Stephie im HKDL, August 2007

HDL 
Stephie Königin der Frösche
Teammitglied
Montag, 20.8.2007:

Es ist 6:40 Uhr, wir sitzen in der Boeing 747 im Landeanflug auf Hong Kong. Unserem Zwischenstopp auf dem Weg in unseren Urlaub nach Australien. 12 Stunden Aufenthalt werden wir dort haben. Ein Monsun ist erst wenige Stunden vor unserer Landung über Hong Kong gezogen. Wir können noch nicht wirklich fassen, wo wir gleich landen werden. Die Müdigkeit steckt uns noch in den Knochen, denn bei einer Zeitverschiebung von -6 Stunden war die „Nacht“ nicht besonders lange. ;-)


Nach der Landung steuerten wir erst einmal die Toiletten an, wo wir uns frisch machten und Zähne putzten. Dann stellten wir uns an der Schlange für die Einreise nach Hong Kong an.
Wir bekamen ein Visum für 90 Tage.

Als offizieller Tourist durchstreiften wir das Terminal nach einem Geldautomaten, wo wir unsere „Tagesration“ Hong Kong Dollar ziehen wollten. Es dauerte etwas länger, aber wir hielten schließlich jeder ein Bündel bunter Geldnoten in der Hand. Also schnell zum Schalter der MTR, dem öffentlichen Schienenverkehrsnetz. Dort kauften wir unser Ticket, welches ich bereits zu Hause im Internet ausgesucht hatte. Ich hatte mich auf der Homepage der MTR über sämtliche Angebote, die genaue Route, die Linien, die Haltestellen etc. informiert und so sparten wir ein wenig Zeit.

Nach zweimaligem Umsteigen und ca. 23 Minuten Fahrtzeit kamen wir pünktlich um 9 Uhr mit der Resort Line im Hong Kong Disneyland Resort an. Bereits der Bahnhof versprühte so viel Disney Magie, dass unsere Müdigkeit wie weggeblasen war! Nur das Wetter machte uns ein wenig zu schaffen: es hatte bereits um die 30°C und die Luftfeuchtigkeit war jenseits unserer Vorstellungskraft. :motz Innerhalb kürzester Zeit waren wir komplett mit einem Schweißfilm überzogen, der uns dann den restlichen Tag begleitete.



Bereits der Weg vom Bahnhof zum Vorplatz des Parks war schön gestaltet mit der obligatorischen Hintergrundmusik. Wir waren endlich da! :yahoo

Wir stellten uns um 9:12 Uhr am Ticketschalter an
und hielten um 9:15 Uhr unsere Tagestickets für jeweils 350 HK$ (rund 33€) in den Händen.
Wir standen dann also vor den Toren und dachten wir hätten noch 45 Minuten Zeit bis zur Parköffnung, als ein Castmember zu uns kam, uns einen Parkplan in die Hand drückte und fragte, ob wir uns nicht anstellen wollten, schließlich öffne der Park in einer Viertelstunde.
Klasse, eine halbe Stunde länger Disneyland für uns! :D


Pünktlich um 9:30 Uhr ging es dann in den Park!
Ich war zwar noch nicht in den US Parks, aber ich behaupte mal, dass die Railroad Station in Hong Kong genau so aussieht wie in Orlando oder Anaheim.
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Und dann standen wir also auf der Main Street, völlig fremd, aber doch so vertraut. Im Pavillon konnte man sich mit Mickey und Minnie gleichzeitig fotografieren lassen, Donald und Daisy standen in einer anderen Ecke.
Die Häuser schienen alle ein wenig kleiner als in Paris, doch die Main Street war insgesamt breiter angelegt. Unsere Blicke wurden direkt auf das Schloss gerichtet, ach ist das schnuckelig! Es sieht etwa so aus, als hätte einer das rosa Schloss aus dem DLRP von oben zusammengedrückt. Beeindruckend fanden wir allerdings die Kulisse hinter dem Schloss: saftig grüne Berge! :D


Als wir die Main Street herunter gelaufen waren standen wir vor Castmembern, die mit einer Schnur das weitere Vordringen in den Park verhinderten. OK, der Rest des Parks wurde erst um 10 Uhr geöffnet. Also setzten wir uns links der Main Street auf Parkbänke, die unter Schirmen standen. Denn mittlerweile hatte es angefangen zu nieseln. Dass Regen bei den Temperaturen nicht angenehm abkühlend wirkt, könnt ihr euch ja denken. Aber wir nahmen es gelassen.


