Umfrage zu Disneyfilmen

Frage 
Tobias Administrator
Teammitglied
Mein lieber Disneyfan5000, wenn man die Arbeit und Bitten von anderen Usern nicht respektiert, wieso sollte man dann selber Respekt erwarten können? Eine Masterarbeit ist für mich keine Kleinigkeit und ab morgen können wir nach Herzenslust über das Thema diskutieren, wurde ja auch schon oft genug hier erwähnt. Hoffentlich bist Du nicht mal auf andere angewiesen! Aber ich weiss schon, Du bist auf nix und niemanden angewiesen, ...

Wie auch immer, ich bleibe dabei, dass es pure Absicht war, die Diskussion schon vor dem 1.12. zu starten.


Bei dem Threadersteller (und auch den anderen Forennutzern) möchte ich mich ernsthaft entschuldigen, sollte dieser Thread u.a. wegen mir wieder so ausgeufert sein. Normalerweise diskutiere ich nur gerne, hoffentlich meistens sachlich, und bin auch schon auf die inhaltliche Diskussion zu dem Thema gespannt. So sie hier noch aufkommen sollte.

Immerhin wurde der Thread so oft genug nach oben verschoben ;)
 
Mein lieber Disneyfan5000, wenn man die Arbeit und Bitten von anderen Usern nicht respektiert, wieso sollte man dann selber Respekt erwarten können? Eine Masterarbeit ist für mich keine Kleinigkeit und ab morgen können wir nach Herzenslust über das Thema diskutieren, wurde ja auch schon oft genug hier erwähnt. Hoffentlich bist Du nicht mal auf andere angewiesen! Aber ich weiss schon, Du bist auf nix und niemanden angewiesen, ...

Wie auch immer, ich bleibe dabei, dass es pure Absicht war, die Diskussion schon vor dem 1.12. zu starten.


Bei dem Threadersteller (und auch den anderen Forennutzern) möchte ich mich ernsthaft entschuldigen, sollte dieser Thread u.a. wegen mir wieder so ausgeufert sein. Normalerweise diskutiere ich nur gerne, hoffentlich meistens sachlich, und bin auch schon auf die inhaltliche Diskussion zu dem Thema gespannt. So sie hier noch aufkommen sollt
Immerhin wurde der Thread so oft genug nach oben verschoben ;)
Von dir erwarte ich eh nix mehr. Jedenfalls nix gutes. Wer von den Leute hier, sollte mir bei irgendwas helfen können? Das erwarte ich auch gar nicht. Aber euch Meckerköppen kann man ja eh nix recht machen. Nimmt man an einer Umfrage teil, und erlaubt es sich was inhaltlich dazu zu schreiben, bähh wird gemeckert. Gibt man Infos hier wieder, bähh wird wieder gemeckert. Und immer sind es die selben Meckerköppe.
 
torstendlp Unser DVC-Waschbär mit Bart
Teammitglied
Ich gehe inzwischen auch davon aus, dass Du ein Troll bist, der hier eigentlich nur Unruhe provozieren will.
Anders kann ich mir das nicht mehr erklären.

Solltest Du keiner sein:
Verstehst Du denn nicht, worum es hier allen überhaupt geht?
Es geht nicht darum, dass Du was dazu postest, sondern nur darum, wann! Hätte das nicht einfach bis Ende der Umfrage warten können? Wenn der Umfrageersteller extra darum bittet?
Verstehst Du überhaupt nicht, wie sehr sowas seiner Abschlussarbeit an der Uni schaden kann, für die er sicher extrem viel gearbeitet hat (und bei der Auswertung weiter arbeiten wird)?
Hättest Du nicht einfach ein wenig Rücksicht nehmen können auf jemanden für den das extrem wichtig ist und der ganz höflich darum gebeten hat?
Warum nicht?

Oder verstehst Du wirklich überhaupt nicht, worum es dabei geht?

Wenn Du einfach mal ein vernünftiges Sozialverhalten an den Tag legen würdest, dann würdest Du hier sicher auch nicht so viel Widerspruch bekommen.
Aber Dir geht es ja immer drum, zu mosern, anderen Leuten an den Karren zu fahren, Unruhe zu verbreiten - warum?

Entweder Troll oder fast schon soziopathisch.
 
