Statusmeldungen - Live aus der Welt ohne Disney

Fun 
Klara Bella Krawalltüte
Wenn die Umbucherei unkompliziert vonstatten geht und es nicht immense Kosten nach sich zieht, geht es. Hoffe, Ihr hattet nicht viel Ärger deswegen und noch eine gute Nacht in MCO.
 
Sorcerina verpasst kein Special Event
Naja, ca. eine Stunde in der Warteschlange am Helpdesk und dann ne Stunde am Telefon! Nicht gerade unkompliziert [emoji49]Hotelkosten müssen auch noch geklärt werden.
 
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Klara Bella Krawalltüte
Oh...das ist wirklich ätzend. Da ist ja mit einem Schlag erstmal die ganze Erholung hinüber. Ich wünsche Euch auch einen guten Heimflug ohne weitere Unannehmlichkeiten!
 
Reto hat seit Jahren ne Jahreskarte fürs MSE
Auch ich hatte ein bisschen Pech in Sachen fliegen, wenn auch beiweitem nicht so krass wie bei Renate und Siggi:

Gestern gings mit American Eagle in einem schnittigen Embraer 175 von Vancouver nach Los Angeles. $303 der Preis, für $60 hab ich mich in die vorderste Reihe der Main Cabin Extra upgegradet, mit riesigem Sitzabstand, weil unmittelbar davor die Business-Sitze waren.

Pre-Clearance in Vancouver verlief reibungslos. Es wird nur nach ESTA und Non-ESTA sortiert. Alle mit ESTA dürfen an die Automaten. Deutsche Menüführung vorhanden. Foto machen ist etwas tricky, gelang aber beim 2. Versuch. Gescannt wurden 4 Finger der rechten Hand. Weil dann der Automat aber meinte, dass ich auf Delta Airlines gebucht war, musste ich die Frage nach den Fluginfos negativ beantworten. Somit ein X auf der Quittung und ab zu einem freundlichen Officer mit Null Wartezeit. Er hat das dann korrigiert und mich nur kurz gefragt, was ich in L.A. vorhabe, sowie den Pass gestempelt. Papierformulare waren keine auszufüllen. Zeitaufwand von Check-In bis zu den Gates: 40 Minuten, inkl. Security, die recht lange dauerte.









Ging dann auch pünktlich los und das Platzangebot war enorm. MCE hat mich in Boarding Group 1 gebracht und auf US-Regionalflügen ist nur schon das die $60 wert. Kaum war nämlich die Hälfte der Passagiere an Bord, waren auch schon die Gepäckfächer voll.











LA wurde mit einem Aufsetzen um 17:01 Uhr auch recht pünktlich erreicht, das Unheil begann aber auf dem Weg zum Gate, für den 1 Stunde und 33 Minuten draufgingen. LAX war gestern am Boden wegen dem Weihnachtsreiseverkehr vollkommen überlastet. Wir hatten anfangs 15 Regionaljets vor uns, die nicht direkt an ihr Gate konnten und gegenseitig Rollwege blockiert haben. Vom Cockpit gabs regelmässig Infos, wobei man natürlich auch nicht sagen konnte, wie lange es dann noch dauern würde. Nach einer knappen Stunde wurde den Passagieren erlaubt, aufzustehen und die Toiletten zu benutzen. Die Stimmung an Bord blieb mehr oder weniger ruhig, auch wenn das eine oder andere F-Wort Richtung AA zu vernehmen war. Da die ganze Zeit eines der Triebwerke am laufen war, hatten wir immerhin Strom und Klimaanlage sowie WiFi an Bord. Mühsam war's für die Leute, die Anschlüsse in LAX hatten. Wer nicht mehr als 2 Stunden Puffer hatte, hatte schlicht Pech. Auch dürften einige Koffer liegen geblieben sein. Meine kamen dann aber immerhin zuerst auf das Gepäckband, nachdem wir statt um 16:57 Uhr erst um 18:34 Uhr andocken konnten. Muss man auch mal erlebt haben. Ich nahm's sportlich, hab ja Ferien und keinen Anschlussflug, den ich hätte erreichen müssen.





Ihr seht richtig, in LA hat es endlich mal wieder geregnet, doch damit die latente Wasserknappheit aufhören würde, müsste es wochenlang durchregnen. Trotzdem, jeder Tropfen ist willkommen hier und es vermochte immerhin, die ganze Nacht hindurch zu regnen.
 
mecky hat seit Jahren ne Jahreskarte fürs MSE
Immer wieder schön und interessant, von dir zu lesen.
Bleibst du über die Feiertage drüben?
 