Als der Park dann offiziell geöffnet wurde
strömten alle nach links in´s Adventureland, das zu der Zeit in Pirateland umgewandelt war. So nutzten wir die Gunst der Stunde, um in´s Tomorrowland zu laufen. Wir steuerten direkt „Buzz´ Astro Blaster“ an, wo wir dann auch gleich Fastpässe für später zogen. Ich würde mal behaupten, dass der Ride identisch ist, mit dem in Paris, wir wussten nämlich immer, wo ein verstecktes Ziel zu finden ist. 8)


Mein Prinz war scharf drauf „Autopia“ zu fahren, also stellten wir uns dort kurzerhand an. Die Autos kamen uns kleiner vor, aber vielleicht lag das auch daran, dass wir zwei mittelgroße Rucksäcke dabei hatten. Die Fahrt an sich ist jetzt nicht besonders interessant, aber für kleine Leute ohne Führerschein sicher ein Erlebnis. :)


Danach gingen wir direkt zum „Space Mountain“
wo wir etwa 20 Minuten warten mussten. Das interessante hier war, dass es eine extra Warteschlange für „Single Rider“ gab, damit immer jemand da ist, um Lücken zu füllen.
Als mein Prinz die Wägen sah war er etwas enttäuscht: keine Schulterbügel, ergo kein Looping. Hätte er sich vorher so wie ich informiert, hätte er das bereits gewusst. :-*

Die Fahrt war ganz nett, fing langsam an, wurde immer schneller und dann wieder langsamer. Die Lichteffekte haben uns ganz gut gefallen, obwohl es nie richtig dunkel war, man hat immer den Streckenverlauf sehen können. Und von der Musik waren wir begeistert. Mittlerweile wissen wir, dass es die gleiche Musik ist wie die im SM in Anaheim.

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Wir bummelten noch etwas umher, begutachteten die Wasserspiele, die einen normalerweise erfrischen sollen und liefen dann rüber zum Hub vor dem Schloss. Wir entschieden uns zuerst in´s Pirateland zu gehen, weil dort die meisten uns unbekannten Attraktionen warteten.


Das Pirateland ist eigentlich das Adventureland,
das zur Premiere von PotC 3 im Mai dieses Jahres umgemodelt wurde. Da das HKDL keine Pirates Attraktion hat, kam diese Aktion so gut an, dass sie sich entschieden, die Aktion über den ganzen Sommer zu verlängern.

Wir steuerten die Jungle Cruise an, wo wir im gesamten Wartebereich von Ventilatoren angeblasen wurden. Die Fahrt ist echt nett, und ebenfalls durchzogen mit dem Thema Piraten. Unterwegs saß eine Piratin im Gebüsch, die uns den Weg nicht frei geben wollte, wenn wir die folgende Frage nicht beantworten könnten: Wer ist der Captain der Black Pearl? Lustigerweise war ich die einzige die Jack Sparrow brüllte und dann von den übrigen Bootsinsassen belächelt wurde. So habe ich also die Meute wildfremder Asiaten in meinem Boot gerettet und mein Prinz filmte das ganze auch noch. :p
Die Witze des Castmembers verstand niemand so genau, weil das Englisch das er sprach selbst von den drei Briten im Boot nicht verstanden wurde. So saugten wir eben sämtliche Impressionen aus dem was wir sahen.