MToeppi kennt diverse Charaktere beim Namen
Die stellen doch tatsächlich die Frage, ob man die Lieder "Ich will so sein wie du" aus dem Dschungelbuch und "Unter dem Meer" aus Arielle tatsächlich rassistisch findet. Tatsächlich gab es wohl Vorwürfe. Ich finde das absolut lächerlich.
Da ja mittlerweile der 1.12. ist und die Umfrage nun (hoffentlich) geschlossen ist:

Ich sehe die Filme eigentlich fast immer als eine Art Märchen an und versuche mich unterhalten zu lassen.
Teilweise gibt es schon ein paar grobe Klischees (die Siam Katzen bei Susi & Strolch als Beispiel)
aber um Rassismus mache ich mir beim anschauen von Disney Zeichentrickfilmen eigentlich NIE Gedanken und kann/will auch bei den beiden oben genannten Liedern keinen derartigen Hintergrund ableiten.

Was mich dann schon eher nervt ist die Rumschneiderei und die deutsche Namensgebung.
-muss Stitch unbedingt eine Altersfreigabe von 0 Jahren bekommen und deswegen geschnitten werden?
-Eliot das Schmunzelmonster heisst im Original einfach Peters Drache

aber ich Weiche ab...
 
Erlinho macht ein Foto vom Schloß
Also bei Under the Sea bzw. bei Little Mermaid generell ist im Englischen der Sebastian schon sehr stereotyp Jamaikanisch. Würde ich sagen rassistisch? Nein.
Schlecht gealtert? Bestimmt.
Sollte man einen film von 1989 nach den gesellschaftlichen Normen von 2017 bewerten? Auf gar keinen Fall. Würde ich den Film einem Kind zeigen auf jeden Fall und dann erklären warum Ariel eigentlich nichts lernt :muha:

Peter Pans "Why is the red man red?" ist bspw. noch schlechter gealtert aber auch hier muss man den gesellschaftlichen Kontext des Erscheinungsjahres sehen. Würde das heute so erneut produziert werden? Bestimmt nicht. Würde ich es einem Kind zeigen? Aber klar doch.

Ich denke man kann den Disneyfilmen keinen Rassismus unterstellen.
Eine gewisse Unsensibilität ist bestimmt vorhanden, was sie ein wenig schlecht altern lässt.

Bei den frühen Mickey Mouse shorts macht Mickey z.B. eine Blackface Referenz auf der DVD gab es bei diesem und einigen anderen Shorts ein Intro von Leonard Maltin, das kurz auf die Entstehungszeit etc eingeht. Ich finde das durchaus gangbar bei dieser Thematik.
 
Baltic findet sich ohne Parkplan zurecht
Disney selbst unterstellt sich doch Rassismus.

Aus diesem Grund wurde bisher Song from the South, die Inspiration einer der beliebtesten Attraktionen im Magic Kingdom, nicht wieder veröffentlicht.

Da wird nicht davon gesprochen, daß man es im zeitlichen oder kulturellen Kontext des Veröffentlichungsjahrs sehen müsse.
 
gila kennt diverse Charaktere beim Namen
Ich finde, alte Filme muss man auch als Dokument der damaligen sozialen Verhältnisse sehen - ein Film über Sklaverei ist auf jeden Fall diskriminierend und rassistisch -> allerdings war das vor gar nicht so langer Zeit noch total normal und akzeptiert. Und wenn ein Film zu dieser Zeit spielt, ist das doch in Ordnung so?
Oder das Bild der Frau, das uns vermittelt wird in Filmen aus den 50er, 60er Jahren des letzten Jahrhunderts? Ist doch wohl jedem Zuseher klar, dass das nicht mehr das heutige Bild ist...

Disney spielt perfekt mit Klischees in jeder Hinsicht - und ich sehe es als Aufgabe der Eltern, ihrem Nachwuchs rechtzeitig klar zu machen, dass die Disney-Bubble wunderschön sein kann, aber nicht das reale Leben :icon_mrgreen:

Ich fand die Umfrage schwierig. Auf der einen Seite sehr allgemein und dann Detailfragen zu Texten, die sehr mühsam zu beantworten waren. Aber das ist wohl so gewollt und das Ergebnis ist ja auch nicht mein Problem ;-)
Spannend fände ich daran wie die Aussagen von deutschsprachigem Publikum im Vergleich zu amerikanischem Publikum bewertet werden.
 
gila kennt diverse Charaktere beim Namen
Unsensibel würde ich die alten Filme auch nicht nennen. Sind wir heute nicht einfach hypersensibel? Muss ich denn Ritterfilme mit farbigen Rittern drehen, nur der political correctness wegen?
Wobei wir uns gerade gestern erst gefragt haben: Gibt es eigentlich das Wort "Ritterin"?

