasse – erkenne ich, dass ich noch nie in dieser Maschine war. Für Unwissende: Wie jedes Auto, hat auch jedes Flugzeug dieser Welt eine eindeutige Kennung, meistens am Heck angebracht. So kann man die Maschinen identifizieren.

Abflug war für 13:05 Uhr vorgesehen – kurz nach 12:30 Uhr durfte ich boarden.

Das Terminal E in Zürich hat verglaste Fluggastbrücken – so sieht man auch beim Anstehen vor dem Einsteigen noch was.


Swiss International Air Lines Airbus A340-300 HB-JME by Reto Kurmann, on Flickr

An der Flugzeugtür habe ich mich wie immer mit Gratis-Zeitungen eingedeckt – niveauvolle, wie die Neue Zürcher Zeitung und weniger niveauvolle, wie das Boulevardblatt „Blick“.

Als Sitzplatz hab ich diesmal 40K gewählt, vierthinterste Reihe halt, aber immerhin am Fenster, das ist die Hauptsache. Irgendwann mal werde ich mir auch ein Business Upgrade leisten, um dann mal vor der Armutsgrenze, bzw. dem Trennvorhang Platz nehmen zu können. Für heute gebe ich mich mit der ebenfalls gut ausgerüsteten Economy Class zufrieden.

Aus dem Fenster war unschwer zu erkennen, dass erstens eben gerade eine Langstreckenwelle anrollt und zweitens, wer diese Langstrecken fliegt. Nur 2 Minuten vor uns wurde nebenan die A340-300 HB-JML, der zweite Swiss-Flug des Tages nach New York-JFK zurückgestossen.


Swiss International Air Lines Airbus A340-300 HB-JML at Zurich Airport by Reto Kurmann, on Flickr

Nun war es auch bei uns soweit. Boarding Completed, alles an Bord – auch wir durften nun mit einigen Minuten Verspätung den „Pushback“ vom Terminal machen. Auf dem Weg zur Startbahn 16 reihte sich unmittelbar hinter uns noch Kurs LX 40 nach Los Angeles ein – auch dieser Flug ist mir wohlbekannt.

Den Weg vom Terminal bis nach dem Start habe ich dann mal auf Video festgehalten. Klickt aufs Youtube-Logo und ihr könnt dieses Video, als eines der wenigen, auch in HD ansehen.


Wie bei den meisten Langstreckenflügen ab Zürich üblich, erfolgte also der Start auf der Runway 16 Richtung Süden – kurz nach dem Abheben muss hier aus Lärmschutzgründen eine starke 270 Grad-Linkskurve gefolgen werden – so wird ein Überfliegen des Zürcher Stadtzentrums verhindert. Da hat man normalerweise eine super Sicht auf den ganzen Flughafen, doch diesmal sass ich, wie zu sehen, auf der falschen Seite. Wegen den tiefen Wolken hätte man aber sowieso kaum was gesehen.

Captain Waldvogel und First Officer Jean-Jacques Joho haben also nach einer Beschleunigung auf 280 km/h unseren Airbus A340 in die Luft gebracht und schon einige Momente nach dem Abheben durchbrechen wir die erste Wolkendecke.


Onboard Swiss Airbus A340-300 HB-JME from Zurich to Miami by Reto Kurmann, on Flickr

Der Flug nach Miami sollte mehr als 10 ½ Stunden dauern. Unser Weg war diesmal etwas ungewohnt nördlich für einen Flug von der Schweiz nach Miami, dafür umso interessanter. Die Flugroute führte uns nach dem Start über die Kantone Aargau und die Stadt Basel Richtung Frankreich. Vorbei an Metz ging es über den Ärmelkanal, Dover und London. Nach dem Überqueren der Südspitze von Irland ging es hinaus auf den Atlantik, knapp an der Südspitze Grönlands vorbei. Den nordamerikanischen Kontinent haben wir dann über Goose Bay, Kanada erreicht. Dort spürte man dann förmlich die Linkskurve, die eingschlagen werden musste, um über Boston, New York und Virginia Beach entlang der Küste bis hinunter nach Miami zu gelangen.

Da es auf der ersten Hälfte der Strecke bedeckt war und man nix sehen konnte, hab ich mich mal meinem Inseat-Entertainment System gewidmet. Sämtliche Langstreckenflugzeuge der Swiss sind nämlich auch in der Economy Class mit einem persönlichen TV-Monitor ausgerüstet. Die Programme sind zahlreich und „On-Demand“, können also nach Lust und Laune angesehen, vorgespult und angehalten werden.

Und schon jetzt gab’s die erste, ganz winzig kleine Dosis Disneyzauber. Da hatte es nämlich neben den Filmen „Tinker Bell“ und „Toy Story 3* (die ich aber nicht schaute, da mir zu neumodisch) auch einige Disney Games. Vorschul-Level zwar, aber immerhin mit den klassischen Characters und um die Kids zu beschäftigen, reicht es.


Inflight Entertainment System onboard Swiss Airbus A340-300 HB-JME to Miami by Reto Kurmann, on Flickr

Ich hab mir als Zeitvertreib einige Sendungen des Schweizer Fernsehens angesehen, die ebenfalls ganz neu auf dem System verfügbar sind.