Reto hat seit Jahren ne Jahreskarte fürs MSE
Immer wieder schön und interessant, von dir zu lesen.
Bleibst du über die Feiertage drüben?


Ja, noch bis 1. Januar, dann geht mein Rückflug mit LX nach ZRH.

Es stehen momentan die üblichen Weihnachtsvorbereitungen und -parties an. Heute Vormittag wurde ich im Toys R Us in Torrance nochmals fündig und hab mich mit löwigen Sachen eingedeckt. Der Store ist mit Abstand der grösste TRU, den ich in den USA bislang gesehen habe. Will man alle Regale in normalem Tempo ablaufen, braucht man über eine Stunde.



Random-Erlebnis von gestern Vormittag: Kassierer bei Trader Joe's ist Fan der Los Angeles Rams - und kommentiert mein Seattle Seahawks-Jersey trotzdem mit "Awesome!" und nimmt die Niederlage seines Teams gegen die Hawks gelassen und verwickelt mich in netten Smalltalk. Obschon wir hier in einer der grössten Urbanregionen der Welt sind, kennt man sich in den Stores und tauscht sich aus.

Wenn man das Glück hat, bei privat wohnen zu dürfen, sieht man Sachen, die man sonst nicht sehen würde - Gutes und Schlechtes.

Ganz spannend sind die Wahl- und Abstimmungsunterlagen, die meine Gastgeberin für mich aufbewahrt hat. Nichts ist besser, wenn man sich selber mal ein Bild machen kann von einem Land, was ich sehr liebe, aber halt manchmal doch Fragen aufwirft.

Für Schweizer Mitleser: Das hier würde ziemlich genau unserem roten Abstimmungsbüchlein entsprechen.



Das folgende ist ein Muster-Stimmzettel für die Wahl des Präsidenten und Vizepräsidenten. Damit kann man im Wahllokal die Bedienung der Wahlmaschine (scheint eine Art tintenbasiertes Lochkartensystem zu sein) üben. Ja, hier im Hause wurde natürlich die grösste Niete gewählt... Hauptsache, man bleibt auf Parteilinie, auch wenn der Kandidat noch so unfähig und grobmotorisch ist.



Ich hab ja mal gesagt, dass man an jeder Schweizer Gemeinderatswahl mehr Auswahl hat, als bei der Wahl wer das mächtigste Land der Welt führen soll. Nun, das stimmt so doch nicht ganz, denn was fällt auf? Da hat's Kandidaten drauf, von denen weder US- und schon gar nicht Schweizer Medien etwas berichten. Gut, den Johnson kann man als Konsument anspruchsvollerer Medien noch kennen, aber den Rest? Was sind ihre Ideen, ihr Programm? Das Büchlein gibt darüber keine Antwort.

Umso vorbildlicher dafür die Seiten mit den Abstimmungsvorlagen für den Bundesstaat Kalifornien. Pro und Contra-Argumente kommen gleichermassen zu Wort (weiter hinten sogar noch vertiefter). Da kommt selbst Schweizer Stimmmaterial nicht daran heran, bei uns wird dem Gegenkomittee in der Regel nur eine Seite zugesprochen, 4-5 Seiten pro Vorlage widerspiegeln die Meinung von Bundesrat und Parlament.



Genau wie in der Schweiz auch gibt es auch hier Vorlagen vom Typ "Ist ja schön, wenn man keine grösseren Probleme hat"



Während in der Schweiz der Anteil der Briefwähler schon weit über 90% beträgt und viele Urnenbüros nur noch am Abstimmungstag kurz geöffnet haben, herrscht hier noch die Stimmabgabe im Wahllokal vor, hier für dieses Quartier war das in der benachbarten Elementary School. Die Möglichkeit, brieflich abzustimmen besteht, geniesst aber nicht so viel Vertrauen.

Auch anders verglichen mit der Schweiz ist, dass man sich zuerst registrieren muss, um wählen zu können - jedes Mal. In der Schweiz bekommt man die Sachen ab dem 18. Altersjahr automatisch zugeschickt. Wird ein Amerikaner mit Gefängnis bestraft, verliert er übrigens das Stimm- und Wahlrecht, in der Schweiz behält man es. Und damit die ganze Prozedur auch mit etwas Fun verbunden ist, gibt's im Wahllokal für jeden, der abgestimmt hat, einen "I Voted!" Sticker. Die Anzahl der Vorlagen ist beträchtlich, was aber wohl auch damit zusammenhängen könnte, dass man hier nicht wie in der Schweiz üblich 4-5x pro Jahr über Sachvorlagen befinden kann.