Und ja - heute werden schon in vielen Filmen Farbige besetzt obwohl es "damals" nicht möglich gewesen wäre. Der "Quotenfarbige", der "Quotenasiate", die "Quotenfrau"....
Spannend ist es auch in der Oper: Habe mich mit einem weißen Othello einfach nicht anfreunden können. Sollte wohl die gegenteilige Diskriminierung darstellen - für mich eindeutig zu künstlerisch....
 
Tobias Administrator
Teammitglied
Dann aber bitte nicht nur farbige sondern auch weibliche. ;)
Ne, bloss nicht!!! Das geht dann vermutlich genauso schief, wie das mit dem Schwulen bei Beauty & The Beast ;)


Im Grunde stelle ich mir die selbe Frage wie thorroth, ob wir heutzutage nicht einfach zu hypersensibel geworden sind.

Über "Onkel Walt" selber gibt es ja auch die verschiedensten Gerüchte, was rassistischen, antisemitischen und frauenfeindlichen Neigungen angehen. Und halt auch genausoviele, die das widerlegen wollen, ... Ob die nun absichtlich vermeindlich rassistisches Liedgut in die Filme gepackt haben, wage ich zu bezweifeln, persönlich suche ich aber solche Botschaften eher weniger in Disneyfilmen! Aber vielleicht bin ich dafür auch zu naiv :icon_mrgreen:
 
thorroth Böser Zwerg
...ich sehe es als Aufgabe der Eltern, ihrem Nachwuchs rechtzeitig klar zu machen, dass die Disney-Bubble wunderschön sein kann, aber nicht das reale Leben :icon_mrgreen:
Man bist du mutig, solche unbewiesenen Behauptungen in diesem Forum aufzustellen. Pass auf, dass du hier nicht geteert und gefedert wirst :icon_mrgreen:

Dann aber bitte nicht nur farbige sondern auch weibliche. ;)
Wobei wir uns gerade gestern erst gefragt haben: Gibt es eigentlich das Wort "Ritterin"?
Was es nicht gibt und gab, hat nun mal auch keinen eigenen Namen ;)

Spannend ist es auch in der Oper: Habe mich mit einem weißen Othello einfach nicht anfreunden können.
Nö, das geht nicht. Das wäre wie ein Weißer als Sklave auf den Südstaatenfarmen.
 
Baltic findet sich ohne Parkplan zurecht
Wobei wir uns gerade gestern erst gefragt haben: Gibt es eigentlich das Wort "Ritterin"?
...
Im modernen Sprachgebrauch bestimmt, im Duden wahrscheinlich, der Political Correctness wegen.

Aber man zeige mir einen schriftlichen Beleg, daß es weibliche Ritter/Kämpfer gegeben hat, die nicht irgendwelche Exoten oder Adlige oder sonst irgendwie besonders waren, sondern daß Kämpferin ein alltägliche Betätigung einer Frau wär.

Ich schließe mich der Vermutung an, daß wir in der heutigen Zeit einfach hypersensibel sind, egal ob es sich um Rassissmus oder irgendwelche anderen ...ismen handelt, weil sofort auf irgendeiner Ecke jemand Diskriminierung schreit oder schreien könnte.
 
Erlinho macht ein Foto vom Schloß
Unsensibel würde ich die alten Filme auch nicht nennen. Sind wir heute nicht einfach hypersensibel?
So ähnlich meinte ich das.
Gesellschaftliche Normen sind im stetigen Wandel und während bestimme Sachen bspw. in den 90ern nicht mal eine Augenbraue erhoben hätte würden wir heute dutzende Shitstorms durchs Internet jagen. (Extrembeispiel die "Attitude Era" der damaligen World Wrestling Federation, oder Musik von Blümchen)
Ich würde es nicht hypersensibel nennen wir haben ein geändertes Werteverständnis als damals.

Disney selbst unterstellt sich doch Rassismus.

Aus diesem Grund wurde bisher Song from the South, die Inspiration einer der beliebtesten Attraktionen im Magic Kingdom, nicht wieder veröffentlicht.

Da wird nicht davon gesprochen, daß man es im zeitlichen oder kulturellen Kontext des Veröffentlichungsjahrs sehen müsse.

Und da widerspreche ich auch. Ich habe den Film selber noch nicht gesehen, würde es aber gerne einfach um mir ein Bild zu verschaffen. Ich habe ein Review dazu gesehen (ich glaube es war der Nostalgia Critic) der sagte, dass der Film ganz sicher nicht im Tresor bleiben muss sondern z.B. mit einer Einordnung von Leonard Maltin vollkommen OK wäre.