Nebenan bei Vater gab’s schon recht bald das Mittagessen:


Inflight Meal Service on Swiss Flight LX 64 from Zurich to Miami by Reto Kurmann, on Flickr

Nach dem Essen gab’s dann noch die obligaten Formulare – genauer gesagt nur noch das blau-weisse Zollformular, von denen eines genügt, sofern alle Mitreisenden den selben Familiennamen haben. Die grünen Einreise-Formulare wurden bekanntlich letzten Sommer definitiv durch das Online-System ESTA ersetzt – eine echte Erleichterung.

Auf Langstreckenflügen vertrete ich mir etwa alle 3 bis 4 Stunden mal die Beine und gehe jeweils die Economy Class rauf und runter. Hier der Blick in die
Ein Blick in die hintere Economy-Kabine unserer A340-300, aufgenommen auf Höhe meines Sitzes:


Swiss International Air Lines Airbus A340-300 HB-JME Economy Class by Reto Kurmann, on Flickr

Blick nach rechts auf meinen Sitz. Mit Ausnahme der Sitzpolster, die ohne Kissen einfach hart wie ein Brett sind, war es recht bequem – der Sitz hat gar Schlafohren, die Beinfreiheit ist so üppig, dass ich die Beine jeweils unter dem Vordersitz vollständig ausstrecken kann. Zusammen mit einem Fensterplatz und Entertainment System lässt es sich also auch in der Economy Class aushalten.


Seat 40K on Swiss Airbus A340-300 HB-JME by Reto Kurmann, on Flickr

Nach etwas mehr als 6 Stunden erreicht mein Flug Goose Bay in Kanada – bereits frisch verschneit:


Flying over Goose Bay, Canada by Reto Kurmann, on Flickr

Und knapp 4 Stunden später zeigt mein Monitor endlich meine Zieldestinationen an. Könnte man den Flieger nicht kurzfristig nach Orlando umleiten?:)


Approaching South Florida by Reto Kurmann, on Flickr

Nix Orlando – Swiss bedient nur Miami, also geht’s halt in Gottes Namen zuerst dorthin. Hier sind wir schon im Downwind auf die riesige Stadtregion Miami-Fort Lauderdale. Immer wieder schön zu sehen, dass ich wieder in Amerika bin – die riesigen, rechtwinkligen Strassen und immer gleichen Vororte faszinieren mich, besonders, wenn man das von oben anschaut.


Approaching Miami on Swiss Flight LX 64 from Zurich by Reto Kurmann, on Flickr

Der Anflug führte uns zuerst parallel der Küstenlinie, zwischen Fort Lauderdale und Miami Beach trafen wir dann auf Land und sind dann geradeaus bis in die Everglades weitergeflogen, um nach einigen starken Kurven und einer 180 Grad-Wende in den Endanflug Richtung Osten überzugehen. Auch das habe ich für euch wieder auf Video und in HD festgehalten.


Im letzten Abendlicht setzen wir auf und um genau 19:00 Uhr Ortszeit docken wir 10 Stunden und 47 Minuten nach dem Pushback in Zürich an Gate J18 des Miami International Airport an. Verspätung von lediglich 10 Minuten und wieder ein toller, soweit problemloser Flug mit Swiss. Nach solch einem langen Flug tut es gut, die Beine auf dem langen Marsch vom Gate bis ganz nach vorne zu den Immigration Counters zu bewegen.

Der Swiss-Flug aus Zürich ist der einzige ankommende Flug zu der Zeit, alle anderen Europäer, wie z.B. Lufthansa, waren schon vorher da, die Air France macht sich zeitgleich mit unserer Ankunft auf den Rückweg nach Paris – das heisst für mich: Meist schnelle Abwicklung der Einreiseformalitäten. So war es auch dieses Mal. Als einer der letzten aus der Maschine raus – dank zügigen Schrittes über die irrsinnig langen Rollbänder noch ein paar Passagiere überholt und schon stand ich in der Line vor den Schaltern, Pass und Formular bereit. Es dauert keine 2 Minuten, bis mich das Personal anspricht und mir – man staune – den Crew-Schalter – zuweist. Nur eine Person vor mir, dann bin ich bereits dran. Der Immigration Officer ein Hispanic – seine einzige Frage „What’s your purpose of this trip?“ Hab ich dann gerne mit „Vacation at Walt Disney World“ beantwortet. Mehr wollte er dann auch gar nicht hören. So hat man das gerne. Pass eingelesen, Abdrücke von sämtlichen Fingern genommen, kurz ein Foto und dann der erlösende Stempel in den Pass. Mit einem halbfreundlichen„Welcome to the United States“ war ich dann auch schon unterwegs ans Gepäckband.

Zeitaufwand, um durch die Immigration zu kommen: Knapp unter 6 Minuten, inkl. Anstehen.