Spannend, so lernt man doch einiges, was man aus den Medien nie erfahren würde. Gutes, Schlechtes, aber vor allem auch das ganz normale, unspektakuläre.

Amerika präsentiert sich mir auch dieses Mal wieder als Land der krassen Kontraste. Angefangen bei meinem Kollegen Tim in Seattle, der über keinerlei Arbeitnehmerrechte verfügt und jede Nacht ohne bezahlte Ferien als Casino-Croupier sich für einen Minimallohn abrackern muss und dessen Haus in einem desolaten Zustand ist - was ihn aber trotzdem nicht davon abhält, den Optimismus zu verlieren und selber Gutes zu tun mit seiner Mascotting Charity. Denn Amerika ist kein Sozialstaat, tut nichts für die Armen und wenn ich von Schweizer Errungenschaften wie der Invalidenversicherung, das Gesundheitssystem, die sozialen Sicherungssysteme erzähle, löst das zwar riesige Bewunderung aus, aber selber will der Ami dann doch keinen Welfare State haben. Jeder glaubt, dass er es schaffen kann, aus dem Dreck zu kommen und staatliche Unterstützung ist etwas, was in weiten Kreisen unerwünscht ist.

Im Fanshop der Seattle Seahawks (Eintriitspreise pro Spiel und Person nicht unter $200) wird man an der Kasse gefragt, ob man was für eine Homeless Charity spenden will, bei Toys R Us habe ich heute Morgen die Frage am Kreditkartenterminal beantwortet, ob ich was und wie viel an Toys for Tots spenden will (hab $5 gedrückt). Nur um dann vor der Tür desselben Ladens, vollbepackt mit Einkaufstüten von einer durchaus netten Afro-Amerikanerin angesprochen zu werden, die für Obdachlose sammelt, während 20 Meter daneben für Kriegsveteranen gesammelt wurde, bevor wir die Heimfahrt mit unserem Hybridauto antreten konnten.

Man sieht auf der einen Strassenseite Stromleitungen an vermoderten, schiefen Holzmasten und andererseits noble Häuser mit Backyard und Swimming Pool. In ein paar Minuten ist man vom reichen Manhattan Beach im verarmten Inglewood oder Compton. Die Nebenstrassen weisen brutale Schlaglöcher auf, während die grossen Boulevards anständig ausgebaut sind. Irgendwo hier in der Nachbarschaft bauen sie eine Metrorail Station, während der technische Stand von Linien- oder Schulbussen sich seit Jahrzehnten nicht mehr entwickelt hat. Im Gegensatz dazu riecht man weder auf Freeways noch in Parkhäusern das kleinste bisschen Abgas, die Emmission Standards von Kalifornien liegen gefühlt weit über Schweizer Standards, wo es sich zwar auch viel gebessert hat, stickige Tiefgaragen aber noch immer deutlich wahrnehmbar sind.

Während ich in Seattle in einer zugigen, kalten Bruchbude wohnen musste, hatte ich zwei Stunden nördlich den Luxus eines auf 21 Grad in allen Räumen vollklimatisierten Hauses, dem selbst -7 Grad Aussentemperatur nichts entgegensetzen konnte. Und die Furry Convention paar Tage zuvor verbrachten wir mit größter Selbstverständlichkeit in einem Hilton, während sich vor dem Disney Store in Downtown Chicago Obdachlose niedergelassen haben.

Aber genau das macht die Faszination USA aus. Reich und arm liegen sehr nahe beieinander, etwas dazwischen existiert allerdings kaum noch.

Da ich inzwischen das Glück habe, mehrmals im Jahr im Land zu sein, verzichten wir dieses Jahr auf Disneyland und sparen für wenn die Bauarbeiten am Star Wars Land beendet sind. Los Angeles Zoo werden wir sicher noch besuchen, dort werde ich hoffentlich von dem fast schon uralten Löwenpaar paar tolle Bilder hinbekommen. Zum Strand haben wir's nicht weit und ansonsten entscheiden wir spontan. Ich kann auch ganz gut einfach mal den amerikanischen Alltag geniessen. Aussser 700 DirecTV-Programmen muss nicht immer was laufen.
 
Reto hat seit Jahren ne Jahreskarte fürs MSE
Mein Neid sei mit Dir. Geh für mich nen Bürger bei In-N-Out essen und mach dich fort aus LA. Huntington Beach ist viel schöner.