Ich konnte zwar das Intro selber nicht finden aber hier der dazu gehörige Passus aus dem Review der DVD Box von 2002:
That's more than four hours of vintage Disney animation in an incredible archive that includes an in-depth introduction by Leonard Maltin as well as some smaller introductions for other shorts where he explains how some of the "unsavory" activity in the cartoons reflect the attitude of the time and how a seventy-year-old cartoon should not be judged or ridiculed by today's standards.
Quelle:403 Unavailable

Bzgl. Song of the South schreibt selber Artikel übrigens
That's right, the studio that pretends that Song of the South doesn't exist is allowing vintage cartoons from the 30's to be released with all of their non-political correctness intact. The reason? Simple. Leonard Maltin provides introductions on this disc, which explain the state of society when these cartoons were made. See how easy it is to diffuse things Disney?

Why not give Maltin Song of the South as a future Treasures release? This series really appeals to the hardcore animation fan (not so much the family), and Maltin could spend time explaining the state of society at the time of the film's release and everything. Maybe then, the people who go to Disney's theme parks would know what movie "Splash Mountain" is based on.
Wie gesagt das war 2002.

Bzgl. Song of the South liegt der nicht im vor allem unwiederbringlich im Tresor weil das Thema Sklaverei verniedlicht wird? So hatte ich das verstanden.
 
gila kennt diverse Charaktere beim Namen
Man bist du mutig, solche unbewiesenen Behauptungen in diesem Forum aufzustellen. Pass auf, dass du hier nicht geteert und gefedert wirst :icon_mrgreen:
[\QUOTE]

Nicht unbewiesen, an meinem eigenen Leben bewiesen. Keine der Mäuse, die ich bisher angetroffen habe, trugen rote Shorts oder Röckchen mit weißer Unterwäsche drunter, keine Ente einen Matrosenanzug und keine Prinzessin sieht im echten Leben so glücklich naiv aus wie die im Film.

Außerdem hab ich in Norwegen keinen Eispalast gesehen, sondern nur ein Schneehotel und in keinem, nicht mal dem schlechtesten Hotel, funktioniert der Aufzug wirklich über Jahre nicht. Dass der ständig 10 Stockwerke runterfällt, ist einfach nicht tragbar auf Dauer!!!
 
Sir Donnerbold steigt in manche Attraktion mit ein
Bzgl. Song of the South liegt der nicht im vor allem unwiederbringlich im Tresor weil das Thema Sklaverei verniedlicht wird? So hatte ich das verstanden.
Da "Onkel Remus' Wunderland" in den 90ern noch auf VHS erschienen ist, kann ich in dem Fall sogar mitreden - und ... es ist etwas komplizierter.

Der Film verherrlicht/verniedlicht/beschönigt nicht das Thema Sklaverei. Du bist aber nicht allein in dem Irrtum, das liest man sehr oft im Internet - und daran ist Disney selber schuld, dass diese Fehldeutung so breit kursiert. Wäre der Film, so wie du es auch vorschlägst, weiterhin frei erhältlich (sehr gerne mit unüberspringbarem Intro und Begleitdokus, um ihn in Kontext zu setzen), würden vielleicht weniger Leute das mangels Möglichkeit, es zu überprüfen, einfach nachplappern.

Der Film spielt in der Wiederaufbauära des Südens, als die Sklaverei schon abgeschafft war, aber viele Schwarze dennoch für reiche Weiße auf den Feldern und in den Küchen arbeiteten, einfach, weil der gesellschaftliche und wirtschaftliche Wandel damals nicht so rasch vorwärts kam, wie es wünschenswert gewesen wäre.

Nun ist "Onkel Remus' Wunderland" alias "Song of the South" ein sehr kitschig-naiver Familienfilm, und daher blendet er viele Umstände der damaligen Realität aus, um sich auf seine Freundschaft zwischen einem weißen Bengel und dem netten, schwarzen Onkel aus der Nachbarschaft zu konzentrieren. Und der hauptsächliche Vorwurf, der dem Film gemacht wird, ist, dass er die Wiederaufbauära unwillentlich romantisiert. Und daran ist was dran - aber dabei bleibt es auch eigentlich schon im Großen und Ganzen (es gibt noch das ganze Teerbaby-Thema, aber ich kürze das hier einfach mal ab, nicht schlagen bitte).

Somit ist "Onkel Remus' Wunderland" (in meinen Augen) durchaus ein Film, den man mit einer kritischen Distanz sehen muss. Denn das wäre so, als würde man einen Kinderfilm drehen, der in Deutschlands Trümmerjahren spielt, und der so tut, als wäre mit dem Wegfall des Dritten Reichs jeglicher Antisemitismus verschwunden. Solche Filme gab es ja sogar - Filmdeutschland liebte seinen Eskapismus in dieser Zeit. Auch das hatte (meistens) keine böse Absicht, dennoch ist es Geschichtsverleugnung, die damalige Ära als supidupi zu zeichnen.