Um kurz vor 12 Uhr hatten wir Hunger. Da wir mit Cathay Pacific, einer Airline aus Hong Kong geflogen sind, hatten wir nicht viel Lust auf Nudelsuppe oder Sojahähnchen und steuerten den einzigen (!) Burgerladen im Tomorrowland an. Gestärkt durch Pommes, Cheeseburger, Cola und Caesar Salad für umgerechnet etwa 12 € machten wir uns auf in´s Fantasyland.

Innerhalb 5 Sekunden ging es unter dem Schloss durch!
Das Schloss hat keine eigene Funktion, kein Shop drin, keine Gallerie, nix zum Angucken wie im DLRP.

Wir gingen zu „The Many Adventures of Winnie the Pooh“ und zogen uns Fastpässe. Von dort gingen wir zum Storybook Theater, um die Show „The Golden Mickeys“, eine fiktive Preisverleihung anzusehen. Bei der Präsentation der Nominierten der einzelnen Kategorien wurden sämtliche Höhepunkte aus Disneyfilmen, als eine Art Musical gezeigt. War echt klasse! Bis auf dass es a….kalt war! Ich kenne die US-Klimaanlagen und die sind echt noch harmlos. :? Gottseidank hatten wir Pullis und Jacken dabei, sonst hätten wir uns den Tod geholt. Und anschließend ging es wieder in extrem schwüle 35°C.


An Dumbo und an Cinderellas Carousel sind wir vorbeigelaufen. Denn zum einen waren die Warteschlangen jenseits von Gut und Böse und wirklich scharf drauf waren wir auch nicht.
Also machten wir uns auf zu einer weiteren uns noch unbekannten Attraktion: Philharmagic.
Ich sag nur einsame Spitze! Wir hatten zwar ungünstige Plätze in der ersten Reihe seitlich, aber die Effekte waren erste Sahne! Das einzige Manko auch hier wieder die extreme Kälte.

Mit steif gefrorenen Fingern ging es zur Fantasyland Railroad Station, von wo aus wir die obligatorische Parkumrundung starteten. Lustig ist die Bauart der Waggons: sie sind nur zur Parkseite geöffnet und man sitzt seitlich zur Fahrtrichtung, so dass der Blick immer nur in den Park geht. Es gibt nur zwei Haltestellen: Main Street und Fantasyland.
Wieder im Fantasyland angekommen gingen wir bei Winnie Pooh unsere Fastpässe einlösen. Netter Darkride mit Schwarzlichteffekten. :)


Dann war das Fantasyland für uns abgehakt,
denn außer der Baustelle für „It´s a Small World“ gab es nichts Interessantes mehr für uns zu sehen.
Und so machten wir uns wieder auf das Pirateland zu erkunden. Gleich nach dem Tor standen wir vor Jack Sparrow höchst persönlich :D, der Piraten für sein nächstes Abenteuer rekrutieren wollte. Da wir aber noch einen Australienurlaub im Anschluß an das Disneyland gebucht hatten, mussten wir ihm leider absagen. Er nahm´s mit Fassung. ;)


Wir gingen zu den Rafts, die uns zu Tarzan´s Treehouse bringen sollten. Fasziniert schauten wir zu, wie der Castmember das Floss ganz ohne weitere Hilfsmittel übersetzte, keine Leinen unter Wasser, keine „Einparkhilfe“. Und das, obwohl die Jungle Cruise ständig den Weg kreuzte.

Das Tarzan´s Treehouse ist vergleichbar mit dem der Familie Robinson
,
nur dass hier eben die Geschichte von Tarzan erzählt wird. Von dort oben konnte man sich ein gutes Bild des gesamten Areals machen. Man sah die beiden Hotels und den riesigen Platz zwischen ihnen und dem Park. Da haben noch locker zwei weitere Parks Platz und ein Frontierland, das wir sehr vermissten!
Einfach überwältigend ist die landschaftliche Kulisse, die Berge, das Grün.


Zurück am Festland sind wir zu den Liki Tikis, in der Hoffnung dort eine Erfrischung zu bekommen, doch ehrlich gesagt war hinterher alles noch schlimmer. Die Klamotten klebten an uns!