Wendel


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Genau genommen bin ich in Torrance, paar Blocks östlich der Del Amo Mall. Die Gegend hier ist ziemlich OK. LA ist bekanntlich ein kontroverses Thema, entweder man liebt oder hasst die Stadt bzw. Region. Ich finde hier immer wieder schöne Ecken und bin immer wieder gerne hier.
 
Smutje blättert noch in der Broschüre
Kenne ich. LA ist auch nicht meins. OK einen Tag Sunset Blvd und Griffth aber dann ist auch gut. Lieber bin ich bei meinem Schwager in Anaheim oder zum Beispiel bei einem Pfadfindertreffen am Strand.

Hast Du was über für alte Flugzeuge? Dann fahr mal zum "Planes of Fame" nach Chino.


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cahaya findet sich ohne Parkplan zurecht
@Reto: Danke für die interessanten Einblicke. Ich komme nicht drüber, dass Verurteilte in den USA nicht wählen dürfen. Das finde ich so krass. Wird da unterschieden zwischen z.B. Steuerbetrüger und Mörder? Und wenn sie ihre Strafe abgesessen haben, dürfen sie dann wieder wählen? Schimpf mal mit deinen Gastgebern zu ihrer Wahl :giggle:
Ja die Kluften zwischen arm und reich sind dort schon krass. In Disneybubbleurlauben bekommt man das ja nicht so sehr mit, weil die Ärmeren sich Disney schlicht nicht leisten können. In NY fand ich das bislang am krassesten.
Viel Spaß weiterhin in den USA!!! Grüß die beiden "Falschwähler" herzlich :-*
 
Orlando steigt in manche Attraktion mit ein
@Reto: Danke für die interessanten Einblicke. Ich komme nicht drüber, dass Verurteilte in den USA nicht wählen dürfen. Das finde ich so krass. Wird da unterschieden zwischen z.B. Steuerbetrüger und Mörder? Und wenn sie ihre Strafe abgesessen haben, dürfen sie dann wieder wählen?
Das ist so nicht ganz richtig. Nicht Verurteilte, sondern Straftätern wird in der Regel das Wahlrecht entzogen. Und das gilt dann ein Leben lang. Aber auch da gibt es wieder Schwankungen, weil das einzelne Gerichte immer mal wieder Unterschiede machen bzw. verschieden bewerten. Ist das Wahlrecht aber einmal weg, dann bleibt es das auch. Aber nicht jedem Straftäter wird es automatisch entzogen, sondern wird vom Richter mit dem Urteil zusammen fest gelegt. Lindsay Lohan z.B. durfte es behalten, obwohl sie schon einmal für ein paar Wochen im Gefängnis war. Da gibt es also einen gewissen Ermessensspielraum des Gerichts. In der Regel gilt diese Maßnahmen nur für Schwerstverbrecher, zu denen allerdings auch Betrüger/Steuerhinterzieher zählen wenn die Höhe des angerichteten Schadens entsprechend ist. Ein Uli Hoeneß z.B. würde auf Grund der Höhe der Steuerhinterziehungssumme in den USA als Schwerstverbrecher eingestuft werden und hätte somit sein Wahlrecht verloren.
 
Reto hat seit Jahren ne Jahreskarte fürs MSE
@Reto: Danke für die interessanten Einblicke. Ich komme nicht drüber, dass Verurteilte in den USA nicht wählen dürfen. Das finde ich so krass. Wird da unterschieden zwischen z.B. Steuerbetrüger und Mörder? Und wenn sie ihre Strafe abgesessen haben, dürfen sie dann wieder wählen?
Das unterscheidet sich von Bundesstaat zu Bundesstaat. Wie dieser Bericht der Zeit zeigt, ist die ganze Bandbreite vertreten - in Maine und Vermont behält man gar analog zur Schweiz das Stimm- und Wahlrecht. US-Wahl: Das Gefängnis macht sie zu Bürgern ohne Stimmrecht |Â*ZEIT ONLINE

Das kalifornische Abstimmungsbüchlein erwähnt explizit die Aberkennung des Stimmrechts bei einer Gefängnisstrafe, also kommt es folglich darauf an, welche Strafe Du bei einem Vergehen bzw. Verbrechen kriegst.


Schimpf mal mit deinen Gastgebern zu ihrer Wahl :giggle:
Tja, Politik (und Religion) sind in den USA sehr heikle, private Themen und selbst wenn man einander gut kennt, muss man die Worte mit Bedacht wählen. Ich halte nicht so viel von Zeigefinger-Rhetorik, stattdessen lade ich meine Gastgeberinnen lieber hin und wieder in die Schweiz ein und zeige ihnen live, wie die Sachen bei uns funktionieren, wie es zum Beispiel möglich ist, dass ich trotz meiner Behinderung nicht in die Armut abrutsche, dass mir die Krankenkasse Dinge wie z.B. meine Sondennahrung bezahlt. Oder - und das fasziniert meine Gäste am meisten - wie gut die öffentlichen Verkehrssysteme in der Schweiz unterhalten werden und wie zuverlässig diese funktionieren, um nur einige Beispiele zu nennen. Ich glaube dass man so am ehesten etwas erreicht, anstatt nur immer davon erzählt, wie es 9000 km weiter östlich aussieht.