Am Gepäckband dauerte es dann ganze 50 Minuten, bis unsere 4 Koffer angefahren kamen. Unsere waren eine der letzten die ausgeladen wurden, die meisten Passagiere waren schon weg. Immerhin sämtliches Gepäck da, dachte ich. Noch hatte ich keine Ahnung, dass dann doch was abhanden gekommen ist, wie sich später herausstellen sollte…

Nach einigem Bangen meinerseits (ist es wirklich üblich, dass es 50 Minuten gehen kann, bis das Gepäck da ist?) gings also weiter, durch die Zollkontrolle. Wie erwartet hat der Officer das Formular kommentarlos entgegengenommen und mich durchgewunken. Eine Stichkontrolle im Flughafenzoll Miami durfte ich ja schon letztes Jahr mitmachen. Jetzt noch den langen Korridor entlang bis zur Ausgangstüre und dann hatte ich es fast auf den Tag genau ein Jahr später wieder geschafft. Ich war wieder in den USA angekommen – zufrieden und gar nicht mal so müde von dem Flug. Mein weiterer Weg führte mich nun zu Fuss ins Terminal E. Aber nicht etwa, um einen Anschlussflug zu erreichen – nein.

Wenn immer ich nach Miami fliege, buche ich mich aufgrund der relativ späten Ankunftszeit des Swiss-Fluges in ein Zimmer des Miami International Airport Hotels. Recht noble Zimmer und vor allem sehr bequem zu erreichen. Kein Shuttlebus, kein Auto notwendig. Einfach einreisen, von Terminal J bis Terminal E laufen und mit dem Aufzug hoch zu den Zimmern. Und danach sich unter der Regenwalddusche erfrischen. Der Geruch von Chlorwasser und das Gefühl des klimatisierten Zimmers erinnern erneut, dass ich nun wieder irgendwie „zu Hause“ in den USA angelangt bin. Nach einer langen Dusche geht’s nochmals runter auf den Departure Level des Flughafens. Vater nimmt in einem Schnellrestaurant was kleines zu sich, ich checke draussen vor der Tür mal die Lufttemperatur (knapp 25 Grad) und sehe den technisch nicht ganz so modernen und irrsinnig lauten Bussen auf der Vorfahrt zu, die abfliegende Passagiere ausladen. So ist das halt hier. Immer läuft was, immer herrscht Betrieb. Ganz ruhig und sauber ist es aber auf meinem Hotelzimmer. Noch etwas durchs TV-Programm gezappt und schon bald schlafe ich auf dem sehr bequemen, riesigen Bett ein.

Tag 1 geht mit einem Blick in mein Zimmer des MIA International Airport Hotels zu Ende.


Room at Miami International Airport Hotel by Reto Kurmann, on Flickr

Im nächsten Teil: Fortsetzung Anreise/Vorprogramm meines Walt Disney World-Aufenthaltes.
 
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Teil 3: Anreise und „Vorprogramm“ (Fortsetzung)

Der erste Morgen nach der Landung in Miami. Wie immer gut geschlafen, keine Probleme mit dem Jetlag – warum auch – nach der Landung kann man ja mehr oder weniger gleich ins Bett.

Wie jeden Morgen vor einer Weiterreise packe ich meine Sachen in die Koffer, checke ob alles da ist, mache Dinge für das nächste Etappenziel klar. So auch Vater.

Dabei kommt es – zum ersten mal in meiner Flugkarriere – zu einem Zwischenfall: Vater merkt, dass sowohl seine Videokamera und sein Fotoapparat nicht da sind. Nach einigem Suchen dann die Gewissheit: Die Geräte müssen gestohlen worden sein. Lediglich die leeren Hüllen der Kameras sind noch da. Und zu Hause hat er bestimmt nicht leere Hüllen verpackt. Sogar die Ladegeräte, welche er separat von den Kameras verpackt hat, sind weg. Der Koffer aus dem die Sachen entwendet wurden, hatte er eingecheckt. Und ich muss es gerade heraus sagen: Die Naivitätsskala ist generell nach unten offen. Auch bei Leuten, bei denen man dies nicht zutrauen würde. Ich persönlich käme nie auf die Idee, irgendwelche Wertsachen oder elektronischen Geräte in einen Koffer zu packen, der eingecheckt wird. Meine Wertsachen trage ich immer in einem Rucksack mit mir, der als Handgepäck mitkommt. Und siehe da, mir kam nichts abhanden – hatte ich doch sogar eine wesentlich teurere Videokamera mit ebenfalls teuren Ersatzakkus dabei.

Vermutung: Die Sachen können nur an zwei Orten entwendet worden sein. Entweder nach dem Einchecken in Zürich, oder beim Ausladen, bevor die Sachen aufs Band kommen in Miami. Da ich in jeweils in allen Koffern auch Sondennahrung mitführe, werden die auch stets beim Durchleuchten nach dem Check-In geöffnet und manuell durchsucht. Hat also ein Security-Typ in Zürich lange Finger bekommen? Oder mussten wir in Miami deswegen 50 Minuten auf die Koffer warten, weil auch die dort nach dem Ausladen aus dem Flugzeug geöffnet wurden? Fragen, die wir wohl nie beantworten können.