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Nun war es endlich Zeit für die Water Works Parade.
Also steuerten wir wieder das Fantasyland an, von wo aus die Parade startete. Wir standen in der ersten Reihe und warteten gespannt. Die von Bonaqua gesponserte Parade hat nur einen Sinn und Zweck: die Zuschauer nass machen! Die bunten Paradewägen sind alle mit Wasserpumpen und Schießvorrichtungen ausgestattet. Die Musik ging in´s Ohr und in die Knie. Mein Prinz kämpfte damit, dass die Videokamera einigermaßen trocken blieb und ich musste mich mehrmals gegen den Regenschirm meiner Nachbarin wehren, der aufgrund ihrer kleinen Statur mir immer in´s Genick stach.

Auch wenn wir es bereits in den Wartebereichen der Attraktionen festgestellt hatten, hier war endgültig klar, dass die Chinesen die Meister im drängeln und drücken sind. Auch wenn wir 1 bis 2 Köpfe größer waren, versuchten sie sich an uns vorbeizuquetschen. Naja, wir nahmen es mit Humor und genossen die grandiose Parade! :D

Nach dem feuchtfröhligen Intermezzo kauften wir uns am Hub vor dem Schloss jeder ein Mickey-Mouse-Eis am Stiel.


Mittlerweile war es 16 Uhr und wir machten uns auf den Weg zum Shopping auf die Main Street.


Die Shops sind ähnlich wie in Paris alle miteinander verbunden. Das Merchandising scheint auf den ersten Blick identisch zu sein, doch wenn man genauer hinschaut…

Also, es gibt sämtliche Plüschtiere der Character in asiatischem Manga-Design. Ich fand die so hässlich, dass ich nicht einmal daran gedacht habe sie zu fotografieren. [-X
Spielsachen waren für uns eher uninteressant, genauso wie Porzellan- oder Glaswaren, die wir nie heile durch Australien und nach Deutschland zurückgebracht hätten.

Es gab eine riesige Auswahl an Handyanhängern, Schmuck etc. , auch die üblichen Pins. Auch die Auswahl an Klamotten war groß.

Doch dann der „Schock“: keine Bücher oder DVDs über den Park und keine CDs mit Parkmusik!!! Als wir bei einem Castmember nachfragten bekamen wir als Antwort, dass das chinesische Publikum danach nicht frage und es deshalb solch ein Merchandising nicht gäbe. Tja, Geld gespart, doch wofür ausgeben??? Wir deckten uns mit T-Shirts und Kleinkruscht ein und hatten immer noch viele, viele Hong Kong Dollar über.

Die Zeit lief uns davon, denn unser Anschlussflug nach Sydney wartete nicht auf uns. Den Park verließen wir deshalb kurz nach 17 Uhr.


Fazit:

Ein kleiner Park, um den Chinesen Lust auf mehr zu machen, quasi als Appetithäppchen.
Noch ist der Park zu klein, um extra eine Reise deshalb nach Hong Kong anzutreten. Es gibt viele Pläne, die die Erweiterung des Resorts und den Bau eines weiteren Parks vorsehen, doch am Beispiel Paris wissen wir ja, dass es meist anders kommt als geplant.

Wer wie wir verrückt nach Disney ist und in Hong Kong einen längeren Zwischenstopp hat oder beruflich dort ist, sollte mal vorbeischauen. Natürlich ohne einen "Wahnsinnspark" zu erwarten! Eigentlich wäre das der optimale "Anfängerpark".

Wir hatten viel Spaß und werden diesen Tag im Hong Kong Disneyland nicht vergessen. Mal schauen, ob wir jemals noch mal da vorbeikommen.


Gruß Stephie


PS: die restlichen Hong Kong Dollar gaben wir auf unserem Rückflug aus. Im Flughafen von Hong Kong gibt es nähmlich einen Disney Store :D Außerdem gab es jede Menge Disney Sachen bei Cathay Pacific im Duty Free.
 
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