Ich muss aber auch dazu sagen, dass hier nicht dem klassischen Klischee des Trump-Wählers entsprochen wird. Wutbürgertum kann ich hier nicht erkennen, Bildung und Einkommenssituation ist gut, man ist krankenversichert, unbewaffnet, das Haus hier ist wunderbar und man interessiert sich durchaus darüber, was in Europa bzw. meinem Land so passiert. Informieren tut man sicht nicht bei Fox News, sondern hauptsächlich bei KTLA. Es ist mehr ein Abstimmungsverhalten, das strikt auf Parteilinie liegt, weil man halt immer schon republikanisch gewählt hat und - nicht zu unterschätzen - Jobs in Unternehmen bzw. Zulieferern der Rüstungsindustrie hat. 100% glücklich mit Trump sei man angeblich auch nicht, aber der Parteilinie zu folgen sei dann doch wichtiger. Meine Ansichten, meine sexueller Orientierung werden aber respektiert und ich glaube, dass ein Trump gewählt wurde, weil man den ärmeren Schichten zu wenig zugehört hat, also versuche ich auch die andere Seite zu verstehen, auch wenn es manchmal nicht meinem Weltbild entspricht. Mir liegt dieses Land schliesslich am Herzen und die Faszination ist trotz allem ungebrochen.

Ich sehe das ja bei meinem Freund in Seattle: Der hat (noch...) für Clinton gestimmt. Als jemand, der mit ihm regelmässig in Kontakt steht, sehe ich aber auch, dass Leute wie er mehr und mehr "vergessen" werden, so gut wie keine Unterstützung vom Staat haben und da kann man nur hoffen, dass so jemand dann nicht auch einem Trump hörig wird.

Meine Stimme wäre wohl an Johnson gegangen, weil ich dieses Zweiparteiensystem leid bin. Das Schweizer Konkordanzsystem mag auch nicht ganz perfekt sein, es funktioniert aber besser, als wenn sich zwei Extreme stets gegenseitig blockieren.

In NY fand ich das bislang am krassesten.
Das ist hier in der South Bay-Region von LA ähnlich. Du hast wunderbare Ecken wie Palos Verdes mit Villen, die einen mehrstelligen Millionenbetrag kosten, aber eben auch Städte wie Carson, Compton oder Inglewood, wo meine Gastgeberin tunlichst vermeidet, dort vom Freeway runterzufahren, weil das halt immer noch Bad Areas mit ziemlich viel Gang Activity sind. Sie selber hat ein paar Jahre in Inglewood gelebt, hat es dann aber geschafft, ins reiche Manhattan Beach und später ins ebenfalls recht angenehme Torrance umzuziehen. Aber das Glück haben eben längst nicht alle und es kann schon einen Unterschied machen, auf welcher Seite eines grossen Boulevards Du wohnst. Ich fühle mich hier in Torrance aber nicht unsicherer, als bei mir in der Schweiz. Passieren kann immer und überall etwas. Man darf einfach nicht zu stark daran denken, wie viele Leute hier eine Waffe besitzen und man vor allem in Einkaufszentren und dergleichen aus dem Nichts heraus in unschöne Situationen kommen könnte. Trotzdem gehen wir raus, frönen dem Weihnachtsshopping, besuchen Veranstaltungen und haben Spass.
 
Reto hat seit Jahren ne Jahreskarte fürs MSE
Und jetzt folgt auf ABC:



Der Titel ist mit Bedacht gewählt, denn mit Parade hat die Show nicht mehr viel zu tun, es ist mehr eine 2-stündige Dauerwerbesendung mit rührenden Familienstories, Vorschau auf neue Attraktionen, Auftritten auf der Castle Stage. Und wenn man dann doch mal etwas von der Parade sieht, kommen einem die Floats bekannt vor. Egal, ich schaue es trotzdem.

Ist übrigens ein bunter Zusammenschnitt von Aufnahmen aus WDW und DLC, daher auch das Disney Parks im Titel. Die Parade-Aufnahmen sind aus Anaheim, die Show Acts aus dem MK.

 

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