Nun gut, da ist es halt passiert. Nach 14 Jahren ohne den kleinsten Zwischenfall in die Ferien fliegen, war es nur eine Frage der Zeit, bis es auch uns mal trifft. Nach dem ersten Schock gab’s mal das erste Telefongespräch. Es war morgens um 10 Uhr in Florida, 16 Uhr in der Schweiz. Ideal also, um uns gleich mal als erstes mit unserem Reisebüro Kontakt aufzunehmen, das uns den Flug gebucht hat (bekanntlich gleichzeitig auch der Arbeitgeber meines Vaters). Freundliche, wohlbekannte Leute, wie immer. Die haben für uns auch gleich die Swiss und den Flughafen Zürich informiert – ohne zählbares Resultat. Stattdessen gab man uns auch einige Telefonnummern und Ratschläge. Als erstes haben wir mal die Check-In Counter der Lufthansa in Miami aufgesucht, die die Abfertigung von Swiss übernommen hat. Doch so früh am Morgen waren die geschlossen – kein Wunder, wenn der erste Flug der Lufthansa-Gruppe Miami erst am Nachmittag erreicht. Als nächstes telefonierten wir der Swiss-Zentrale für die USA. Die wiederum wollten nicht zuständig sein und verwiesen uns an den Lost & Found-Schalter in Miami. Die wollten noch weniger zuständig sein und verwiesen uns wieder an Swiss. Und so begann ein zu erwartender Kreislauf, den wir dann nach einer Stunde herumlaufen und telefonieren aufgegeben haben – ohne Resultat.

Die Sachen wird Vater nie wieder sehen, da macht er sich keine Illusionen. Die Kameras waren glücklicherweise auch nicht sehr teuer, eher einfache Kompaktmodelle. Seine trockene Anmerkung dazu: „Diese Sicherheitsleute sind doch offizielle Leute, denen muss man doch vertrauen können.“ Grundsätzlich korrekt, aber dem Security-Fritz ist das so ziemlich egal, ob er eine offizielle Funktion ausübt. Ist der Job scheisse, die Bezahlung schlecht, dann macht Gelegenheit eben immer Diebe. Egal ob in der reichen Schweiz oder dem berüchtigten Miami.

Momentaner Stand bei Verfassung dieses Berichts: Haben nach der Rückkehr bei der Polizei am Flughafen Zürich Anzeige gegen Unbekannt erstattet – der Fall ist nun hängig bei der Versicherung – hatten natürlich eine Reisegepäckversicherung. Ich werde berichten, wenn sich was tut.

Ein ärgerlicher Zwischenfall, der aber bald einigermassen verdaut war. Immerhin hatte ich ja meine Kameras noch. Am Mittag ging es dann endlich vom Flughafen weg. Nächste Station war unser Mietwagen – gebucht via Reisebüro bei Alamo.

Betreffend Mietwagen hat sich dieses Jahr in Miami einiges verändert – zum Guten. Neu sind nämlich die einzelnen Vermieter nicht mehr in der nicht gerade einladenden Flughafengegend verteilt, sondern auf dem Flughafenareal unter einem Dach. Im Juli 2010 eröffnete das Rental Car Center. Momentan ist dies noch mit Shuttlebussen zu erreichen, doch schon Mitte 2011 soll ein automatischer People Mover den Transport der Passagiere übernehmen. Doch auch momentan weiss das neue Rental Car Center zu überzeugen: Der Shuttlebus fährt von den Terminals direkt aufs Dach des riesigen Parkhauses – dort befinden sich in einer freundlich gestalteten, sauberen Halle die Schalter der diversen Mietfirmen:


New Rental Car Center at Miami International Airport by Reto Kurmann, on Flickr

Keine Probleme bei der Anmietung bei Alamo diesmal – keine der ansonsten üblichen Aufschwatzversuche von irgendwelchen Fahrzeug-Upgrades. Von der Halle geht’s mit dem Lift ein paar Stockwerke nach unten, alles ist klar signalisiert und bereits 10 Minuten nach der Vorfahrt mit dem Bus standen wir bei den Autos. Vater hat sich für die Kategorie „Full-Size“ entschieden. Einmal die Choice Line hoch und runtergelaufen, paar Wagen angesehen. Etwas amerikanisches sollte es dann sein und so fiel dann die Wahl schnell auf einen Chevrolet Impala.


Our 2010 Alamo Rental Car - Chevrolet Impala by Reto Kurmann, on Flickr

Ein tolles Fahrzeug, wie sich herausstellte. Leiser Motor, für 2 Personen absolut genug Platz. 4 Koffer und 2 Handgepäckstücke haben im Kofferraum Platz gefunden. 26000 Meilen auf dem Tacho, sauberer Eindruck und sogar mit Florida-Nummernschild. Vater kontrollierte als Berufschauffeur gewissenhaft Reifen und Karosseriezustand vor der Wegfahrt – darauf kann man auch in den Ferien nicht verzichten.:) Spiegel und Sitze eingestellt, die diversen Bedienelemente des Wagens kurz ausprobiert und es geht auf die Strassen Süd-Floridas.


