Uns stand also leider noch ein weiterer Flug bevor, auf den wir nach 9 1/2 Stunden in der Holzklasse gar keine Lust mehr hatten. Nach einer kurzen Raucherpause also ab zum anderen Terminal. Jaaaa - eigentlich wollten wir versuchen, in den USA nicht mehr zu rauchen, aber das hatte dann schon in Atlanta nicht mehr geklappt
Delta hatte für den bevorstehenden Flug bereits zweimal unsere Sitzplätze geändert. Beim ersten Mal irgendwann nach der Buchung, beim zweiten Mal während des Online-Checkin. Plötzlich hatten wir getrennte Sitzplätze, das konnte ich aber noch auf Plätze am Notausgang mit mehr Beinfreiheit (jedoch nicht nebeneinander) ändern. Am Gate dann die nächste böse Überraschung: Es ertönte eine Durchsage, dass wir wegen eines Wechsels auf einen anderen Flugzeugtyp zu einem anderen Gate sollen und uns dort evtl. neue Sitzplätze zugewiesen werden.
Was dann folgte, war ein großes Chaos. An dem neuen Gate war ein anderer Flug ausgeschildert, und niemand wusste so wirklich wohin. Alle Leute für den Las Vegas Flug irrten durch das Terminal. Weitere Durchsagen bestätigten dann aber, dass das Gate doch richtig war. Mit einer Stunde Verspätung erfolgte dann das Boarding. Beim Scannen unserer Boardkarten bekamen wir dann auch tatsächlich wieder andere Sitzplätze zugewiesen, hintereinader auf dem jeweiligen Mittelsitz - wunderbar! Wir konnten uns wirklich nichts besseres vorstellen, als die nächsten 4 1/2 Stunden eingequetscht zwischen fremden Menschen zu sitzen
An Board war es aber gar nicht mehr so schlimm. Die Kabine war viel moderner als auf dem ersten Flug, und man hatte sogar etwas mehr Beinfreiheit.
Der Flug war in den ersten 2-3 Stunden sehr turbulent, sogar die Flugbegleiterinnen mussten teilweise angeschnallt bleiben: "Cabin crew take your seats!" Essen gab es nur noch gegen $, Hunger hatten wir allerdings eh nicht mehr. Als es nicht mehr ganz so heftig wackelte, bestellte ich mir eine Bloody Mary ohne Alkohol. Chrissy, die hinter mir saß, probierte sie und bestellte sich kurze Zeit später auch eine. Dann geschah mir ein kleines Unglück
Ich nickte kurz ein und Chrissy weckte mich mit einem antippen. Sie bat mich, kurz ihr Getränk zu nehmen, da sie zur Toilette musste. Im Halbschlaf nahm ich ihren Becher entgegen - das Flugzeug wurde nochmal durchgeschüttelt - und die Bloody Mary landete auf meiner kompletten Jeans
OMG!!! Ich hatte zwar ein T-Shirt in meinem Handgepäck, aber dummerweise keine Hose. So sollte ich dann also später in einem 5-Sterne Hotel ankommen. Wie peinlich!!! Ich war nur froh, dass meine Sitznachbarn nichts abbekommen hatten. Der nette Amerikaner neben mir fand es aber auch sehr lustig, er begnügte sich allerdings mit alkoholischen Getränken.
Endlich ging es in den Landeanflug über den Grand Canyon. Es war kurz vor Sonnenuntergang, es sah so toll aus! Wie gerne hätte ich einen Fensterplatz und meine Kamera griffbereit gehabt! Der Ami neben mir bot sich an, ein paar Fotos mit meinem Handy zu machen, da habe ich natürlich nicht nein gesagt. Leider ist die Qualität der Bilder sehr bescheiden, aber ich möchte sie dennoch mit Euch teilen:
Völlig übermüdet und kaputt kamen wir in Las Vegas an.
Es fühlte sich irgendwie so unwirklich an, doch die Spielautomaten am Flughafen ließen uns wissen, dass wir nun tatsächlich in Las Vegas waren.
Die Bloody Mary auf meiner Jeans war mittlerweile eingetrocknet. Ich erspare Euch lieber zu beschreiben, wie das aussah
Also erstmal auf´s stille Örtchen und irgendwie die Hose halbwegs gesäubert. Chrissy hatte mittlerweile wieder Hunger und kaufte sich noch ein Sandwich am Flughafen. Aber da war doch noch was... Achja, die Koffer! Oh wei, wir waren echt total zerstreut. Einerseits total übermüdet, und andererseits völlig überwältigt von dem Gefühl, endlich in Las Vegas zu sein.
Nachdem wir dann noch etwas durch den Flughafen geirrt sind und unsere Koffer hatten (wir kamen ja bei den Inlandsflügen an und die Gepäckabholung ist in einem anderen Teil des Flughafens), fuhren wir mit dem Taxi zum Hotel. Es war mittlerweile dunkel geworden und die ersten Eindrücke vom Strip mit den ganzen bunten Lichtern waren überwältigend.
Am Hotel angekommen
An der Rezeption fragten wir nach einem Tower Room (Empfehlung von Lara) mit 2 Betten. Was den Tower betrifft, hat uns der Mitarbeiter an der Rezeption vermutlich falsch verstanden, denn wir landeten leider im "alten" Tower. Für das Zimmerupgrade wollte der Mitarbeiter 35$ pro Nacht haben, mit einem zugesteckten 20$-Schein ging das dann aber plötzlich "free"
, also bei 3 Nächten immerhin 85$ gespart.
An diesem Abend haben wir das Hotelzimmer nicht mehr verlassen. Wir waren so erschlagen, dass ich nicht mal mehr ein Foto vom Zimmer gemacht habe.