Oder, um den Film wieder in den US-Kontext zu bringen: Ja, er ist naiv, gute Güte, ist er naiv! Aber er hat weitaus weniger Südstaatenromantik als "Vom Winde verweht", der viel unkritischer mit einer Rassenungleichheit umgeht, geschweige denn "Geburt einer Nation", der den KKK als Helden verehrt - beides Filme, die in keinerlei Giftschrank weggesperrt wurden.

Zudem sind in "Onkel Remus' Wunderland" sowohl eine weiße Großgrundbesitzerin als auch zwei freche, weiße Nachbarskinder negativ gezeichnet - als herrisch und befehlshaberisch beziehungsweise als vorverurteilend und aggressiv. Remus unterdessen ist eine der facettenreicheren Figuren, die Disney bis dahin in seinen Langfilmen einbaute - zeitweise aufbrausend, doch sich schnell beruhigend, humorvoll und kreativ. Der Film hat also sogar gute Absichten (jedenfalls unterstelle ich sie ihm), selbst wenn er bei der Umsetzung partiell an seinem "Heile-Welt-Bild" stolpert. Im Kontext der 40er-Jahre war der Film also ziemlich progressiv, jedoch ändert das nichts daran, dass eine Geschichte, die kurz nach der Sklavereiära spielt, glückliche Schwarze zeigt und einen gutmütigen Geschichtenerzähler, der bei Streit mit einer Großgrundbesitzerin stets deeskalierend aus dem Weg geht, in dieser weichgespülten Naivität ein falsches Geschichtsbild erzeugen kann.

Kurzum, was ich hier radebrechend auszudrücken versuche: "Onkel Remus' Wunderland" ist kein ideologisch-überzeugter, rassistischer Film, dem anzumerken ist, dass da Leute am Werk waren, die die Sklaverei schönreden wollten. Keineswegs. Aber er tappt aus Unwissen und/oder Desinteresse in einige Fettnäpfchen, manche überschaubar, andere unglücklich, andere haarsträubend. Es gibt halt Untaten aus Überzeugung und aus Dummheit - beides ärgerlich, doch jeweils ganz anders zu bekämpfen. Und dies fällt für mich in die zweite Kategorie. Ein Selbstverbot Disneys ist albern, ein aufklärerischer Umgang mit dem Film wäre da deutlich hilfreicher.

(Disclaimer: Hier versucht ein weißer Westeuropäer was über die popkulturelle Diskriminierung Schwarzer in einem US-Film zu erzählen, also nehmt das "with a grain of salt" ...)
 
Erlinho macht ein Foto vom Schloß
Sir Donnerbold danke, für die detaillierte Erklärung!
Wie gesagt ich habe den Film bislang selber nicht gesehen und hab mir versucht zusammen zu suchen warum er im Tresor liegt :)
 
gila kennt diverse Charaktere beim Namen
Ich hab darüber mal eine Doku gesehen, war sehr interessant, finde ich.

Und - ungefiltert ohne Info zu damaligen Ansichten - würde ich diesen Film schon ins Rassisten-Fach schieben, also ist eine Erklärung schon notwendig heutzutage. Eine Beschränkung finde ich falsch, genauso wie ein Verbot von deutschen Nachkriegsfilmen wie erwähnt falsch wäre.

Aber wie in der Umfrage erwähnt, "under the sea" nach eine Diskriminierung von heutigen Einwohnern der Karibik zu suchen ist wie die Suche nach dem Stecknadelkopf in der Heuscheune....wie um alles auf der Welt kommt man auf so eine Idee?

Ist dann Ursula ein Synonym für die dicken Kreuzfahrtpötte, die die Karibik überschwemmen? Oder können wir sonst noch was an den Haaren herbeiziehen?
Vielleicht können wir noch kritisieren, dass Arielle nicht ausreichend bekleidet ist? Immerhin stellt sie als rothaarige eine Minderheit dar, die sind also berücksichtigt worden, so ein Glück.
 
Sir Donnerbold steigt in manche Attraktion mit ein
Sir Donnerbold danke, für die detaillierte Erklärung!
Wie gesagt ich habe den Film bislang selber nicht gesehen und hab mir versucht zusammen zu suchen warum er im Tresor liegt :)
Kein Problem. Wollte dir auch keineswegs einen Vorwurf machen, dass du dem vielfach breitgetretenen Sklavereiirrtum auf den Leim gegangen bist. Kann sich ja nicht jeder an der VHS aus den 90ern festklammern so wie ich. :giggle:
 
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