Eastbound Dolphin Expy in Miami, FL by Reto Kurmann, on Flickr

Es ging zunächst – nein – noch nicht nach Orlando, wie obiges Foto vermuten lässt, sondern Richtung Miami Beach. Doch der Plan, nach dem Flug vom Vortag sich im Meer zu erfrischen, wurde durch den bald einsetzenden, heftigen Regen wieder über den Haufen geschmissen. Wenn’s in Florida regnet, dann regnet es bisweilen recht heftig, so dass das Wasser oft auf den Strassen steht und riesige Pfützen bildet. Tropensturm „Thomas“ war einige hundert Kilometer entfernt und Südflorida bekam dessen Ausläufer zu spüren.


Aventura Mall in Florida by Reto Kurmann, on Flickr

Was macht man in Florida bei Regenwetter am Besten? Man sucht eine Shopping Mall auf. Die Aventura Mall stand schon seit letztem Jahr auf meiner „To-Do“-Liste und so hab ich ganz spontan entschieden, Vater dorthin zu navigieren. Recht einfach zu finden, etwas östlich der Interstate 95 auf halbem Weg zwischen Miami und Fort Lauderdale, Exit 16 – Ives Dairy/NE 203rd Street.

Und was sucht sich ein anständiger Disney-Fan als erstes in einer solchen Shopping Mall? Natürlich das hier:


Disney Store at Aventura Mall in Aventura / Miami, FL by Reto Kurmann, on Flickr
Zufälligerweise im „richtigen“ Parkhaus parkiert, durch JCPenney gelaufen und schon stand ich ganz zufällig vor einem Disney Store – erst zum zweiten Mal in meinem Leben. Ich bin erwachsen genug, um mich da drin umzusehen…

Allgegenwärtige Prinzen- und Prinzessinnenpuppen:


Disney Store at Aventura Mall in Aventura / Miami, FL by Reto Kurmann, on Flickr

Hmm, schön anzusehen, aber nicht gerade das, was ich in erster Linie gesucht habe. Also mal weiter um die Regale herumschleichen, während ich den Disney-Zauber so langsam zu spüren beginne.

Was haben wir denn noch hier?


Disney Store at Aventura Mall in Aventura / Miami, FL by Reto Kurmann, on Flickr

Nein, diese Abteilung hatten wir doch schon…:) Noch etwas weiter…


Disney Store at Aventura Mall in Aventura / Miami, FL by Reto Kurmann, on Flickr

Aha, endlich mal was, das nicht aus kaputtbarem Plastik ist: Plüschis! Vom Mickey Mouse! Gefällt mir schon besser. Stuffed Animals habt ihr aber sicher noch mehr, oder?


Disney Store at Aventura Mall in Aventura / Miami, FL by Reto Kurmann, on Flickr

Oh, nettes Plush Display! *noch mehr Disney-Zauber spür*

Da muss ich was haben. Wo sind denn meine Favorite Characters?


Disney Store at Aventura Mall in Aventura / Miami, FL by Reto Kurmann, on Flickr

Da wäre schon mal Tigger. Sieht schön aus. Aber ich kaufe grundsätzlich nie was in einem Disney Store, ohne mir vorher auch den Rest des Sortiments angesehen zu haben. Noch mehr Plüschtiere bitte!


Disney Store at Aventura Mall in Aventura / Miami, FL by Reto Kurmann, on Flickr

Ach, wie genial! The Lion King! Einer meiner absoluten Lieblingsfilme. Simba lächelt mir vom obersten Regal entgegen und ist so schön kuschelig – wandert direkt mal in meine Hand. Mit Simba in der einen und meiner Nikon Coolpix P4 in der anderen Hand geht’s langsam Richtung Checkout. Weit komme ich nicht.


Disney Store at Aventura Mall in Aventura / Miami, FL by Reto Kurmann, on Flickr

Ein weiterer Klassiker, Beauty and the Beast – genauer das Beast hat es mir dann angetan. So gross und edel – so richtig zum Umarmen! Der Blick auf’s Preisschild schreckt zwar zunächst etwas ab. Ich stand ja noch nicht mal auf der Fussmatte von Walt Disney World und will jetzt schon einen Hunderter für das liebe Beast hinlegen? Nach einigem Studieren war dann der Disney-Fan in mir doch stärker. Ich belohne die Auswahl an Sachen von den Disney-Klassikern mit dem Kauf, nehme mir das Beast in den Arm und gehe zur Kasse – unter neidisch-verwundertem Blick eines kleinen Mädchens. Ich zücke zum ersten Mal auf diesem Trip die Geldbörse, bezahle $99.95 für das Beast und $16 (glaube ich) für den Löwenkönig. Sehr schön, nach einem Jahr wieder einer Disney Cast Memberin gegenüber zu stehen. Sie macht mich noch darauf aufmerksam, dass ich für $25 auch gleich 2 Simbas hätte kaufen können – doch meine Koffer sind noch immer voll und ich war ja noch nicht mal in Walt Disney World. Ich lehne freundlich ab, gebe mich mit einem Simba zufrieden und wünsche ihr ganz Disney-getreu „A Magical Day.“, was sie sofort mit „You have a Magical Day, too!“ erwidert. Mit einem riesigen Mickey Mouse-Disney Store-Plastiksack in der Hand verlasse ich den Store und suche Vater, der sich in einem Restaurant nebenan leicht und gesund verpflegt. Einkaufen in Amerika und speziell in einem Disney Store macht mir halt Spass! Und nun war auch der Tag nach den morgendlichen Startschwierigkeiten gerettet.

Einige Zeit hab ich in dem Store verbracht, obwohl er doch gar nicht so gross war. Genug Zeit, um die Mall bereits wieder zu verlassen – es stehen heute noch zwei weitere Sachen auf dem Plan. Motel suchen für die nächste Nacht – danach ans Heimspiel meiner Florida Panthers in Sunrise.

Auf dem Weg zum Auto fiel mir dann noch diese etwas unglückliche Kombination auf:


Aventura Mall in Florida by Reto Kurmann, on Flickr

Soviel Wasser vor einem Elektrotechnik-Raum lässt nicht nur Schweizer Elektromonteuren das Blut in den Adern gefrieren. Da kann man hoffen, dass sich die Installationen hinter dieser Tür nicht in Bodennähe befinden.:)

So, als nächstes geht’s zu einer Übernachtungsmöglichkeit. Im Örtchen Lauderdale-by-the-Sea, direkt an der Küste nördlich von Fort Lauderdale haben wir uns das „Little Inn by the Sea“ genommen àhttp://www.alittleinnhotel.com/index.html Das Äussere der Anlage ist schon etwas heruntergekommen, das uns gezeigte Zimmer für eine Nacht OK. Irgendwas um $150 wollte man für ein Studio haben. Gemessen am Standard an der oberen Schmerzgrenze, die Lage direkt am Strand und vor dem Swimming Pool hat das dann aber ausgeglichen. Hab dann mein OK gegeben.

Hier einige Ansichten. Studio – hatte auch eine vollwertige Küche:


Little Inn by the Sea, Lauderdale-by-the-Sea, FL by Reto Kurmann, on Flickr

Sicht aus der Zimmertür auf den Pool (zu kalt) und das Meer (schön warm):


Little Inn by the Sea, Lauderdale-by-the-Sea, FL by Reto Kurmann, on Flickr

Trotz Regen und nur knapp über 20 Grad habe ich hier am Strand direkt vor dem Hotel über eine Stunde lang gebadet. Ich muss einfach mindestens einmal in den Ferien ins Meer können – tut mir gut. Das Wasser war also etwas wärmer, als die Luft.


Little Inn by the Sea, Lauderdale-by-the-Sea, FL by Reto Kurmann, on Flickr


Little Inn by the Sea, Lauderdale-by-the-Sea, FL by Reto Kurmann, on Flickr

Nun gut, kaum hatte ich eingecheckt, nahm ich das obligate Bad im Meer und danach war’s auch schon langsam Zeit, sich durch den Feierabendverkehr über die Interstate 95 Süd und die Interstate 595 West nach Sunrise aufzumachen. Es spielten die Florida Panthers gegen die Atlanta Thrashers.

Einige Minuten zu früh in Sunrise – das reicht noch für einen Besuch in der Sawgrass Mills Mall, die gleich gegenüber dem BankAtlantic Center liegt. Eine der grössten Shopping Malls des Landes. Vater nimmt im Food Court wieder was zu sich, ich erkunde die umliegenden Läden. Hier gibt’s keinen Disney Store, aber „Disney’s Character Warehouse“. Eine Art Outlet-Version des Disney Store – mit zum Teil deutlich reduzierter Ware. Findet man oft ganz nette Sachen. So sieht’s da aus:


Disney's Character Warehouse at Sawgrass Mills Mall in Sunrise, FL by Reto Kurmann, on Flickr


Disney's Character Warehouse at Sawgrass Mills Mall in Sunrise, FL by Reto Kurmann, on Flickr

Ihr ahnt es: Als anständiger Disney-Fan konnte ich auch diesen Shop nicht mit leeren Händen verlassen. Für läppische $8.95 durfte ich dieses schöne Badetuch mein Eigen nennen. Mickey baut das Cinderella Castle aus Sand. Macht sich bestimmt gut auf der nächsten Disney-Kreuzfahrt.


Walt Disney World Beach Towel from Disney's Character Warehouse by Reto Kurmann, on Flickr

Und schon wieder ging die Zeit zu schnell herum – also Wagen umparkieren über die Strasse vor’s BankAtlantic Center. Florida Panthers vs. Atlanta Thrashers die Partie heute. Tickets dazu hab ich mir wie immer im Voraus via Ticketmaster.com gekauft. Voucher ausgedruckt und den dann vor Ort gegen die Tickets eingetauscht. Klappt problemlos. Bei den Panthers ist es auch nicht schwer, gute Plätze zu kriegen. Eishockey ist in Florida aus verständlichen Gründen nicht wirklich der Renner, die Preise sind günstiger, als in den Hochburgen im Norden der USA bzw. Kanada und so leiste ich mir hier jeweils einen Platz in den vorderen Reihen. Diesmal war es Reihe 12 an der Seite, Preis: $90.

Wie üblich vor jedem Sportanlass, gibt’s zuerst die Nationalhymne. Dabei schaut jeder auf die grosse Flagge, die unter dem Dach hängt.


Florida Panthers vs. Atlanta Thrashers 11/3/2010 at BankAtlantic Center in Sunrise, FL by Reto Kurmann, on Flickr

Danach darf dann beim Anspiel mein Lieblingsmaskottchen, Stanley C. Panther auftreten:


Florida Panthers vs. Atlanta Thrashers 11/3/2010 at BankAtlantic Center in Sunrise, FL by Reto Kurmann, on Flickr

Der kuscheligste Panther der Welt wollte mich – entgegen den letzten Jahren – nicht an meinem Platz aufsuchen. Sonst hat’s immer ein Bild und eine Umarmung mit ihm gegeben. Dann halt nicht. Spannender ist ein Blick in das für mich als Schweizer ungewohnt grosse Stadion:


Florida Panthers vs. Atlanta Thrashers 11/3/2010 at BankAtlantic Center in Sunrise, FL by Reto Kurmann, on Flickr

Es gibt ja mittlerweile auch in Europa Hallen mit diesen Standards, Köln Arena oder SAP-Arena in Mannheim. Aber wir Schweizer könnten von diesen Beispielen definitiv noch was lernen. Es gibt Sitzplätze, fast so bequem wie Kinosessel, mit Becherhalter. Es gibt einen riesigen Videowürfel, ein tolles Soundsystem. Dazu ist es angenehm temperiert, die Korridore um die Halle sind sehr grosszügig, haben ein reichhaltiges Verpflegungsangebot und hunderte Toiletten. Dank unzähligen Monitoren verpasst man in keinem Teil des Stadions das Spiel. Und Angst vor Chaoten und Ausschreitungen muss man auch nicht haben. Hier sehen sich die Leute das Spiel nebenher an und sind der Unterhaltung wegen dabei. Die Atmosphäre ist entspannt, das Publikum besteht vielfach aus Familien mit Kindern. Dinge, von denen ich hierzulande noch immer nur träumen kann. Na gut,. wenn man das hier nicht kann, fliege ich halt nach Florida, um mir ein Hockeyspiel anzusehen.

Und wie ist das Spiel ausgegangen? Die Panthers haben nach zweimaliger Führung dann doch noch verloren – 3:4. Krasses Chancenplus der Panthers mit 55:23 Schüssen aufs Tor, aber nein, klappen mit einem Sieg wollte es selbst mit diesem Teamrekord nicht. So zeigte dann die Anzeigetafel nach Spielende das hier an:


Florida Panthers vs. Atlanta Thrashers 11/3/2010 at BankAtlantic Center in Sunrise, FL by Reto Kurmann, on Flickr

Mir hat’s dennoch Spass gemacht, wie allen anderen auch. Das Maskottchen-Plüschi hat aber seinen Dienst als Glücksbringer dieses Jahr versagt:


Florida Panthers vs. Atlanta Thrashers 11/3/2010 at BankAtlantic Center in Sunrise, FL by Reto Kurmann, on Flickr

Nach dem Spiel verlassen die Fans zügig das Stadion, die Polizei schaltet die Ampeln an den Parkplatz-Ausfahrten auf praktisch Dauergrün und die 4700 Parkplätze leeren sich innert Minuten. Zufrieden mit dem ersten Tag in Florida fahre ich, bzw. Vater nach 22 Uhr über die angenehm breiten und leeren Interstates 595 und 95 wieder zur Unterkunft in Lauderdale-by-the-Sea zurück.

Am nächsten Morgen geht’s bereits wieder ein Haus weiter – endlich wieder nach Hause nach Walt Disney World!

Nach einem Zwischenhalt bei einer zufällig am Commercial Blvd. entdeckten, winzigen Schweizer Bäckerei, geht es zuerst auf der wiederum angenehm breiten Interstate 95 Richtung Norden. Alles links vorbei auf der HOV oder Car Pool Lane. Danach gings für einige Meilen auf den Turnpike und weil Vater noch die Lust verspürte, etwas über Land zu fahren, ging es dann noch via Highway US-27, bevor wir dann aus Richtung Westen gegen 14 Uhr Walt Disney World erreicht haben.

Unterwegs, in Haines City, trafen wir dann noch auf einen Laden, der deutschen und Schweizer Mitlesern dieses Berichts gleichermassen vertraut sein dürfte:


Our 2010 Alamo Rental Car - Chevrolet Impala by Reto Kurmann, on Flickr

Nein, ich meine natürlich nicht den Orange Ring, an dem sich Vater noch mit gesunden Sachen eindeckte. Ich meine den Laden hier:


Aldi Store in Haines City, FL by Reto Kurmann, on Flickr

Aldi gibt’s auch in Florida – die Kette ist dort ziemlich auf Expansionskurs momentan und eröffnet laufend neue Läden. Innen sieht’s so ziemlich gleich aus, wie in einem deutschen oder Schweizer Aldi-Laden.


Aldi Store in Haines City, FL by Reto Kurmann, on Flickr

Die Einkaufswagen bekommt man wie bei uns nur nach dem Einschub einer Münze (Quarter?), diese System ist ja in den Staaten ansonsten unbekannt. Die verkauften Produkte sind aber natürlich meist aus den USA. Deutsche Produkte zu importieren geht vielleicht für die Schweizer Aldi-Läden, aber in den USA wäre das zu teuer. Ebenfalls ungewohnt für die Amerikaner ist, dass Aldi dort keine Kreditkarten annimmt, sondern nur Cash oder Debitkarten. Was dann aber wieder amerikanisch ist: Die Kassiererinnen packen einem die gescannten Artikel in einem Höllentempo direkt wieder in den Einkaufswagen.

Und nach dem Stop bei Aldi war es gleich soweit. Wir haben Walt Disney World, oder offiziell Lake Buena Vista, erreicht. Da euer Baloo vor Aufregung etwas unkonzentriert war und seinen Vater im Ausfahrtengewirr nicht auf den Osceola Parkway, sondern auf eine kleinere Neben-Zugangsstrasse gelotst hat, entfällt für dieses Jahr das Bild mit dem bekannten „Where Dreams Come True“-Torbogen, durch den man ja normalerweise durchfahren sollte, wenn man nach langer Abstinenz endlich wieder dort ankommt, wo man hingehört.

Im nächsten Teil: Mein diesjähriges Resort, Disney’s Animal Kingdom Lodge.
 
Nadine blättert noch in der Broschüre
Oh Mann, da hätte ich ja fast den Anfang verpasst.

Super Balloo....das wird offensichtlich wie immer ein toller Reisebericht.

Weiter geht´s...freu mich auf die weiteren Tage !!!
 
Flint86 blättert noch in der Broschüre
Supi...es geht los!:jump
Freu mich schon auf die Fortsetzung!

Liebe Grüße Monique:wink:
 
Chiyo WDW Berichterstatterin
Ich... ich kann behaupten, dass ich Zebras und Giraffen vom Hotelbett aus gesehen habe :) Einmal lag ich wirklich auf meinem Queensize-Bett, mit dem Kopf auf dem Fußende, und blickete über den Balkon nach draußen. Und da lief tatsächlich ne Giraffe rum. Meine treue Digicam lag neben mir, und hielt das genau aus dieser Perspektive fest ^^

Ach ja... Baloo.... dein Reisebericht ist mal wieder phänomenal: viele Infos (auch technischer Art) friedlich neben den emotionalen Erzählungen... jap, man ist richtig dabei - aber das waren wir auch schon bei deinem ersten Bericht. Also wissen wir, was uns Tolles erwartet, und ich für meinen Teil kanns kaum erwarten, dass es weitergeht.

Aber nur nicht hetzen, ganz nach balooischer Gemütlichkeit weitermachen, gelle?

Liebe Grüße
die Chiyo ^^
 
Destiny steigt in manche Attraktion mit ein
Lieber Forums-Baloo,

schön dass Du mit Deinem Reisebericht angefangen hast. :jump Der Anfang ist schon sehr vielversprechend und macht total viel Freude beim Lesen. Du nimmst uns wieder mit auf "Deine" Reise und das ist soooo schön. :applause:
 
witch2401 Unsere Hupfdohle
Hallo Baloo,

wow was´n Bericht!
Du hast bestimmt wunde Finger vom Tippen:giggle:

Superschön und superinteressant zu lesen und anzuschaun.

Freue mich auf die Fortsetzung.

LG
die witch
 
MinnieMouse blättert noch in der Broschüre
Mal wieder ganz große Klasse Baloo, schön geschrieben und tolle Bilder. Die Animal Kingdom Lodge gefällt mir ausgesprochen gut.
 
Alendra steigt in manche Attraktion mit ein
Ich bin sehr gespannt wie es weiter geht, klasse geschrieben :wink:

Freu mich schon :mw

LG

Alexandra
 
Tinkerbell3 steigt in manche Attraktion mit ein
Wunderschööööööööön Baloo. Toller Bericht und fantastische Fotos.
Ich fiebere mit dir mit wann es zu den Parkbesuchen geht... Das Hotel ist superklasse! Da ich den Animal Kingdom Park besonders mag, wäre es auch genau das richtige Hotel für mich. :)
Ich freue mich bald von dir zu lesen wie es weitergeht...Danke das du uns daran teilhaben lässt :wink:
Das Plüsch-Biest ist wirklich fabelhaft, dem hätte ich wohl auch nicht entgehen können.
 
Brutus_2 blättert noch in der Broschüre
Ein sehr, sehr schöner Bericht!!!
Habe ihn mir bisher sehr interessiert durchgelesen und die sagenhaften Fotos bewundert.
Freue mich schon sehr auf die Fortsetzung:nick
 
Nala Knuddellehrerin
Teammitglied
Danke für den schönen Start deines Berichts, Baloo! :wink:

Mann, hättest du mal zwei Simbas für 25 Dollar genommen - ich hätte dir den anderen auf jeden Fall abgekauft :D! Der sieht ja echt knuffig aus... die Nala auch... ich liebe Plüschis :)!
 
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